Ulrich Fischer (Musiker)

deutscher Musiker und Komponist
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Ulrich Fischer (geb. 29. Oktober 1971 in Eschwege) ist ein deutscher Musiker und Komponist. Er lebt in Berlin.

Leben

Nach Abitur (1990) und Zivildienst im nordhessischen Eschwege begann Ulrich Fischer 1991 zunächst ein Chemie-Studium in Marburg, wechselte 1994 jedoch an die Justus-Liebig-Universität Gießen zum Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, welches er 1999 mit dem Diplom verließ. Im Juli 1997 hatte er während des Festivals 12 Stunden einen kurzen Gastauftritt in einer Performance seiner Kommilitoninnen She She Pop unter dem Titel Schlammbeißers Reisen .[1] Im Rahmen des Studiums hatte er Gelegenheit zur Projektarbeit mit Heiner Goebbels, Bobby Baker, Richard Schechner, Jean Marie Straub und Danièle Huillet, parallel bildete er sich im Bereich Gesang bei Anselm Richter aus. 1999 zog er nach Berlin und arbeitete als Regieassistent für verschiedene freie Theatergruppen, etwa das Berliner Männerensemble (Die Bakchen nach Euripides)[2] und Morph 2026.

Während einer Ausbildung als Toningenieur an der SAE School Of Audioengineering in Berlin in den Jahren 2002–2003 begann er für die Musiksoftwarefrma Ableton AG zu arbeiten, für die er bis 2009 im Vertrieb und im Bereich der Trainerzertifizierung, zuletzt in leitender Funktion, tätig war. Nach Weiterbildungen im Studiengang Angewandte Stimmphysiologie beim Lichtenberger Institut[3] und als NLP-Practitioner, -Master und -Trainer in den Jahren 2008–2012, ist er seit 2010 selbstständig tätig als Coach, Stimm- und Kommunikationstrainer.[4]

In den Jahren 2011–2017 war er darüber hinaus als Dozent am Lehrstuhl für Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg tätig.[5]

Künstlerische Laufbahn

Ulrich Fischer ist als Musiker unter dem Namen Kaon bekannt. Parallel zum Studium entstanden im Jahr 1993 erste Textvertonungen in Zusammenarbeit mit Christian Dörge. Als Gründungsmitglied der von Christian Dörge produzierten Band Syria wirkte er in den Jahren 1993 bis 1994 als Gastmusiker am Cello und Co-Arrangeur an Studioaufnahmen in Basel mit.[6]

Über Dörge lernte Fischer 1994 Tilo Wolff und Anne Nurmi vom Musikprojekt Lacrimosa kennen.[7] Wolff hatte Vertonungen zu Christian Dörges 1993 erschienener CD Lycia beigesteuert. Wolff engagierte Fischer 1994 als Cellist für Studioaufnahmen zu den Alben Schakal und Inferno (1995) sowie für einen Akustik-Gig 1996 anlässlich der Preisverleihung des vom Zillo-Musikmagazin an Lacrimosa vergebenen Alternative Rock Music Award.[8][9]

Nach der Trennung von Syria 1994 begann die Arbeit an eigenem Songmaterial während des mehrmonatigen Aufenthaltes im Sommer 1994 in Basel. Texte und Aufnahmen zum Soloalbum schlossen sich 1995 in Gießen an. 1996 erschien Kaon – Random Walk beim deutschen Label Discordia.[10] Das Album enthält neben acht eigenen Songs auch eine Coverversion von Say Hello, Wave Goodbye des britischen Synthiepop-Duos Soft Cell.[11] Intro-Kritiker Klaus Schneider bescheinigte der „Debut-CD“ ein „hohes Niveau“: „Zum Teil mit klassischen Instrumenten, wie Cello und Oboe eingespielt, ist Random Walk feinster Avantgarde-Pop, der am treffensten (sic!) mit Wolfsheim und Deine Lakaien zu vergleichen ist.“[12]

Seit 2017 gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Berliner Produzenten Enrico Tiberi (Nrec) an neuem Material.[13] Die Veröffentlichung eines zweiten Soloalbums von Kaon soll im Jahr 2020 erfolgen.

