Erdgas

natürliches Gasgemisch
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Erdgas ist ein brennbares Gas, das in unterirdischen Lagerstätten vorkommt. Häufig tritt es zusammen mit Erdöl auf, da es auf ähnliche Weise entsteht.

Chemie

Die chemische Zusammensetzung schwankt beträchtlich. Ein Hauptbestandteil ist immer Methan. Häufig enthält Erdgas auch größere Anteile höherer Kohlenwasserstoffe (man nennt es dann nasses Erdgas, dies hat nichts mit dem meist auch vorhandenen Wasserdampfanteil zu tun) sowie diverser anderer Gase. Von großem Wert sind Erdgase, die bis zu sieben Prozent Helium enthalten. Diese sind die Hauptquelle der Heliumgewinnung.

Erdgas kann durch technische Verfahren auch in andere Aggregatzustände versetzt werden, die einen Transport ohne Pipelines ermöglichen. Gemein ist allen Verfahren eine Verringerung des Volumens, wodurch sie sich u.a. auch besser als Ersatz für Kraftstoff aus Mineralöl eignen.

Erdgas als Kraftstoff für Kraftfahrzeuge

Erdgas wird seit einigen Jahren auch verstärkt als Kraftstoff für Kraftfahrzeuge verwendet. An Tankstellen ist Erdgas als H-Gas (High Gas) und L-Gas (Low Gas) erhältlich, wobei das H-Gas einen etwas höheren Energiegehalt als das L-Gas hat. (Siehe Daten) Der Energiegehalt von 1 kg Erdgas (H-Gas) entspricht ca. 1,5 Liter Benzin bzw. 1,33 Liter Diesel. Im Januar 2004 waren 19.200 Fahrzeuge, die mit Erdgas betrieben werden, in Deutschland zugelassen. Etwa 400 Tankstellen hatten zu diesem Zeitpunt eine entsprechende Vorrichtung zum Betanken.

Förderung und Verbrauch

Im Jahre 2003 wurden weltweit 2.470 Mrd. m³ Erdgas verbraucht. Damit deckt Erdgas ca. 25% des weltweiten Energieverbrauchs. Da das Erdgas in der Regel unter hohem Druck steht, fördert es sich sozusagen von selbst, sobald das Reservoir einmal geöffnet ist. Die Anteile bei der Erdgasförderung weltweit in 2003 betrugen:

Die weltweit bekannten Erdgas-Reserven betrugen Ende 2003 ca. 154.000 Mrd. m³. Dabei sind diese geschätzt wie folgt verteilt:

Die sollte nach Hochrechnungen aus 2003 noch knapp 70 Jahre reichen.

Versorgung in Deutschland

In den 1980er und 1990er Jahren wurde die Gasversorgung der meisten deutschen Städte von Stadtgas auf Erdgas umgestellt. Dies war ohne größere Umbauten möglich. Allerdings kann aufgrund der geringeren Dichte von Erdgas an Dichtungen von Gasleitungen das Austreten unbedenklich geringer Gasmengen beobachtet werden. Da Erdgas von Natur aus geruchsneutral ist, werden oft Warngerüche hinzugefügt. Das Verfahren wird Odorierung genannt. Hierzu wird meist Tetrahydrothiophen verwendet, dessen scharfer Geruch an faulen Eier erinnert.

In Deutschland betrug der Ergas-Anteil am Gesamtenergieverbrauch ca. 22,5%. Im Jahre 2003 wurden ca. 47% aller deutschen Wohnungen sind mit Erdgas beheizt. Für Deutschland sind die wichtigsten Lieferländer: Russland 32%; Norwegen 26%; Niederlande 19%

Siehe auch: Transeuropäische Naturgas-Pipeline

Literatur