Zweidimensionales Modell

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Ein zweidimensionales Modell bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre ein Instrument zur Analyse, Behandlung, Klassifizierung etc. einer Sachlage. Es handelt sich häufig um Vereinfachung komplexter Zusammenhänge auf ein handhabbares Maß.

Funktion

Zweidimensionale Modelle analysieren einen Umstand nach zwei Kriterien, deren Ausprägung voneinander unterschiedlich sind. Als Beispiel kann die Produkt-Markt-Matrix nach I. Ansoff (1965)(auch bekannt als Ansoff-Matrix) dienen, die die Frage untersucht, welchen Schritt ein Unternehmen im Marketing-Sektor als nächstes tun sollte.

Die erste untersuchte Dimension ist der Markt, dessen Ausprägungen Alt (=schon bearbeitet) und Neu (= noch nicht bearbeitet) sind. Die zweite Dimension wird durch das Produkt gegeben, dessen Dimensionen Bestehend und Neu entwickelt sind. Zur Beurteilung kann ein Unternehmen nun eine Positionsbestimmung vornehmen - z.B. also ein in-etwa-Einsortieren der eigenen Produkte in die Matrix - und danach die nächsten Schritte - eine Strategie - planen.

Kritik

Die zweidimensionalen Modelle der Betriebswirtschaftslehre/Wirtschaftswissenschaften stellen keine Naturgesetze dar. Die Ergebnisse und Erkenntnisse sind eher tentativ und wegen der - im mathematischen Sinne - komplexen Natur der Problem eher als Anhaltspunkte zu verstehen. Der Hauptsinn besteht zum einen darin, Erfahrungen extrem kondensiert darstellen zu können und die komplexen Umstände so stark zu vereinfachen, dass eine sachkundige Diskussion der Materie stattfinden kann. Zweitens beseitigt die Einfachheit des Modells die Notwendigkeit zeitaufwendiger Untersuchungen und beschleunigt somit die Entscheidungsfindung.

Das wichtigste Gegenargument gegen zweidimensionale Modelle ist auch gleichzeitig das Argument gegen alle Modelle. Es hauptsächlich besteht in der nicht sachgerechten Anwendung, wenn also einem komplexem Problem nach einer stark vereinfachten Analyse in einem zweidimensionalen Modell ebenso flach entgegengetreten wird. Der zweite häufige Fehler ist eine nicht statthafte Kategorisierung, wo das Extrem einer Merkmalsausprägung statt die gleitende Wirklichkeit betrachtet wird.

Die meisten dieser Modelle können ohne praktische Erfahrung kaum sachgerecht angewendet werden. Anwendung findet diese Erkenntnis z.B. in den Lehrmethoden an angelsächsischen Universitäten, wo Fallstudien nach solchen und anderen Modellen analysiert werden und die Analyse korrigiert wird.

Beispiele für zweidimensionale Modelle

Quellen

  • Ansoff, H.I. 1965; Checklist for Competitive and Competence Profiles; Corporate Strategy, pp 98-99. New York: McGraw-Hill