Unter Hardcore-Porno wird eine explizite Darstellung sexueller Aktivitäten verstanden, wobei die Geschlechtsorgane während des Geschlechtsverkehrs offen dargestellt werden. Im Unterschied zum Hardcore-Porno stellt der Softporno die Geschlechtsorgane, insbesondere den erigierten männlichen Penis bzw. die geöffnete weibliche Vagina nicht direkt dar.
Thematisch betonen Hardcore-Produktoinen mitunter ausschließlich spezielle sexuelle Vorlieben oder Techniken wie z.B. Outdoor-Sex, Oralverkehr, Anlalverkehr, Sex mit Exkrementen, BDSM, Gruppensex, Bang-Gang (Sex mit extremer männlicher Überzahl), Sex ausschließlich mit Farbigen, Übergewichtigen, Schwangeren oder mit älteren Menschen. Mitunter werden in den in Deutschland frei verkäuflichen optischen Medien auch gespielte Brutalitäten eingesetzt, welche sich in ihrer Deutlichkeit mit gewaltverherrlichenden Darstellungen bestimmter Action- oder Horrorfilme vergleichen lassen.
Darstellungen darüber hinaus, z.B. Dokumentationen nicht gespielter Vergewaltigungen aus gegenwärtigen Kriegsgebieten, Sex mit Todesfolge, Sex mit Kindern oder Tieren, sind in Deutschland verboten und fallen in den Bereich illegaler Pornographie. Eine Verfolgung derartiger Publikationen wird in Deutschland zunehmend durch geschulte Mitarbeiter der Exikutive länderübergreifend koordiniert.
Gewöhnliche Hardcore-Pornos werden eher für männliche als für weibliche Konsumenten produziert. Es gibt sie als Film, Video und in Heftform. Aber auch über Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, über Fotos und Computeranimation sowie über Audiokassetten wird die "harte" Pornographie verbreitet. Ebenso der Telefonsex hat seinen Anteil daran.
Hardcore-Pornos sind heute ein medienübergreifendes Kulturphänomen mit sprunghaft steigender Verbreitung. Eine Fallstudie zum heutigen Hardcore-Porno ergab mit zwanzig Hauptkategorien und zahlreichen Untergruppen eine unerwartete Vielfalt an dominanten Motiven. Gängige Vorurteile zum Pornokonsum (z.B. nur wenige Menschen wären Pornofans; Pornos würden nur von Männern, insbesondere älteren Männer, konsumiert; Pornos seien auf die unteren sozialen Schichten beschränkt) sind nach modernen Erkenntnissen ausnahmslos falsch.
Pornografische Darstellungen, auch explizit der Geschlechtsorgane, sind keine Erfindung des 20. Jahrhunderts, sondern reichen bis in vorantike Zeiten zurück. Auf Wandbildern im alten Rom und auf antiken griechischen Vasen finden sich mehr oder minder deutiche pornographische Motive. Seit der Renaissancezeit und vor allem im 18. Jahrhundert wurden pornographische Darstellungen in Form von Kupferstichen verbreitet. Nach der Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert gab es Fotos mit pornographischen Motiven. Ihre legalisierung fand in Deutschland erst nach dem zweiten Weltkrieg statt.
Siehe auch: Pornographie.
Literatur
- Werner Faulstich: "Hardcore-Pornofilme. Geschichte, Typologie, Ästhetik und Bedeutung". In: Karl Friedrich Reimers et al. (Hrsg.): Unser Jahrhundert in Film und Fernsehen. Beiträge zu zeitgeschichtlichen Film- und Fernsehdokumenten. München 1995. 231-248.