Das doppelte Lottchen

Roman von Erich Kästner
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Charlie & louise Das dopplete lottchen ist ein film in der regie von joseph vilsmaier. die geschichte stammt von dem roman das doppelte lottchen von erich kästner. die hauptdarsteller sind fritzi und floriane eichhorn (zwillinge), heiner lauterbach (vater) und corinna harfouch (mutter).

Handlung

Die beiden 12jährigen Mädchen Charlotte Palfy und Louise Körner treffen auf einer Sprachreise nach Schottland aufeinander und stellen fest, dass sie Zwillinge sind, die kurz nach ihrer Geburt getrennt worden sind. Fest davon überzeugt, Schicksal zu spielen, tauschen die beiden die Rollen - zum Ende der Reise fährt Louise als Charlie zu ihrem Vater, der in Berlin-Kreuzberg als Komponist arbeitet, während Charlie als Louise zu ihrer Mutter nach Hamburg reist, die dort als Redakteurin tätig ist. Die Mädchen müssen feststellen, dass es nicht so leicht ist wie sie dachten, ihre Eltern wieder zusammenzubringen, zudem beide wieder heiraten wollen. Erst als die beiden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zurück nach Schottland fahren, kommen sich ihre Eltern wieder näher und merken, dass man die Mädchen nicht mehr trennen kann. Sie entscheiden sich dafür, dass Charlie und Louise bei ihrer Mutter in Hamburg bleiben sollen. Charlie gibt ihrem Vater jedoch kurz vor der Abfahrt einen Zettel mit der Aufschrift "Es gibt Momente im Leben, da muss man die Notbremse ziehen!" und veranlasst ihn damit dazu, die Notbremse zu ziehen und seine Familie nicht wieder zu verlassen.

Bewertung

Der Inhalt des Romans war für damalige Verhältnisse ziemlich radikal: Erich Kästner war der erste Autor der Nachkriegszeit, der sich an das Thema Scheidung in einem Kinderbuch wagte. Dies war auch der Grund, weswegen das Buch heftig diskutiert wurde. Das doppelte Lottchen wurde durch die Verfilmung ein großer Erfolg und erhielt als erster Film den Bundesfilmpreis.

Aus dem Kanon der Kinderbücher von Erich Kästner sticht dieses Werk aufgrund der für ihn ungewöhnlichen Figuren hervor: Es kommt nicht nur eine moderne, zeitgemäße Mutterfigur vor, die alleinerziehend und berufstätig ist, sondern auch die Rolle des kindlichen Vorbildes ist nicht von einem Jungen besetzt, was sonst bei Erich Kästner üblich ist: Lotte, einer der Zwillinge, zeigt die Tugenden, die üblicherweise Kästners "Musterknaben" aufweisen: Mut, Ehrlichkeit und Wohltätigkeit. Auch der Vater ist mit den "Schattenseiten" seines Wesens eine interessante Figur: ihm wird die wesentliche Schuld am - vorläufigen - Scheitern der Ehe gegeben.

Ein weiterer Unterschied zu seinen anderen 'Kinderromanen' ist der Entwicklungsgedanke, den Kästner hier sehr prononciert verfolgt:

  • Das Kind hatte sich verändert. Und nun begann sich also auch die junge Frau zu verändern. (nach einem gemeinsamen Ausflug von Mutter und Tochter in die Berge)
  • Er ist wirklich älter geworden. Fast sieht er schon wie ein richtiger Mann aus, ihr ehemaliger Mann. (Gedanken der Mutter über ihren - noch - Ex-Mann)
  • Lottchens Krankheit lässt sich ohne weiteres als 'Katharsis zur Reife' auffassen - und gibt der Handlung ja auch die entscheidende Wendung

Kästner gönnt seinen Figuren also eine Entwicklung, hin zu einem - natürlich - glücklichen gemeinsamen Ende.

Filme

Die Geschichte "Das doppelte Lottchen" wurde bereits mehrfach verfilmt.
Die Verfilmungen beziehen sich dabei mehr oder weniger auf das Buch von Erich Kästner.