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Wappen | Karte |
Datei:Wappen at wels.jpg | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Oberösterreich |
Bezirk: | Statutarstadt (WE) |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Fläche: | 45.92 km² |
Einwohner: | 58.367 (Stand: 31.12.2004) |
Höhe: | 317 m ü. NN |
Postleitzahl: | 4600 |
Vorwahl: | 07242 |
Kennzahl: | 40301 |
Gliederung: | 5 Stadtteile |
Magistrat: | Stadtplatz 1 4600 Wels |
Offizielle Website | www.wels.at |
E-Mail-Adresse: | office@wels.gv.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Dr. Peter Koits (SPÖ) |
Wels ist die zweitgrößte Stadt in Oberösterreich. Als Statutarstadt ist sie zugleich Gemeinde und Bezirk, weiters befindet sich in Wels der Verwaltungssitz des Bezirks Wels-Land.
Geografie
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1869 | 11.704 |
1880 | 13.175 |
1890 | 14.735 |
1900 | 17.308 |
1910 | 22.015 |
1923 | 24.248 |
1934 | 25.956 |
1939 | 29.533 |
1951 | 38.120 |
1961 | 41.060 |
1971 | 47.527 |
1981 | 51.060 |
1991 | 52.594 |
2001 | 56.478 |
2004 | 58.367 |
Geografische Lage
Wels liegt an der Traun im Hausruckviertel auf 317m Höhe, bezogen auf die Stadtpfarrkirche St. Johann im Zentrum von Wels. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,5km, von West nach Ost 9,6km. Im Süden endet die Stadtgrenze an der Traun, im Nord-Osten grenzt Wels an Marchtrenk, im Norden an Buchkirchen und Scharten. Im Nord-Osten der Stadt befindet sich Pichl bei Wels und Krenglbach. Die westliche Grenze bildet die Nachbargemeinde Gunskirchen. Wels liegt inmitten des Bezirks Wels-Land.
Wels befindet sich in der Welser Heide, ein streifenförmiges Gebiet entlang der Traun, das sich von Lambach bis Hörsching erstreckt. Früher nur eine karge Sand- und Schotterfläche, wurde der Boden durch die jahrhundertelangen Schlierablagerungen fruchtbar. In Wels werden deshalb beinahe 40% der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt.
Die Stadt wird vom Mühlbach und dem Grünbach durchflossen. Der Mühlbach entspringt in Wels, als Seitenarm der Traun und mündet in Linz wieder in die Traun. Der Grünbach entspringt in der Nähe von Bachmanning und fließt in einen Baggersee im Stadtteil Pernau in der Nähe von Marchtrenk. Da der Mühlbach durch die Altstadt fließt, hatte er früher Bedeutung als Antrieb für Wasserräder, heute zeugt nur mehr eine Wehr in der Fischergasse von dieser Zeit.
Stadtgliederung
Die Gemeinde Wels ist in fünf Stadtteile gegliedert: Innenstadt, Lichtenegg, Vogelweide, Neustadt und Pernau.
Der Bezirk Wels ist in 31 Ortsteile unterteilt: Aichberg, Au, Berg, Brandln, Dickerldorf, Doppelgraben, Eben, Gaßl, Höllwiesen, Hölzl, Kirchham, Laahen, Maxlhaid, Mitterlaab, Nöham, Niederthan, Noitzmühle, Oberhaid, Oberhart, Oberlaab, Oberthan, Puchberg, Roithen, Rosenau, Schafwiesen, Stadlhof, Trausenegg, Unterleithen, Waidhausen, Wimpassing und Wispl.
Demografie
Nach der Volkszählung aus dem Jahr 1880 wohnten 13.175 Menschen in Wels. Die Bevölkerung stieg bis zum Jahr 1910 auf 22.015 Einwohner, was einen Zuwachs von ca. 25% im Vergleich zur Volkszählung des Jahres 1900 bedeutet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1951 wieder gezählt, die Einwohnerzahl betrug dann 38.120 und mit 29% Zuwachs, das bedeutet 8.587 neue Bürger, zum Ergebnis aus dem Jahr 1939, auch den absolut stärksten Anstieg der Bevölkerung in der jüngeren Geschichte. Bis heute wächst die Bevölkerung von Dekade zu Dekade durchschnittlich im einstelligen Bereich, bis sie per 31. Dezember 2004 bei 58.367 Einwohner angelangt ist.
