Kettwig

Stadtteil von Essen
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Kettwig, unmittelbar an der Ruhr gelegen, ist heute der jüngste und einer der südlichen Stadtteile der Stadt Essen und gehört zum Stadtbezirk IX Werden/Kettwig/Bredeney mit 17.876 Einwohnern (Stand: 31.12.2005). Er hat die größte Gesamtfläche aller Essener Stadtteile mit 15,30 Quadratkilometern und liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 53 Metern ü. NN.

Altstadt Essen-Kettwig Kirchtreppe vom Tuchmacherplatz gesehen
Landkarte von 1640 von Blaeu
Kettwiger Rathaus
Altstadt Essen-Kettwig Kaiserstraße

Geschichte

Die Gemeinde Kettwig - nördlich der Ruhr - gehört bis 1802 zur Reichsabtei Werden, wird von 1802 bis 1806 preußisch verwaltet, kommt dann bis 1814 als "Flecken" zum Großherzogtum Berg, seit 1814 wieder preußisch, zuerst im Kreis Duisburg, danach im Landkreis Essen (bis 1. August 1929). Seit 1857 ist Kettwig eigenständige Stadt. 1929 wird sie dem Landkreis Düsseldorf-Mettmann zugegliedert, da mit der Kreisfreiheit Essens der Landkreis aufgelöst wird. Der Teil südlich der Ruhr - Kettwig vor der Brücke - bis 1806 zum Herzogtum Berg, 1806 bis 1814 zum Großherzogtum Berg unter französischer Herrschaft gehörend, dann preußisch im Landkreis Düsseldorf - wird erst am 15. Mai 1930 nach Kettwig eingemeindet. Die ehemalige Herrschaft Oefte gehört von 1815 bis 1930 zum Landkreis Mettmann und wird am 1. April 1936 von Heiligenhaus an Kettwig abgetreten.

Am 1. Januar 1975 wird die Stadt Kettwig, trotz massiven Widerstands der Bevölkerung, aus dem Kreis Düsseldorf-Mettmann in die Stadt Essen eingemeindet; der westlichste Kettwiger Stadtteil Mintard fällt an Mülheim an der Ruhr. Ein 1996 in Kettwig durchgeführtes Bürgerbegehren für die Wiederherstellung der Stadt und Rückgemeindung in den Kreis Mettmann wird trotz einer großen Mehrheit in der Bevölkerung von der Landesregierung im Herbst 1997 abgelehnt.

An der Zugehörigkeit Kettwigs zum Erzbistum Köln änderte sich durch die 1975 erfolgte Eingemeindung nichts; das Ruhrbistum Essen kommt bis heute (Stand: 2006) nicht in den Genuss der Kirchensteuereinnahmen aus Kettwig. Ebenso sieht es bei der überwiegend protestantischen Bevölkerung (ca.60%) von Kettwig aus, die zum Kirchenkreis Mülheim an der Ruhr gehört.

Sehenswertes

Die Kettwiger Marktkirche dominiert beim Blick von der Ruhrbrücke die Altstadt. Der Turm stammt aus 14. Jahrhundert. Das heutige Langhaus wurde 1720/21 erbaut, allerdings größer als das ursprüngliche. Dadurch wurde ein um 4,20 Meter höheres Dach notwendig.

Ein weiteres markantes Gebäude ist die 1830 geweihte katholische Kirche St. Peter.

Da das allein von der Tuchindustrie geprägte Kettwig keine kriegswichtige Industrie beheimatete, wurde es von den Bombardements des Zweiten Weltkriegs weitestgehend verschont. So wurde die historische Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern in weiten Teilen erhalten, obwohl man auch dort in den 70er Jahren im Rahmen der Neugestaltung von Schulstraße und Bürgermeister-Fiedler-Platz einige intakte Fachwerkhäuser abriss.

