Ith

Mittelgebirgszug in Niedersachsen
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Der Ith ist ein bis 439 m hoher Mittelgebirgszug in Niedersachsen, Deutschland.

Blick über den bewaldeten Ith-Kamm gen Südosten, im Vordergrund ist das helle Kalkgestein sichtbar

Geographie

Der Mittelgebirgszug schließt sich im Leinebergland direkt nordwestlich an den Hils an. Er erstreckt sich in Nordwest-Südost-Richtung nordöstlich von Bodenwerder, südlich von Coppenbrügge und westlich von Duingen.

Der Lauensteiner Kopf, der sich im als Küllbrink bezeichneten Nordteil des Iths zwischen den Orten Bisperode und Lauenstein befindet, bildet mit 439 m ü. NN die höchste Erhebung des waldreichen Iths.

Mit mehr als 20 Kilometern Länge ist der Ith der längste Klippenzug Norddeutschlands. Bemerkenswert ist, dass auch das wohl am stärksten besuchte Klettergebiet in Niedersachsen – die bis zu 30 m hohen Lüerdissener Klippen – im Ith liegt, dessen Kamm-Höhe von teils enormen Felsformationen gebildet wird.

Geologie

Der Ith bildet den westlichen Teil der randlichen Begrenzung der schüsselförmigen Hilsmulde. Der Gebirgszug ist geprägt von teilweise fossilienreichen Jura-Kalken. Bekannt ist der harte, teilweise dolomitisierte Korallenoolith-Kalk aus dem oberen Jura, der die weithin sichtbaren Klippen als durchgehende Schichtrippe bildet.

Hydrografie

Der Ith wird nach Westen über Ilse, Remte und Lenne in die Weser und nach Osten über die Saale in die Leine entwässert.

Naturschutz

Große Gebiete des Ith stehen als Naturschutzgebiete bzw. als zusammenhängendes FFH-Gebiet mit der laufenden Nr. 114 im Rahmen von Natura 2000 unter Schutz. Nähere Informationen dazu sind bei der Naturschutz-Abteilung der Bezirksregierung Hannover erhältlich.

Bedeutend für den Naturschutz ist sind die Vorkommen unterschiedlicher Typen von Kalkbuchenwäldern (Perlgras-Buchenwald) mit ihrer artenreichen Flora und Fauna. Etliche Orchideen kommen hier noch kleinflächig vor und vor allem an den freiliegenden Felsklippen und in den schattigen Höhlen, die häufiges Ziel von Kletterern sind, finden sich noch die seltenen Blaugrasrasen und bedrohte Moos- und Farngesellschaften.

Des Weiteren sind die Hänge des Ith bekannt für eines der größten Vorkommen magerer Glatthaferwiesen im Weserbergland.

Ortschaften am Ith

Gemeinden und Ortsteile mit unterschiedlichem Status, die direkt am Ith liegen:

Bessingen, Bisperode, Bremke, Capellenhagen, Coppenbrügge, Dielmissen, Dohnsen, Grünenplan, Eschershausen, Fölziehausen, Halle, Harderode, Holzen, Hunzen, Lauenstein, Lüerdissen, Marienau, Salzhemmendorf, Scharfoldendorf, Wallensen

Literatur

  • Richard Goedeke: Weser-Leine-Bergland. Verlag J. Berg, München. 1991. ISBN 3-7634-1049-x (zum Ith: S. 76-217)
  • Hans-Jürgen Klink: Naturräumliche Gliederung des Ith-Hils-Berglandes. Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumforschung. 1966. ISBN B0000BS19H
  • Michael Geschwinde: Höhlen im Ith. Urgeschichtliche Opferstätten im südniedersächsischen Bergland. o.O. 1988. ISBN 3-7848-1233-3
  • Friedmut Lehmeier: Regionale Geomorphologie des nördlichen Ith-Hils-Berglandes auf der Basis einer grossmaßstäbigen geomorphologischen Kartierung. Goltze Druck, o.O. 1981. ISBN 3-8845-2078-4
  • Ludger Feldmann, Hans Joachim Franzke, Rainer Müller: Die geologische Entwicklung der Tiefebene und der Mittelgebirge in Niedersachsen. (pdf) In: Veröffentlichungen der Akademie für Geowissenschaften zu Hannover. 20/2002. S. 8-19

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