Geschichte
Der Raum Wels ist schon seit der Jungsteinzeit besiedelt, erlangte allerdings erst durch die zentrale Lage in der römischen Provinz Noricum größere Bedeutung. Vor der ersten römischen Erwähnung um 15 v. Chr. war Wels eine vermutlich eher dörfliche keltische Siedlung, welche dann zum römischen Ort Ovilava anwuchs. Schon um das Jahr 120 erhielt sie das römische Stadtrecht als Municipium Ovilava. Etwa 215 wurde sie durch Kaiser Caracalla zur Colonia Aurelia Antoniniana Ovilabis ernannt. Die Stadt hatte damals schon etwa 18.000 Einwohner. Ein besonders markantes Merkmal des antiken Wels: Die heute noch teilweise erhaltene Stadtmauer, zur damaligen Zeit etwa 4 km lang, mit fünfzig Türmen. Es gab damals bereits Häuser aus Ziegeln, Dampfbäder, eine Arena sowie ein Bewässerungssystem, welches Wasser vom jenseits der Traun liegenden Reinberg brachte. Mit dem Ende der Römerherrschaft verlor Wels völlig an Bedeutung.
In die Herrschaft der Babenberger (10.-13. Jh.) fällt die neuerliche Verleihung des Stadtrechts im Jahre 1222. Durch eine Urkunde von 1328 wird die Rolle als wichtiger Markt dokumentiert. Durch die Verleihung wichtiger wirtschaftlicher Privilegien und die günstige Lage am Fluss Traun spielte Wels eine wichtige Rolle in der Region.
Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Maximilian I. starb am 12. Jänner 1519 in der habsburgischen Burg von Wels, nachdem ihm die Innsbrucker Bürger zuvor den Einlaß in ihre Stadt verweigert hatten.
Im 19. Jahrhundert befand sich in Wels eine Station der ersten Pferdeeisenbahn Europas (Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden).
Am 18. Jänner 1964 wurde Wels ein eigenes Stadtstatut verliehen.
Die Burg Wels
Die Burg gehörte den Habsburgern. Wertvoll war aber weniger die Burg, sondern vielmehr das Land, das zur Burg gehörte. Der Besitz der Herrschaft Wels reichte bis ins Kremstal.
Viele untertänige Bauern mussten dem Burgvogt ihre Abgaben abliefern. Manchmal weilte der jeweilige Kaiser auf der Durchreise in der Burg Wels. Besonders gern blieb Maximilian I. hier. Ihm verdankt die Welser Burg ihr heutiges Aussehen. Besonders schön ist der Erker, der so ähnlich aussieht wie das Goldene Dachl in Innsbruck.
In der Burg starb 1519 Kaiser Maximilian, als er sich auf dem Weg von Innsbruck nach Wien befand und schon todkrank in Wels Halt machte. Nach dem Tod Maximilians blieben Burg und Herrschaft Wels noch längere Zeit im Besitz der Habsburger. Später schenkte sie ein Habsburger Kaiser Fürst Auersperg. Vor ungefähr 160 Jahren verkaufte Fürst Auersperg die Burg an einen Schmalzaussiedler.
Im Jahr 1848 verminderte sich der Wert der Herrschaft, da die Grundherrschaft aufgehoben wurde. Aus der altehrwürdigen Burg wurde für einige Zeit eine Margarinefabrik.
Politik
Wappen
In der offiziellen Beschreibung des Stadtwappens heißt es mit folgendem Wortlaut:
- "In Blau auf grünem, gewelltem Schildfuß ein silberner, zweitürmiger, gezinnter Torbau, das durchbrochene Rundbogentor mit hochgezogenem, goldenem Fallgitter, die Türme mit je drei schwarz geöffneten Fenstern, eines über zwei gestellt. Über dem Gebäude schwebt der österreichische rot-weiß-rote Bindenschild."[1]
Das Wappen soll die Burg Wels oder vielleicht auch die ehemalige Befestigung der Stadt im Mittelalter symbolisieren, mit dem Fluss Traun davor. Aus dem Wappen lassen sich auch die Stadtfarben Grün und Rot herleiten.
Stadtsenat
Der Stadtsenat bildet die Stadtregierung.
