Machtergreifung

Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler
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Unter der Machtergreifung versteht man die Übernahme der Regierung durch die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler und die Umwandlung der Demokratie in eine Diktatur im Jahr 1933.

Vorgeschichte (Auswahl)

  • 24. Oktober 1929 - Das deutsche Reich, das sowieso schon durch die Reparationszahlungen an die Westallierten geplagt wird, bekommt nun auch noch Rückforderungen von ausländischen Krediten und ist am Rande der Zahlungsunfähigkeit.
  • 1. März 1930 - Paul von Hindenburg Reichspräsident und ehem. Generalquartiermeister des Kaisers (OHL) ernennt mit Zustimmung des Reichstags Heinrich Brüning, Abgeordenter der christlichen Zentrumspartei, mit Legitimation durch Notstandsverordnung zum Reichskanzler.
  • 5. März 1930 - Die Grosse Koalition zerbricht an der Frage, wie dem zunehmenden strukturellen Verfall entgegenzuwirken sei.
  • 15. Juli 1930 - Der Reichstag wird nach einem Misstrauensvotum der SPD und KPD, sowie wegen der Ablehnung eines rigiden Sparprogramms auflöst. Brüning bleibt im Amt und setzt die abgelehnte Gestztesvorlage um!
  • 14. September 1930 - Die NSDAP geht als Sieger aus der Reichstagswahl hervor.

In den Jahren 1931 und 1932 gab es Saalschlachten und Strassenkämpfe der rivalisierenden Parteien und Sympatisanten.

  • 13. März 1931 - Reichpräsidentenwahl: Hindenburg wurde wiedergewählt, obwohl sein rechter Gegenkandidat Adolf Hitler vor keiner Demagogie zurückschreckte.
  • 30. Mai 1931 - Entlassung Brünings durch Reichspräsident Hindenburg
  • 1. Juni 1931 - Einsetzung der Präsidialregierung unter Kanzler Franz von Papen; Das Kabinett bestand vorwiegend aus Adligen. Papen setzt im Laufe seiner Amtszeit umfangreiche Sparprogramme und Arbeitsprogramme durch.

Sommer 1932 - Es herrscht Ausnahmezustand in Deutschland, denn es ist Wahlkampf und die Kampfverbände der Parteien tragen diesen auf den Strassen aus.

  • 20. Juli 1932 - Die preussische Landesregierung wird abgesetzt und durch Reichkommisare mit den Vollmachten der Landesregierung ersetzt.
  • 2. Dezember 1932 - von Papen tritt zurück. Der neue Kanzler und Reichwehrminister ist Generalleutnant Kurt von Schleicher. Es gibt zwei neue Minister. Der Reichstag ist Spielball des Präsidenten und zum Meinungsbarometer degradiert.
  • 23. Dezember 1932 - Die Magarineproduzenten werden zur Beimischung von Butter gezwungen um die Milchindustrie zu fördern.
  • 28. Januar 1933 - Schleicher tritt zurück, da er gefodert hatte die vollziehende Gewalt im Falle eines Generalstreiks auf die Reichswehr zu übertragen.
  • 30. Januar 1933 - Adolf Hitler wird zum Reichskanzler ernannt. Im Kabinett sitzen nur zwei weitere Nationalsozialisten. Hugenberg war gegen Neuwahlen.
  • 27. Februar 1933 - Das Reichstagsgebäude brennt! Dies wird von SA und SS als Vorwand genommen um das Land mit einer Terrorwelle zu überziehen, wobei die politischen Gegner gefoltert oder liquidiert werden.

Machtergreifung oder Ermächtigungsgesetz

  • 24. März 1933 - Der Reichstag verabschiedet unter Beisein von bewaffneten SA- und SS-Einheiten das Ermächtigungsgesetz, das die Legislative Gewalt endgültig in die Hände des Reichspräsidenten legt. Das Gesetz ist zwar auf fünf Jahre befristet, der Reichstag wird jedoch nie wieder tagen. Die Abgeordneten der SPD befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits im KZ.
  • 19. August 1933 - Hitler lässt sich nach dem Tod Hidenburgs durch einen Plebiszit zum Führer und Reichskanzler ernennen. Alle Parteien außer der NSDAP sind verboten, denn mit "ein Volk kann nur eine Partei haben" nimmt man bezug auf die Volkszugehörigkeit statt auf die Interessen des Individuum, daher Totalitär und Gleichschaltung.

Siehe auch: Ermächtigungsgesetz -- Adolf Hitler -- NSDAP -- 1933