Frauke Zipp (* 17. März 1963) ist eine deutsche Neurowissenschaftlerin und Hochschullehrerin. Sie ist Professorin und Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. [1]
Werdegang
Zipp studierte von 1982 bis 1989 Medizin an an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und promovierte dort 1990 in Neuromorphologie. Von 1993 bis 1995 forschte sie als Postdoktorandin mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Hertie-Stiftung in der Abteilung für Neuroimmunologie am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in Martinsried. Anschließend wechselte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Institut für Neurologie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 1996 war sie Gastwissenschaftlerin an dem neurologischen Fachbereich des National Institutes of Health in Maryland, USA.
Sie habilitierte 1998 und wurde Fachärztin für Neurologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Von 1998 bis 2009 arbeitete sie an der Charité Berlin. Zuerst als Oberärztin der Neurologie, ab 2002 als Professorin für Neuroimmunologie und Leiterin des Instituts für Neuroimmunologie und ab 2006 als Leiterin der Cecilie-Vogt-Klinik. Seit 2009 hat sie eine Professur für Neurologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz inne und ist dort Direktorin der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz.
Frauke Zipp ist Teil des Vorstands des Ärztlichen Beirats der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft. [2]
Im Jahr 2011 wurde sie Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. [3]
Forschung
Frauke Zipp befasst sich mit entzündlichen Erkrankungen im Zentralnervensystem mit einem Schwerpunkt auf Multipler Sklerose. In ihrer Forschungsarbeit entdeckte sie Erbgutmutationen bei Patienten mit Multipler Sklerose, entwickelt Marker zur Diagnose und arbeitet an Therapien für die Krankheit. Sie befasst sich mit den Mechanismen von Entzündungen im Gehirn (Neuroinflammation), die nicht nur bei Multipler Sklerose, sondern auch bei Krankheiten wie Schlaganfall, Tumor oder Parkinson eine Rolle spielen. Sie zeigte, dass bei Multipler Sklerose auch die Nervenzellen und Nervenfortsätze selbst angegriffen und geschädigt werden, unabhängig von der Schädigung der Myelinscheide.
Auszeichnungen
2005: Heinrich Hette Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. [4]
2011: Alexander Karl Förderpreis der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals für ihre Forschung an Glioblastomen [5]
Veröffentlichungen
Liste der Veröffentlichungen über Google Scholar
- Genetic Risk and a Primary Role for Cell-Mediated Immune Mechanisms in Multiple Sclerosis [6]
- The brain as a target of inflammation: common pathways link inflammatory and neurodegenerative diseases [7]
- Green Tea Epigallocatechin-3-Gallate Mediates T Cellular NF-κB Inhibition and Exerts Neuroprotection in Autoimmune Encephalomyelitis [8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Startseite- Klinik und Poliklinik für Neurologie. Abgerufen am 5. Januar 2020.
- ↑ Ärztlicher Beirat. Abgerufen am 5. Januar 2020.
- ↑ Mitglieder. Abgerufen am 5. Januar 2020.
- ↑ Preise der DGN: Heinrich Pette-Preis. Abgerufen am 5. Januar 2020.
- ↑ Stiftung vergibt erstmals drei Förderpreise an deutsche Universitätskliniken. Abgerufen am 5. Januar 2020.
- ↑ The International Multiple Sclerosis Genetics Consortium & The Wellcome Trust Case Control Consortium 2: Genetic risk and a primary role for cell-mediated immune mechanisms in multiple sclerosis. In: Nature. Band 476, Nr. 7359, August 2011, ISSN 0028-0836, S. 214–219, doi:10.1038/nature10251, PMID 21833088, PMC 3182531 (freier Volltext) – (nature.com [abgerufen am 5. Januar 2020]).
- ↑ Frauke Zipp, Orhan Aktas: The brain as a target of inflammation: common pathways link inflammatory and neurodegenerative diseases. In: Trends in Neurosciences. Band 29, Nr. 9, 1. September 2006, ISSN 0166-2236, S. 518–527, doi:10.1016/j.tins.2006.07.006, PMID 16879881 (cell.com [abgerufen am 5. Januar 2020]).
- ↑ Orhan Aktas, Timour Prozorovski, Alina Smorodchenko, Nicolai E. Savaskan, Roland Lauster: Green Tea Epigallocatechin-3-Gallate Mediates T Cellular NF-κB Inhibition and Exerts Neuroprotection in Autoimmune Encephalomyelitis. In: The Journal of Immunology. Band 173, Nr. 9, 1. November 2004, ISSN 0022-1767, S. 5794–5800, doi:10.4049/jimmunol.173.9.5794, PMID 15494532 (jimmunol.org [abgerufen am 5. Januar 2020]).
Personendaten | |
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NAME | Zipp, Frauke |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Neurologin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 17. März 1963 |