Die SPÖ stellt, entsprechend dem Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2003, den Bürgermeister Dr. Peter Koits. Ihm obliegt unter anderem die Leitung der Verwaltung im Magistrat, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Verfassungsrecht und der Vorsitz im Aufsichtsrat der, im Besitz der Stadt Wels befindlichen, Unternehmen E-Werk Wels und Wels Strom GmbH, sowie die Vorsitzender-Stellvertretung im Stadtmarketingbeirat und der Tourismuskomission. Von der selben Fraktion hat Vizebürgermeister Hermann Wimmer die Ressorts Finanzen und Sport zu verwalten. Vizebürgermeister Manfred Hochhauser ist verantwortlich für die Stadtplanung, Wohnungsverwaltung und Infrastruktur. Dr. Friedrich Ganzert ist der Kultur- und Bildungsstadtrat von Wels und der Tätigkeitsbereich von Stadträtin Silvia Huber sind die sozialen Einrichtungen und die Jugend in Wels.
Von der ÖVP sind der Vizebürgermeister Dr. Bernhard Ploier-Niederschick, ihm obliegt der wirtschaftliche Sektor, und Verkehrsstadtrat Roland Strassl.
Die FPÖ stellt mit Dr. Bernhard Wieser den Umweltstadtrat.
Legislative
Der Gemeinderat wird alle vier Jahre von den wahlberechtigten Einwohnern gewählt und besteht aus 36 Mitgliedern. Nach der Gemeinderatswahl 2003 hat die SPÖ 21, die ÖVP 8, die FPÖ 4 und die Grünen 3 Sitze.
Die öffentlichen Gemeinderatssitzungen finden üblicherweise einmal im Monat in der Welser Stadthalle statt. Dort werden aktuelle Probleme und Aufgaben diskutiert und beschlossen, aber auch Bürgerfragen, die dort gestellt werden können, beantwortet. Sonst tagen 10 Ausschüsse, die das ganze politische Spektrum abdecken und wo die, bei den Gemeinderatssitzungen, zu beschließenden Entscheidungen vorbereitet und beschlusstauglich gemacht werden. Die Parteien sind darin ihrer Mandatsstärke entsprechend vertreten.
Judikative
Wels beheimatet ein Bezirk- und ein Landesgericht. Das zuständige Oberlandesgericht befindet sich in Linz. 1996 erfolgte der Neubau des Bezirksgerichtes, das sich gegenüber dem Landesgerichtssitz befindet. Die beiden Gerichte sind heute durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden. 2005 erfolgte nach zweijähriger Renovierung die Neueröffnung des, um 1900 errichteten, früheren k. u. k. Kreisgerichtes und heutigen Landesgerichtes.
Die Staatsanwaltschaft Wels beschäftigt zirka 120 Richter, Staatsanwälte und Beamte.
Exekutive
Der Sitz der Bundespolizeidirektion Wels befindet sich seit 1977 gegenüber der alten k. u. k. Dragonerkaserne und ist Arbeitsgeber von durchschnittlich 180 Sicherheitswachebeamten, 32 Kriminalbeamten und 70 Verwaltungsbediensteten. Ist im Jahr 1880 noch ein Polizist auf 1600 Einwohner gekommen, sind es heute 250 Bürger pro Ordnungshüter. Die Bundespolizeidirektion beherbergt neben der Sicherheitswache die Kriminalpolizei und ist unter anderem zuständig für das Ausstellen von Reisepässen, Führerscheinen und führen an bestimmten Terminen Fahrradcodierungen durch, wo man sein Fahrrad eindeutig mit einer Nummer identifizieren lassen kann.
Städtepartnerschaften
Die erste Städtepartnerschaft wurde am 14. April 1973 zwischen Straubing und Wels unterzeichnet. Der Vertrag wurde vom damaligen Oberbürgermeister von Straubing Ludwig Scherl und dem Bürgermeister von Wels Leopold Spitzer unterzeichnet und sollte laut Urkunde
- "[..] die dauerende freundschaftliche Verbindungen [...] unterhalten, auf allen Gebieten von gemeinsamen Interesse zusammenarbeiten, den Austausch unter den Bürgern, vor allem unter der Jugend zu fördern [...]."[2]
Bei den jährlich stattfindenden Fußballturnieren in Straubing nehmen oft Jugendmannschaften aus Wels und Umgebung teil.
Die zweite Partnerschaft wurde am 9. Mai 1988 mit Chichigalpa in Nicaragua eingegangen, die von den Bürgermeistern Carlos Manuel Garcia Castillo und Karl Bregartner unterzeichnet wurden. Viele Hilfsprojekte und -organisationen aus Wels setzen sich insbesondere für diese Region in Mittelamerika ein.