Gesangslehrer neben Anselm Richter: Reinhild Tanneberger, Jule Unterspann, Schirin Zareh

Mitgliedschaften

Diskografie

Als Gastmusiker & Arrangeur

  • 1994 Vermächtnis der Sonne. Lacrimosa: Schakal, Hall of Sermon / Deathwish Office
  • 1994 Structure (Extended Remix). Syria: Giving Ground, Detroid Music
  • 1995 Structure und Fragments. Syria: Ozymandias Of Egypt, Derrière Records / Black October Records[15]
  • 1995 Vermächtnis der Sonne. Lacrimosa: Inferno, Hall of Sermon / Deathwish Office
  • 1996 Space. Sampler: Taste This 6, Discordia[16]
  • 1997 Whispers. Sampler: Zillo – Mystic Sounds Vol. 06, EFA
  • 1999 Vermächtnis der Sonne. Lacrimosa: Inferno / Schakal, Irond

Soloalben

  • 1996 Kaon – Random Walk (Discordia)[17]

Einzelnachweise

  1. Schlammbeißers Reisen. In: sheshepop.de. Abgerufen am 1. Februar 2020.
  2. Volker Trauth: Lebenslust kontra Staatsräson. In: neues-deutschland.de. 16. Februar 1999, abgerufen am 1. Februar 2020.
  3. Ulrich Fischer: Kopfnoten. In: Kommunikation & Seminar. Junfermann Verlag, 1. Mai 2013, abgerufen am 1. Februar 2020. S. 31.
  4. Ulrich Fischer: Gut gestimmt. In: Kommunikation & Seminar. Junfermann Verlag, 1. Februar 2011, abgerufen am 1. Februar 2020. S. 36.
  5. Thomas Tijang (tt): Hochschulen: Wie geht Kreativität? In: wim-magazin.de – Wirtschaft in Mittelfranken. IHK Nürnberg, 1. Oktober 2012, S. 59, abgerufen am 1. Februar 2020.
  6. Christian Dörge. Biography. In: last.fm. Last.fm Ltd., abgerufen am 1. Februar 2020 (englisch).
  7. Peter Boßdorf: Kaon. In: Zillo. Lübeck 1997, S. 76. Ausgabe März 1997
  8. laut.de-Biographie: Lacrimosa. In: laut.de. Abgerufen am 1. Februar 2020.
  9. Interview mit Kaon in: Claus Müller: Kaon. In: Orkus. Zoomia Medien-Gruppe, Glashütten/Taunus 1996. Ausgabe Juli/August 1996
  10. Claus Müller: Kaon "Random Walk". In: Orkus. Nr. 6. Zoomia Medien-Gruppe, Glashütten/Taunus 1996.
  11. Rüdiger Freund: Kaon: "Random Walk". In: Zillo. Lübeck 1996. Ausgabe Juli/August 1996
  12. Klaus Schneider: Kaon: "Random Walk". In: Intro – InRegio Rhein-Main-Saar. 1996. Ausgabe Juni 1996
  13. Ulrich KAON Fischer – Singer / Songwriter / Producer. In: soundbetter.com. Abgerufen am 1. Februar 2020 (englisch).
  14. Profile: Ulrich Fischer. In: dvnlp.de. Deutscher Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren e. V., abgerufen am 1. Februar 2020.
  15. Syria ‎– Ozymandias Of Egypt. In: discogs.com. Abgerufen am 1. Februar 2020.
  16. Kaon. In: musik-sammler.de. Carsten Henkelmann, abgerufen am 1. Februar 2020.
  17. Petra Lindner: Random Walk. Kaon. In: intro.de. 11. August 1996, abgerufen am 30. Januar 2020.