Sehenswert sind auch das Kettwiger Rathaus mit dem Standesamt, Schloss Hugenpoet mit den aus Schloss Horst stammenden Renaissance-Kaminen, Schloss Oefte, Schloss Landsberg sowie der Kettwiger See (Stausee) und der Mühlengraben mit der im Jahr 1786 vom vorletzten Werdener Abt, Bernhard II. (Bierbaum), errichteten Steinbrücke. Diese aus Ruhrsandstein errichtete Brücke war vermutlich der erste Bauabschnitt zu einer komplett die Ruhr überspannenden, aber nicht vollendeten Brücke. 1865 wurde sie nach Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut. Das Wappen des Abtes Bernhard II. ist im mittleren Brückenbogen eingearbeitet. Im Kettwiger Norden befindet sich Maria im Maien - eine kleine Kapelle, die gerne für Hochzeiten genutzt wird, ursprünglich aber den Katholiken in Auf der Höhe die fußläufige Teilnahme an der Messe erleichtern sollte.

Flussaufwärts befindet sich auf der Kettwiger Seite der Ruhr der sogenannte Kattenturm. Dabei handelt es sich um die Ruine der Burg Luttelnau, die vermutlich im 14. Jahrhundert geschliffen wurde.

Persönlichkeiten

Wirtschaft und Soziales

In der Fachklinik Rhein-Ruhr, einer Rehabilitationsklinik, werden Menschen mit Erkrankungen des Herz-, Kreislauf- und Bewegungssystems behandelt.

Im Teelbruch, einem Kettwiger Gewerbegebiet, arbeiten ca. 400 Beschäftigte in einer Druckerei der Axel Springer AG. Dort werden täglich etwa eine Million Tages- und Wochenzeitungen produziert – eigene Titel und Lohndruckaufträge.

In der Nähe dieses Gewerbegebietes liegt das Kettwiger Schwimmzentrum, eines der beliebtesten Bäder Essens, mit Hallen- und Freibad - Letzteres mit großen Liegeflächen, Sprungturm, Schwimmer- Nichtschwimmer- und Kleinkinderbecken.

Bildung

Grundschulen

Schmachtenbergschule

Die Schmachtenbergschule liegt im nördlichen Teil Kettwigs an der Schmachtenbergstraße. Neben einer Sporthalle verfügt sie als einzige Kettwiger Grundschule über ein eigenes kleines Schwimmbad, welches unter der Sporthalle liegt. Der ältere Teil wurde im Jahre 1955 als evang. Volksschule mit dem Namen "Fröbelschule" der Bestimmung übergeben. Der neuere Teil war die später gebaute kath. Volksschule. Erst Ende der sechziger Jahre wurden die Volksschulen durch Grund- und Hauptschule abgelöst. Zu diesem Zeitpunkt entstand die Schmachtenbergschule Kettwig.

Erich Kästner-Schule

Die Erich Kästner -Schule liegt zentrumsnah. Die ehemalige Grundschule Kettwig-Mitte wurde im Jahre 2002 auf den jetzigen Namen umbenannt. Bis 1978 war im Gebäude der Erich Kästner-Schule die Kettwiger Realschule angesiedelt. Ursprünglich war es die Städtische Berufsschule Kettwig in der Gustavstraße, die am 9. Juni 1956 eingeweiht wurde.

Brücker Schule

Die Brücker Schule liegt im Stadtteil Vor der Brücke südlich der Ruhr. Sie verfügt über eine eigene Aula, eine Tartansportanlage und eine Turnhalle, die unter anderem von einigen Abteilungen des Turnvereins Kettwig vor der Brücke 1886 genutzt wird.

Realschule Kettwig

Die Realschule in Kettwig besuchen etwa 700 Schüler (Quelle: [1]). Auch außerhalb Kettwigs ist sie für ihr sehr erfolgreiches Flagfootballteam bekannt, welches es bis zur Landesmeisterschaft gebracht hat. Die Realschule Kettwig ist ein Neubau aus dem Jahr 1978. Zuvor stand hier die alte PH oder auch den Kettwigern als Lehrerseminar bekannt. Diese wurde Mitte der siebziger Jahre abgerissen.

Theodor-Heuss-Gymnasium

Das nach dem ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, benannte Gymnasium besuchen in etwa 800 Schüler, welche sich bei ihrem Besuch für einen bilingualen Zweig entscheiden können. Es verfügt über eine große Sporthalle, welche von vielen heimischen Sportvereinen genutzt wird und auch jährlich Treffpunkt für die internationale Ruderelite ist, welche hier den sogenannten Indoor-Cup austragen.

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