Am 10. September 2005 wurde die Städtepartnerschaft von Wels mit Tábor in Tschechien besiegelt. Verantwortlich dafür zeichneten Bürgermeister Ing. Frantisek Dedic aus Tabor und Bürgermeister Dr. Peter Koits.
Wirtschaft
Es sind etwa 40.000 Menschen in ca. 4.000 Unternehmen in Wels beschäftigt, wobei 20.000 Menschen regelmäßig aus der Umgebung nach Wels und 10.000 Menschen aus Wels in die umliegenden Gemeinden pendeln.
Landwirtschaft
Heute existieren nur mehr 80 landwirtschaftliche Betriebe in Wels, die knapp 2.000 ha Land bewirtschaften und 4.000 Rinder und Schweine besitzen. Die Weide- und Grünflächen befinden sich vor allem in Wimpassing, Oberthan und in der Pernau.
Gewerbe
Die Industrie in Wels hat in der Pernau ihre Heimat gefunden, dort befindet sich das Industriegebiet von Wels. Mit der chemischen Industrie, Möbelerzeugern und diversen Großhändlern haben sich dort viele Firmen etabliert.
Bekannte Welser Unternehmen sind hier zum Beispiel die Fa. Fronius, ein Schweiß- und Solartechnikunternehmen, die Fa. Rübig GmbH & Co KG, ein Hersteller von Anlagen für Härtung von Werkstoffen, die Fa. Teufelberger GmbH, ein Hersteller von Seilen verschiedener Materialien, das Ziegelwerk Pichler KG und die Fa. Daxner GmbH, ein Hersteller von Anlagen für Schüttgüter. Des weiteren ist die Fa. Resch & Frisch GmbH, eine Großbäckerei, die Fa. Richter Pharma AG, ein pharmazeutisches Unternehmen, die Fa. Tigerwerk GmbH & Co. KG, ein Hersteller von Lacken und Farben, sowie ein Spezialist für Pulverbeschichtung von Materialien, die Fa. Felbermayr GmbH, ein Spezialist für Hebe- und Transportangelegenheiten zu nennen.
Dienstleistungen
Im Dienstleistungssektor verzeichnet Wels die meisten Unternehmen im Handel. Wels besitzt seit 2005 ein Einkaufszentrum im Westen der Stadt, sowie sieben Welser Dienstleistungszentren, wo den Firmen Büroflächen zur Verfügung gestellt werden.
Messe Wels
1878 wurde in Wels das erste Volksfest veranstaltet, wo bereits landwirtschaftliche und industrielle Güter ausgestellt wurden. Seit 1993 ist die Messe Wels GmbH & Co KG ein eigenständiges Unternehmen, das früher dem Magistrat Wels eingegliedert war. Die publikumsstärkste Messe ist die Herbstmesse, die in allen geraden Jahren stattfindet. Dazu zählt das Volksfest, mit dem Vergnügungspark, sowie eine der größten Landwirtschaftsmessen Europas, die Agraria. Seit 1965 findet in ungeraden Jahren auch eine Frühjahrsmesse statt. In der sonstigen Zeit finden zahlreiche Fachmessen, wie zum Beispiel die ÖBA & ÖKONDA, die Messe der Bäcker und Konditoren, oder die Pferdemesse statt. In der Stadthalle, die sich auf dem Messegelände befindet, werden Konzerte, Ausstellungen und Bälle abgehalten.
Neue Aspekte bringt das Thema Energie, hier vor allem erneuerbare Energie, das in der Wirtschaft und in den Messen stärker einbezogen werden soll. Für 2009 ist ein Energy Science Center geplant, um dieses Thema effektiv präsentieren zu können.
Damit befindet sich Wels mit 4.000 Ausstellern und 460.000 Besuchern auf 100 Veranstaltungen pro Jahr hinter Wien und Salzburg auf Rang 3 der Messestandorte in Österreich.
Infrastruktur
Verkehr
Fahrrad
Für den Fahrradverkehr erweist sich Wels als sehr vorbildlich, was die Sicherheit der Radfahrer betrifft. Man kann in Wels die gekennzeichneten - es sind an die 40 - Einbahnen in der Gegenrichtung befahren, was eine verbesserte Wahrnehmung der Radfahren seitens der Autofahrer bewirken soll.
