Herbert Rosendorfer

deutscher Schriftsteller
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Juli 2003 um 18:50 Uhr durch N. Zyklop (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Herbert Rosendorfer (Pseudonym Vibber Tøgesen,

deutscher Schriftsteller.

Leben

Herbert Rosensdorfer lebte ab 1939 in München und von 1943 bis 1948 in Kitzbühel, danach wieder in München. Nach dem Abitur besuchte er zuerst die [[Akademie der Bildenden Künste in München]] im Fach Bühnenbildnerei, studierte dann aber ab 1955 an der Universität München Jura. Nach dem 2. Staatsexamen arbeitete er ab 1965/66 als Gerichtsassessor in Bayreuth. 1967 wurde er zum Amtsrichter in München berufen. Neben der Tätigkeit als Richter lehrte er als Honorarprofessor für Bayerische Gegenwartsliteratur an der Universität München. Ab 1993 war er Richter am Oberlandesgericht in Naumburg/Saale. 1997 wurde er pensioniert und lebt seitdem bei Bozen. Rosendorfer ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Er erhielt u.a. 1977 den Tukanpreis der Landeshauptstadt München, 1999 den Jean-Paul-Preis, 2000 den Deutschen Fantasypreis; er ist außerdem Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse (seit 2000) und des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.

Herbert Rosendorfer ist Schöpfer eines äußerst umfangreichen Werkes, das neben Romanen und Erzählungen auch Theaterstücke, Fernsehspiele, historische Werke, Abhandlungen zur Musik, Reiseführer und Libretti umfasst. Daneben hat er sich auch als Komponist versucht. Seine erzählerischen Werke sind zu einem großen Teil der phantastischen Literatur zuzurechnen, allerdings beherrscht er auch meisterhaft die realistische und historische Erzählung, die bei ihm häufig stark satirische bis groteske Züge trägt.

