Victor Trimondi

deutscher Schriftsteller, Verleger und Kulturveranstalter
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Herbert Röttgen (geb. 1940) ist ein deutscher Schriftsteller, Verleger und Kulturveranstalter. Als Autor tritt er auf unter dem Pseudonym Victor Trimondi.

Er studierte zuerst Jura an der Universität zu Köln, später dann in Frankreich und München. 1967 gründete er den Trikont–Verlag in München, der in den 1960er und 70er Jahren als einer der originellsten und exponiertesten beschrieben wird. Er vertrat ein alternatives Programm und war mit der 68er Bewegung verknüpft.

Im seinem Verlag wurden die ersten Bücher zur Homosexuellenbewegung, zum Feminismus und zu den Grünen veröffentlicht.

Ende der 1970er Jahren publizierte Röttgen in seinem Verlag die selbstverfasste Kritik an dem linksradikalen Milieu "Vulkantänze – linke und alternative Ausgänge". In einem „radikalen Bewusstseinswandel“ sah Röttgen eine vielversprechende Möglichkeit, um die anstehenden Probleme der menschlichen Gesellschaft zu lösen. Die Folge war eine Hinwendung zu spirituellen Themen. So entwickelte er ein neues Verlagsprogramm, das einen Diskurs zwischen Religion und Wissenschaft, Tradition und Moderne sowie zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen fördern sollte. Um die Weiterentwicklung anzuzeigen, wurde der Verlag in Dianus – Trikont Verlag umbenannt, der nun auch Kongresse und Symbiosen veranstaltete. 1986 wurde der Dianus-Trikont-Verlag geschlossen.

1989 heiratete Röttgen seine jetzige Frau Mariana, alias Victoria. Das Paar merkte, dass ihre interkulturellen und interreligiösen Treffen keinen Einfluss auf den Kern der Dogmen und Mysterien nahmen und beschlossen daher, die religiösen und mystischen Muster, die einer Kultur zu Grunde liegen, genauer zu untersuchen. Von 1989 bis 1991 planten und organisierten sie interkulturelle Veranstaltungen wie Die Kunst und das Sakrale.

1990 fand dann die Gründung der Interkulturellen Gesellschaft für kreative Symbolforschung statt. Im Mittelpunkt der Arbeit stand eine umfangreiche Studie über die mythologischen und symbolischen Hintergründe der modernen Wissenschaftsgeschichte. Von 1991 bis 1993 verarbeiteten sie künstlerisch verschiedene Reisen. 1994 begannen sie dann das mehrjährige Forschungsprojekt "Die Bedeutung der traditionellen Religion für die Wertebildung und Kreativität in einer Kultur der Zukunft".

In den Jahren 1994 bis 1998 erstellten sie dann eine polemische Kritik des tibetischen Buddhismus. Hier kritisieren sie vor allem die nicht vorhandene Trennung von Religion und Staat, die Möglichkeiten von Machtmissbrauch in absoluten Herrschaften und Meister-Schüler-Verhältnissen sowie die schlechte Stellung der Frau in buddhistischen Gesellschaften. Kritiker wiesen dem Buch allerdings gravierende Mängel nach. So z.B. die Verwendung unseriöser und nicht belegter Quellen, Sinnverkürzungen, Zitatentstellungen, Unkenntnis der tibetischen Sprache bzw. des Sanskrit. Hauptkritikpunkt ist aber, dass die tibetischen Texte und Ikonen nicht in ihrem symbolischen Gehalt erfaßt wurden, sondern buchstäblich interpretiert wurden, und dass damit die vajrayanistische Philosophie gründlich mißverstanden wurde.

2006 erschien das Buch "Krieg der Religionen" mit dem Anspruch der Autoren nun die monotheistischen Religionen auf den Prüfstand zu stellen und deren fundamentalistischen Züge und ihre Auswirkung auf die Gegenwart zu untersuchen. Laut der Rezension des Religionskritikers Adolf Holl handelt es sich bei dem Werk um eines mit viel Umfang (sechshundert Seiten) und wenig Inhalt.[1]

Schriften

Quellen

  1. Rezension Adolf Holl