Öffentlicher Verkehr
In der Stadt selbst kommt man mit den Bussen der Linie Wels zum gewünschten Ort. Mit 14 Linien sind alle Ortsteile von Wels erschlossen und außerhalb der Betriebszeiten gibt es ein Sammeltaxi, das die Buslinien fortsetzt. Zentraler Busbahnhof der Linie Wels ist der Kaiser-Josef-Platz im Zentrum von Wels.
Auto
Die Westautobahn A1, die Mühlkreisautobahn A7, die Innkreisautobahn A8 und die Pyhrnautobahn A9 vereinigen sich im Knoten Wels. 2003 wurde die sogenannte Welser Westspange fertiggestellt. Das ist das Verbindungsstück der Westautobahn A1 und der Innkreisautobahn A8 im Knoten Wels-West. Der 11 km lange Abschnitt wurde erst nach jahrzehntelangen Diskussionen genehmigt und erst im Jahr 2000 mit dem Bau begonnen. Aufgrund ökologischer Bedenken führt die Trasse unter dem Stadtteil Noitzmühle durch, über eine Tunnelbrücke geht es über die Traun, um in Steinhaus wieder oberirdisch geführt zu werden.
Als wichtige Bundesstraße führt die Wiener Straße B1 durch das Stadtgebiet.
Eisenbahn
Seit Herbst 2005 verfügt Wels über einen neuen Hauptbahnhof, von wo die Almtalbahn nach Grünau und die Westbahn nach Salzburg und nach Passau führt. Ebenso gehen hier auch die überrregionalen Linien der Postbusse weg. Bedeutend für den Güterverkehr ist das Terminal Wels, wo täglich bis zu 1.000 LKWs und ebensoviele Güterwagen abgefertigt werden. Daneben werden jährlich über 200.000 LKWs auf die sogennannte Rollende Landstraße verladen, d.h. komplette LKWs werden auf Waggons geladen und zu ihrem Einsatzort entsprechend mit der Bahn transportiert.
Flugverkehr
Wels besitzt auch, mit 100 ha Fläche, den größten öffentlichen Zivilflughafen Europas, der bereits Schauplatz diverser Ausstellungen und Flugshows war.
Kommunale Betriebe
Die Firma Elektrizitätswerk Wels AG, kurz E-Werk Wels, ist verantwortlich für die Versorgung der Stadt mit Wasser, Strom und Kanalisation. Ein Drittel aller Haushalte bezieht die Fernwäme vom E-Werk Wels. Weitere Geschäftsfelder sind die Versorgung mit Erdgas, die Umsetzung von Lichtanlagen und Beleuchtungen, wie zum Beispiel die Weihnachtsbeleuchtung einer Stadt oder die Realisierung von Solaranlagen.
Für die Müllbeseitigung ist die Welser Abfallverwertung, kurz WAV, zuständig. Die WAV besitzt eine thermische Abfallverwertung, wo neben der Müllverbrennung, Strom und Fernwärme gewonnen wird und damit 60.000 Haushalte versorgt werden. Seit 1995 steht die WAV im Dienste der Abfallverminderung, damals noch mit ca. 100.000 t Kapazität, bis 2003 der Ausbau auf eine jährliche Kapazität von 300.000 t Abfall erfolgte.
Medien
Einmal im Monat gibt das Magistrat das Amtsblatt der Stadt Wels heraus, wo offizielle Verlautbarungen des Stadtsenats und deren Mitglieder, Veranstaltungen, Ausschreibungen, Adressen, Geburten, Todesfälle etc. veröffentlicht werden. Sonst gibt es nur Lokalteile über Wels in diversen oberösterreichischen Printmedien.
Wels hat ein eigenes Privatfernsehen WT1. 1996 gegründet gilt er als erster regionaler Privatsender in Österreich. Mittlerweile ist WT1 der Partnersender des Linzer Stadtfernsehsender LT1, die gemeinsam das Programm gestalten.
Gesundheitswesen
Wels besitzt mit dem Klinikum Kreuzschwestern Wels GmbH das größte Ordenskrankenhaus in Österreich. Die Gesellschaft ist zu 100 Prozent Eigentum des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz. Das Krankenhaus wurde 1903 gegründet, ist es heute mit über 1.000 Betten das größte Krankenhaus in Oberösterreich. Es arbeiten 2500 Angestellte, davon 350 Ärzte, in 27 Abteilungen, wo pro Jahr ca. 55.000 Patienten stationär und ca. 150.000 Patienten ambulant versorgt werden.
