Hwang Sok-yong ist einer der bekanntesten Autoren Koreas und zugleich einer derjenigen, die sich realistisch und kritisch mit der Vergangenheit und sozialen Wirklichkeit Koreas befassen. Er hat den Korea-Krieg noch selbst erlebt und war selbst als Soldat im Vietnamkrieg im Einsatz. Zentrales Thema seiner Texte ist der Konflikt zwischen Tradition und Moderne.
Koreanische Schreibweise Pseudonym (eigentlicher Name)
| |
---|---|
Hangeul | 황석영 (황수영) |
Hanja | 黃晳暎 (黃秀英) |
Revidierte Romanisierung |
Hwang Seokyeong (Hwang Suyeong) |
McCune- Reischauer |
Hwang Sŏgyŏng (Hwang Suyŏng) |
Leben und Werk
Hwang Sok-yong wurde am 14. Dezember 1943, anderen Angaben zufolge am 4. Januar 1943 in Xinjing (heute Changchun), der Hauptstadt des nördlich Koreas gelegenen Mandschuko geboren. Schon als Schüler schrieb er erste Erzählungen. Er schloß ein Philosophiestudium an der Dongguk University ab. Seine schriftstellerische Karriere begann erst nach der Rückkehr aus dem Vietnamkrieg 1969, in dem er auf amerikanischer Seite kämpfte. Hwang Sok-Yong engagierte sich den 70er und 80er Jahren aktiv in der Demokratiebewegung und im Kampf für die Rechte der Arbeiter und erlebte 1980 am eigenen Leib die brutale Gewalt der Militärs beim Gwangju-Aufstand. In dieser Zeit entstanden seine Romane "Der fremde Ort" (1976), "Die Geschichte des Herrn Han" (1972) und "Der Weg nach Sampoo" (2000), die sich besonders mit der Frage der Arbeiterbewegung, aber auch der Teilung des Landes beschäftigten. 1985 formuliert er ein Manifest der Demokratiebewegung und veröffentlichte seinen Roman "Die Schatten der Waffen", der sich kritisch mit dem koreanischen Engagement im Vietnamkrieg auseinandersetzt.
Nach seiner Teilnahme an einem Schriftstellertreffen in Nordkorea lebte Hwang von 1989 an vorübergehend in Berlin und New York, bis er 1993 nach Seoul zurück kehrte, wo er wegen seiner Besuche in Nordkorea zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde. Nach fünf Jahren Gefängnis wurde er 1998 vom dem neugewählten Präsidenten Kim Dae-jung begnadigt und zum südkoreanischen Kulturbotschafter in Nordkorea ernannt. Nach seiner Freilassung publizierte er die Romane "Der ferne Garten" (2000) und "Der Gast" (2001), der die historischen Wurzeln des Krieges und der koreanischen Krise reflektiert, die er als einen Zustand der Heimatlosigkeit beschrieben hat.
Bibliographie
- Erzählungen 1962
- "Die Geschichte des Herrn Han" (1972), ISBN 3-423-24488-7, dtv, Oktober 2005
- "Der fremde Ort", Roman (1976)
- "Die Schatten der Waffen", fr. "Lombre des armes", Paris: Zulma 2003
- "Der Weg nach Sampoo" (2000)
- "Der ferne Garten" (2000), dt. bei dtv, ISBN 3-423-24460-7, September 2005
- "Der Gast" (2001), fr. "L'invité", Paris: Zulma 2004
Weblink
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hwang, Sok-yong |
ALTERNATIVNAMEN | Hangeul: 황석영; Hanja: 黃晳暎 |
KURZBESCHREIBUNG | Koreanischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1943 |
GEBURTSORT | Changchun |