Oberösterreichisches Urkundenbuch

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Das Oberösterreichische Urkundenbuch (kurz: OÖUB) ist eine Edition der ältesten Geschichtsquellen von Oberösterreich.

Geschichte

Die ersten Urkundensammlungen in Oberösterreich waren die Festschrift Chronicon Lunaelacense, die der Abt und Archivar Bernhard Lidl 1748 zur Jahrtausendfeier der Gründung von Stift Mondsee herausgab[1], und die Chronik Diplomatarium Garstense über das Stift Garsten, die Erasmus Frölich 1754 veröffentlichte, wobei der preußische Staatsarchivars Johann Peter von Ludewig und der Grazer Jesuit Sigmund Pusch die wichtigsten Vorarbeiten zu den Daten über das Hauskloster der steirischen Otakare geleistet hatten.[2] Wichtige Beiträge zur oberösterreichischen Urkundenforschung kamen dann aus dem Stift Sankt Florian, wo Franz Kurz (1771–1843), Joseph Gaisberger (1792–1871), Franz Xaver Pritz (1791–1872), Joseph Chmel (1798–1858) und Jodocus Stülz (1799–1872) als Geschichtsforscher wirkten.[3]

Im Jahr 1833 wurde auf Betreiben des oberösterreichischen Landrates Anton von Spaun und des Florianer Chorherrn Franz Kurz der Oberösterreichische Musealverein gegründet, der Andreas von Meiller mit der Herausgabe eines oberösterreichischen Urkundenbuches betraute. Am 1. März 1848 begann der Rohdruck des ersten Bandes.[4] Am 21. Oktober 1850 meldete Stülz an den Verwaltungsausschuß die Beendigung des Rohdruckes der Textbogen, am 7. Februar 1851 berichtete Meiller von der Fertigstellung des Reindruckes.[4] Nach der Festlegung des Titels, der Widmung und der Vorrede brachte die Wiener Hof- und Staatsdruckerei den ersten Band heraus.

Im Jahr 1912 übergab der Oberösterreichische Musealverein das Archiv und die Unterlagen zum Urkundenbuch dem Oberösterreichischen Landesarchiv,[5] das 1896 gegründet worden war. Die Oberösterreichische Landesregierung beschloss am 5. März 1929 die Fortführung des Urkundenbuches,[5] dessen vorläufig letzter Band im Jahr 2012 erschien.

Bände

Bände, die vom Oberösterreichischen Musealverein herausgegeben wurden:[6]

Weitere Bände, herausgegeben vom Oberösterreichischen Landesarchiv:[6]

  • Erich Trinks (Bearb.): Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Band 10. Wien 1933–1939.
  • Erich Trinks (Bearb.): Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Band 11. Wien 1941–1956.
  • Hans Sturmberger (Bearb.): Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Register zum 10. Band. Wien 1950.
  • Othmar Hageneder (Bearb.): Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Register zum 11. Band. Wien 1983.
  • Walter Aspernig (Bearb.): Urkundenbuch des Landes ob der Enns. Band 12. Urkunden und Regesten aus den Welser Archiven 1400–1450. Linz 2012.

Siehe auch

Vergleichbare Urkundenbücher entstanden später auch in anderen österreichischen Bundesländern:

  • Urkundenbuch des Herzogtums Steiermark (1875)
  • Monumenta historica ducatus Carinthiae. Geschichtliche Denkmäler des Herzogtumes Kärnten (ab 1896)
  • Salzburger Urkundenbuch (ab 1910)
  • Tiroler Urkundenbuch (ab 1937)

Literatur

  • Erich Trinks: Das Urkundenbuch des Landes ob der Enns. In: Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereines. Band 85, Linz 1933, S. 589–636, ooegeschichte.at [PDF].

Einzelnachweise

  1. Trinks 1933, S. 595.
  2. Trinks 1933, S. 596.
  3. Trinks 1933, S. 598.
  4. a b Trinks 1933, S. 621.
  5. a b Trinks 1933, S. 633f.
  6. a b Urkundenbuch des Landes ob der Enns. In: opac.regesta-imperii.de.
  7. Eduard Straßmayr: Nachrufe. Erich Trinks. (1890–1958). In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 104, Linz 1959, S. 99–100, zobodat.at [PDF]