Daneben gibt es die Psychiatrische Klinik in Wels, in der es sowohl stationäre Hilfe, als auch eine Ambulanz gibt.
In der Privatklinik St. Stephan sind ca. 60 Belegärzte tätig, die das ganze medinische Spektrum abdecken.
Bildung
In Wels gibt es 11 Kindergärten der Stadt Wels für Kinder im Alter von 3 - 6 Jahren. Daneben werden noch einige private Betreuungsstellen angeboten.
Wels hat 10 Volksschulen und ein Integratives Schulzentrum, die Dr.-Schärf-Schule, eine Schule für Kinder mit besonderen Anforderungen im Volksschulalter.
Es gibt sieben Hauptschulen mit verschiedenen Schwerpunkten, wie z.B. Informatik, Sprachen, Sport sowie Musik. Einige Schulen haben auch Klassen mit integrativem Unterricht. Wels besitzt auch eine private Mädchenhauptschule, die Hauptschule der Franziskanerinnen und ein Sonderpädagogisches Zentrum für Kinder im Hauptschulalter.
Drei Gymnasien, eines davon mit Schwerpunkt Sport, mit jeweils Unter- und Oberstufenunterricht sowie eine Polytechnische Schule befinden sich in der Stadt. Es gibt auch noch ein Wirtschaftskundliches Realgymnasium für Mädchen, das ebenfalls vom Orden der Franziskanerinnen verwaltet wird.
Im Bereich der Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) hat Wels zwei Handelsakademien (HAK) und zwei Höhere Technische Lehranstalten (HTL), eine mit Schwerpunkt Chemie, Elektrotechnik und Maschinenbau und die andere mit Schwerpunkt Lebensmitteltechnologie, welche die einzige Schule mit dieser Ausbildung in Österreich ist. Dieselbe beherbergt auch eine Meisterschule für Müller, Bäcker und Konditoren. Weiters gibt es noch eine Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe.
Einige der oben genannten Ausbildungszweige werden auch für Berufstätige oder als Fachschulen angeboten
Für Lehrberufe gibt es drei Berufsschulen für gewerbliche und kaufmännische Berufe, sowie für das Metallgewerbe.
Die Fachhochschule (FH) in Wels gibt es erst seit 1994, damals mit nur einem Studienzweig stieg die Anzahl derer bis 2004 auf sechs an. Die, bis zum Neubau der FH im Jahr 2005, 300 Fachhochschüler pro Jahrgang studieren Themen aus Wirtschaft und Technik, sowie Umwelt & Energie. Mit dem Neubau ist die gesamte FH nun in einem Gebäude untergebracht, nicht wie bisher auf 10 Außenstellen aufgeteilt und das Platzproblem damit gelöst.
Im Allgemeinen Krankenhaus Wels gibt es noch eine Pflegeschule, sowie eine Akademie für Physiotherapie und Gesundheit & Bildung.
Darüber hinaus gibt es noch eine Landesmusikschule in Wels, sowie verschiedene Angebote für Erwachsenenbildung, unter anderem im Bildungshaus Schloss Puchberg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturzentren
Wels verfügt über einige Organisationen, die kulturelle Aktivitäten anbieten oder ein Forum für Kulturschaffende und -interessierte bieten.
Zum einen wäre das der Alte Schlachthof, in dem verschiedene Kulturvereine, unter anderem auch das Städtepartnerschaftsprojekt Wels-Chichigalpa, ein Jugendzentrum und eine Jugendherberge ihren Sitz haben. Der Schlachthof Wels besteht seit 1985 und legt seinen Schwerpunkt auf eine soziale, offene und experimentelle Kunst und Kultur und unterstützt Projekte zur Föderung von Langezeitarbeitslosen und arbeitslosen Jugendlichen. Es werden auch Musikgruppen Proberäume zur Verfügung gestellt, wo über 100 Musiker ihre Kunst ausüben. Im Alten Schlachthof gibt es Theater, Kabarett und Musik, wobei von Elektronik bis Jazz keine Grenzen gesetzt sind.
Die Galerie Nöfa in der alten Rahmenfabrik gibt es seit 1923 in Wels und nahm sogleich ihre kulturelle Tätigkeit auf. Hier wird vor allem Malerei und visuelle Kunst vermittelt. Dort gibt es unter anderem das Atelier Wels, das Jugendkreativzentrum, ein Fotoatelier und das Welser Stadtfernsehen WT1.