Werke

  • Die Glasglocke, Zürich 1966
  • Oberbayern, östlicher Teil, Köln 1967
  • Bayreuth für Anfänger, Zürich 1969 (unter dem Pseudonym Vibber Tøgesen)
  • Der Ruinenbaumeister, Zürich 1969
  • Der stillgelegte Mensch, Zürich 1970
  • Scheiblgrieß, Zürich 1970
  • Die Legende vom heiligen Amyntias von Segesta, der die Versuchung überwunden hatte, Berlin 1970 (zusammen mit Peter Schwandt)
  • Aechtes Münchner Olympiabuch, München 1971
  • Über das Küssen der Erde, Zürich 1971
  • Deutsche Suite, Zürich 1972
  • Herbstliche Verwandlungen, München, 1972
  • Mein Name ist Urlappi, Wien 1974
  • Großes Solo für Anton, Zürich 1976
  • Skaumo, Zürich 1976
  • Stephanie und das vorige Leben, Hamburg 1977
  • Der Prinz von Homburg oder der Landgraf mit dem silbernen Bein, München 1978
  • Eichkatzelried, München 1979
  • Das Messingherz, München 1979
  • Dem Manne kann geholfen werden, München 1979
  • Ball bei Thod, München 1980
  • Ballmanns Leiden oder Lehrbuch für Konkursrecht, München 1981
  • Vorstadt-Miniaturen, gefolgt von "Der Basilisk", München 1982
  • Das Zwergenschloss und sieben andere Erzählungen, München 1982
  • Die Herberge zum irdischen Paradies, München 1982
  • Die Papiere von gestern, München 1982
  • Steinbichler Geschichten, Salzburg [u.a.], 1983
  • Der Traum des Intendanten, München 1984
  • Königlich bayerisches Sportbrevier, München 1984 (zusammen mit Ludwig Merkle)
  • Merkwürdige Begebenheiten, Weilheim 1984
  • Die politischen Hochzeiter oder Es bleibt alles in der Familie, München 1984
  • Herkulesbad, München 1985
  • Die Frau seines Lebens und andere Geschichten, München 1985
  • Briefe in die chinesische Vergangenheit, München 1985
  • Zeit zu reden, Zeit zu schweigen, München 1985
  • Oh Tyrol oder Der letzte auf der Säule, München 1985
  • Der Untermieter, München ca. 1985
  • Die Kellnerin Anni, München 1985
  • Mandragola, München 1985
  • Die bengalische Rolle, München 1985
  • Vier Jahreszeiten im Ywrental, München 1986
  • Die bayerische Götterdämmerung, München 1986 (mit Jean-Marie Bottequin)
  • Das Gespenst der Krokodile und Über das Küssen der Erde, München 1987
  • Retrospektive, München 1987
  • ... ich geh zu Fuss nach Bozen und andere persönliche Geschichten, München 1988
  • Der Trojanische Frieden, München 1988
  • Die Nacht der Amazonen, Köln 1989
  • Turandot, München 1989
  • Don Ottavio erinnert sich, Kassel [u.a.] 1989
  • Die angebliche Adoption des Augustus durch Cäsar, Stuttgart 1990
  • Rom, Köln 1990
  • Mitteilungen aus dem poetischen Chaos, Köln 1991
  • Die goldenen Heiligen oder Columbus entdeckt Europa, Köln 1992
  • Vatikanische und andere Idyllen, Bozen 1992
  • Rom, München 1993
  • Venedig, Köln 1993
  • Die Erfindung des SommerWinters, München 1994
  • Große Prosa, München 1994
  • Ein Liebhaber ungerader Zahlen, Köln 1994
  • Papiere von gestern, Pfaffenhofen, 1995
  • Absterbende Gemütlichkeit, Köln 1996
  • Das selbstfahrende Bett , Köln 1996
  • Die große Umwendung, Köln 1997
  • Aus der Pfanne des Weltgeistes, Bozen 1997
  • Ungeplante Abgänge, Köln 1998
  • Autobiographisches, München 1998
  • Die junge Maria Stuart, Stuttgart 1998
  • Der Rembrandt-Verbesserer, München 1998
  • Deutsche Geschichte, München
    • 1. Von den Anfängen bis zum Wormser Konkordat, 1998
    • 2. Von der Stauferzeit bis zu König Wenzel dem Faulen, 2001
    • 3. Vom Morgendämmern der Neuzeit bis zu den Bauernkriegen, 2002
  • Kirchenführer Rom, Berlin 1999
  • Die Schönschreibübungen des Gilbert Hasdrubal Koch, Köln 1999
  • Der China-Schmitt, Köln 1999
  • Die besten Geschichten, München 1999
  • Familiengeschichten, München [u.a.] 1999
  • Zwei Scherzos, Stuttgart 2000
  • Die Erscheinung im Weißen Hotel, Köln 2000 (mit Fabius von Gugel)
  • O sole mio oder warum die Drei Tenöre immer noch singen, Zürich 2000 (mit Luis Murschetz)
  • Fiederer und Rosendorfer im Orphée, Regensburg 2000 (mit Georg Fiederer)
  • Kadon, ehemaliger Gott, Köln 2001
  • Die Schönen des Waldes, München 2001
  • Gemalte Post, München 2001 (zusammen mit C. A. Wasserburger und Alois Martin)
  • Der ewige Wagner.Der gestrandete Holländer", Bamberg 2001
  • Die Kellnerin Anni, München 2002
  • Salzburg für Anfänger, München 2003
  • Gesammelte Werke, München
    • Bd. 1. Das Messingherz oder die kurzen Beine der Wahrheit, 1988
    • Bd. 2. Skaumo. Schelmenlied, 1989
    • Bd. 3. Der Prinz von Homburg, 1989
    • Bd. 4. Deutsche Suite, 1992
    • Bd. 5. Der Ruinenbaumeister, 1992

Kompositionen

  • Zwei Märsche opus 7 für Klavier zu vier Händen, München 1999
  • Momenti musicali opus 8a per flauto e pianoforte, München 2000
  • Momenti musicali opus 8b per oboe e pianoforte, München 2000
  • Ruhm und Ehre der Stadt Passau opus 9 für Oboe (Flöte), Klarinette in B und Fagott, München 2000
  • Zwei Gesänge op. 10 Nr. 1 und 2 für Mezzosopran und kleines Orchester, München 2000

Literatur

  • Bruno Weder: Herbert Rosendorfer, München 1978
  • Françoise Sopha: Die Romanwelt des Dichters Herbert Rosendorfer, Stuttgart 1980
  • Françoise Borocco: Le grotesque dans l'oeuvre narrative de Herbert Rosendorfer, Berne [u.a.] 1989
  • Herbert Rosendorfer, München 1994
  • Barbara Sinic: Die sozialkritische Funktion des Grotesken, Frankfurt am Main [u.a.] 2003