Cyberwallet

Zahlungssystem
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Ein Cyberwallet (Alternativbezeichnungen: E-Wallet oder Digital Wallet) ermöglicht es Nutzern, Guthaben auf elektronischen Plattformen zu speichern und zur Zahlungen für Waren und Dienstleistungen im Internet zu nutzen. Nutzer eines E-Wallets erhalten ein Guthaben auf einem Konto (entspricht dem Auffüllen einer virtuellen „Geldbörse“) durch Einzahlung über die von ihm bevorzugte Zahlungsweise, die abhängig von den vom Anbieter ermöglichten Methoden erfolgt. Am häufigsten kommt die Kreditkartenzahlung vor, aber auch Überweisungen oder das Lastschriftverfahren sind möglich. In der EU werden die Betreiber solcher Plattformen als E-Geld-Institute reguliert.

Das Cyberwallet ist von einer elektronischen Geldbörse zu unterscheiden, die an einem materiellen Träger (Zahlungskarte) gebunden sind. Auch werden an Mobiltelefon gebundene Zahlungs-Anwendungssoftware oftmals als „Wallet“ bezeichnet, siehe beispielsweise Wallet (App) von Apple.

Etymologie

Der Begriff setzt sich zusammen aus dem altgriechischen Präfix cyber- (eigentlich „steuermännisch“) im Sinne des Kunstwortes für selbstregelnde Steuerungsmechanismen (vgl. auch Kybernetik), später auf das Internet übertragen, und englisch wallet für „Brieftasche“.

Anwendung

Mit dem Geld, das sich dann im „E-Wallet“ des Nutzers befindet, kann in verschiedenen Onlineshops oder bei Portalen eingekauft werden. Diese Zahlungsmethode ist am häufigsten bei Online-Casinos, Online-Wettbüros, Game-Portalen oder unter anderem beim kostenpflichtigen Lesen von Artikeln aus Zeitschriften oder auch bei der Auktionsplattform eBay verbreitet, da es sich hier um kleinere Geldbeträge handelt. Häufig bezahlt man in einer speziellen Währung des jeweiligen E-Wallet-Anbieters. Ein Kreditkarteneinsatz in Fällen mit geringer Geldsumme ist nicht wirtschaftlich, E-Wallets ermöglichen Händlern daher kostengünstigere Transaktionen. Dem Nutzer von E-Wallets werden häufig taggleiche Zahlungen sowie Überweisungen angeboten, ohne eine direkte Bankverbindung herstellen zu müssen.

Sicherheit

Die meisten Anbieter arbeiten mit 128-bit-SSL verschlüsselten Übertragungen. Da die virtuelle Geldbörse mit Geld „aufgeladen“ wurde, ist es nicht mehr notwendig, jeweils beispielsweise die Daten der Kreditkarte anzugeben. Somit ist das Missbrauchsrisiko geringer als bei einer direkten Kreditkartenzahlung, denn der Nutzer kann unmittelbar nur die Summe verlieren, die sich in seinem Cyberwallet befindet.

Da jedoch persönliche Daten wie Versand- und Rechnungsadresse sowie Kreditkartendaten außerhalb des Cyberwallet immer noch in einer Datenbank des Anbieters gespeichert bleiben, bleibt dem Nutzer auch bei diesem Verfahren das Restrisiko einer missbräuchlichen Nutzung nicht erspart.

Etablierte Anbieter

Neben dem Weltmarktführer PayPal sind am deutschen Markt unter anderen die seit 2015 in der Paysafe-Gruppe vereinten Cyberwallets Skrill und Neteller sowie FidorPay der Fidor Bank aktiv. Masterpass war von 2015 bis 2019 in Deutschland aktiv.[1]

In der Schweiz konnte sich bisher Twint etablieren.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. René Hesse: Mastercard schließt Masterpass in Deutschland. In: mobiflip.de. 4. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.