Das Medienkulturhaus versucht mit dem jährlich stattfindenden Jugend Medien Festival YOUKI den Jugendlichen Kunst näher zu bringen. Workshops für Filme aller Art, Journalismus und Malerei sowie Fotographieausstellungen sollen einen Einblick in die Kunst der Gegenwart vermitteln.
Daneben gibt es noch zahlreiche private Galerien, die Kunst in all ihren Facetten zeigen.
Theater
Funde belegen, dass schon zur Römerzeit Theater in Wels gespielt wurde, das Stadttheater Greif gibt es erst seit 1904 und umfasst 630 Sitzplätze. Heute wird das Stadttheater auch für Veranstaltungen, wie Bälle, Kabarett, Ballettaufführungen, Kongressen und als Sitz des Programmkinos genutzt. Jährlich findet hier das Richard Wagner Festival statt, das 2005 sein 10-jähriges Jubiläum feierte.
Im Kornspeicher finden jährlich bis zu 80 Veranstaltungen statt, die von avantgardistischen bis zu Kindertheater, Lesungen und Kabarett reichen.
Kino
Bis vor wenigen Jahren besaß Wels noch vier Kinos, gibt es heute nur noch ein modernes Megaplex-Kino und das Programmkino Wels. Das Programmkino bespielt wöchentlich zumeist an den Wochenenden das Stadttheater Greif mit Filmen abseits der bekannten Kinokultur. Nach der Schließung des Kinocenters Zentral 2004 gibt es jetzt wieder Diskussionen, für einen eigenen, neuen Standort für das Programmkino.
Museen
Das Stadtmuseum Wels ist geteilt auf die Standorte Burg und Minoritenkloster. Während in den Minoriten die Daueraustellung über die Urgeschichte, die Römerzeit und die Frühgeschichte der Stadt Wels befindet, wird in der Burg die Geschichte ab dem Mittelalter bis zur Neuzeit dokumentiert. Daneben sieht man den Schwerpunkt Landwirtschaftsgeschichte, sowie das Österreichische Gebäckmuseum und das Museum der Heimatvertriebenen, die ebenso zum Stadtmuseum gehören.
Im Lebensspuren Museum kann man 300 Siegel und Stempel, einige mehrere tausend Jahre alt, betrachten. Das Museum ist im Besitz der Familie Just, die auch im Besitz der Fa. Trodat, einem Hersteller von Stempeln aus Wels, ist.
Im privaten Dragonermuseum ist die Geschichte des k.u.k. Dragoner-Regiments No. 4 aufgearbeitet, das während seines Bestehens in Wels stationiert war.
Sonstige kulturelle Veranstaltungen
Im Pavillion im Hof der Bezirkshauptmannschaft Wels-Land werden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen zeitgenössischer Künstler abgehalten. Jeden Sommer bieten die Welser Arkadenhöfe ein schönes Ambiente für den Welser Arkadenhof Kultur Sommer (WAKS) wo Lesungen und klassische Konzerte geboten werden. Seit 1990 alle 2 Jahre und seit 1994 jährlich findet das Internationale Figurentheater statt, das Puppentheater für Kinder und Erwachsene bietet.
Architektur
Bildeten im Mittelalter die Stadtmauern einen geschlossenen Ring um die Altstadt, sowie vier Türme die Pforten zum Stadtinneren, sind heute nur mehr Teile der Stadtmauern und - heute das Wahrzeichen von Wels - der Ledererturm übrig.
In der Welser Altstadt gibt es die Burg Wels mit den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer und dem Wasserturm, das Minoritenkloster mit der Sigmarkapelle, das wegen der Landesausstellung im Jahr 2000 renoviert wurde und das Schloss Pollheim, das seit dem Jahr 1200 existiert und Heimat der Landesmusikschule ist.
Moderne Architektur gibt es unter anderem mit dem Neubau des Hauptbahnhofes, der Fachhochschule, des Pfarrheims der Pfarre St. Johann und dem Trodat-Steg, der Wels mit der Marktgemeinde Thalheim bei Wels, die am anderen Ufer der Traun liegt, verbindet.
Sport
Zirka 100 Sportvereine aus allen Sparten gibt es in Wels, einige davon sehr erfolgreich:
Der Welser Basketballclub (WBC) spielt seit 2002 in der höchsten Spielklasse Österreichs. Ein 3. Platz in der Bundesliga und ein Erreichen des Semifinales und der Play-Offs der Bundesliga sind die Höhepunkte des Vereins.
Der SPG Union/Askö Wels spielt seit einigen Jahren in der höchsten Herren-Tischtennisliga um den Meistertitel.
Mit dem Budokan wurde 2006 ein Zentrum für fernöstliche Kampfkunst geschaffen. Die Kampfsportszene hat mit Ewald Roth, dem Initiator dieses Projekts und 12-fachem Karatestaatsmeister, sowie Welt- und Europameister, Ursula Inzinger, ebenfalls zahlreiche Staats-, Europa- und Weltmeisterin in Karate und Sabrina Filzmoser, mehrfache Judo-Staatsmeisterin, WM- und EM-Dritte, sowie vierfache Militärweltmeisterin eine lebendige Sportszene. Die Herrenmannschaft des Judo-Vereins Multikraft Wels kämpft in der Nationalliga Österreichs.
Der Fußballverein FC Wels spielt in der Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse in Österreich. Der Verien ist aus der Eintracht und der Union Wels, einem ehemaligen Bundesligaverein, entstanden.
Regelmäßige sportliche Veranstaltungen sind der Upper Austria Cup, ein Fußballturnier, wo Jugendmannschaften aus aller Welt eingeladen werden, der Welser Halbmarathon, das Welser Innenstadtradkriterium, wo bekannte und heimische Radrennfahrer in Wels ihre Runden ziehen, und das Kirschblütenrennen, ein Radrennen, das seit über 40 Jahren vom Welser Fahrradclub ausgerichtet wird.
Söhne und Töchter der Stadt
Persönlichkeiten, die in Wels geboren wurden
- Adolf Obermüllner: Maler (*1833 †1898)
- Andreas Gruber: Drehbuchautor, Film- und Fernsehregisseur (*1954)
- Carl Rabl: Arzt und Anatom, der für den Medizinnobelpreis nominiert war (*1853 †1917)
- Christian Mayrleb: Fußballspieler und Torschützenkönig in der höchsten Spielklasse Österreichs (*1972)
- Christoph Ransmayr: Schriftsteller (*1954)
- Christoph Sieber: Olympiasieger in Windsurfen im Jahr 2000 (*1971)
- Christoph Wilhelm Aigner: Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer (*1954)
- Götz Spielmann: oscarnominierter Filmregisseur und Drehbuchautor (*1961)
- Günter Tolar: Schauspieler, Fernsehmoderator und Autor (*1939)
- Helge Payer: Torhüter und Nationalspieler (*1979)
- Julius Wagner-Jauregg: Nobelpreisträger für Medizin (*1857 †1940)
- Max zu Schaumburg-Lippe: Rennfahrer (*1898 †1974)
- Paul Rübig: EU-Parlamentarier (*1953)
- Paulus Freudenlechner: Meistersinger (*1550 †1616)
- Rudolf Pummerer: Chemiker, der die Pummerer-Umlagerung entdeckte (*1882 †1973)
- Thomas Christian David: Komponist und Interpret (*1925 †2006)
- Werner Kreindl: Schauspieler (*1927 †1992)
Persönlichkeiten, die in Verbindung mit der Stadt standen
- Franz Welser-Möst: Dirigent, der in Wels aufwuchs, dort zur Schule ging und als Hommage an seine Heimatstadt Wels den Namen in seinen eigenen integrierte (*1960)
- Hans Sachs: Spruchdichter, Meistersinger und Dramatiker der sich von 1511-1516 im Zuge seiner Gesellenwanderschaft als Schneider im Schloss Pollheim aufhielt (*1494 †1576)
- Herwig van Staa: Landeshauptmann von Tirol, der in Wels maturierte (*1942)
- Karl V. Leopold: Herzog von Lothringen (1675–1690), der in Wels starb (*1643 †1690)
- Kaiser Maximilian I.: Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der in der Burg Wels verstarb (*1459 †1519)
- Salome Alt: Lebensgefährtin und Geliebte des Fürsterzbischofs von Salzburg Wolf Dietrich von Raitenau, die in Wels starb; ihr Haus ist noch erhalten und zählt zu den schönsten Bauwerken in Wels (*1568 †1633)
Quellen
- ↑ Land Oberösterreich:Verzeichnis der Gemeinden Oberösterreichs - Wels, 28.7.2006
- ↑ Magistrat Wels:Offizielle Stadthomepage (Bild der Urkunde bei Überschrift 'Straubing'), 28.7.2006