Hermann Wilhelm Paul Goecke (* 12. November 1900 in Köln; † 19. Juni 1994 in Münster) war ein deutscher Gynäkologe, Geburtshelfer und Hochschullehrer.
Leben und Wirken
Goecke wurde 1900 in Köln als Sohn von Paul Goecke, seinerzeit Chefarzt am Städtischen Krankenhaus in Köln-Mülheim, geboren. Das Studium der Humanmedizin absolvierte er ab dem Wintersemester 1918/1919 in Marburg, Freiburg, München und Köln. Dort wurde er 1924 an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln zum Dr. med. promoviert.[1] Nach Erhalt der ärztlichen Approbation arbeitete Goecke im Jahr 1925 am Hygiene-Institut in Düsseldorf, danach bis als 1933 Assistent am Pathologischen Institut in Köln und an der Frauenklinik der Universität Köln.
Ab Januar 1934 war er an der Universitäts-Frauenklinik Münster tätig, ab Juli 1934 als Oberarzt. Goecke habilitierte sich 1935 mit der Habilitationsschrift „Das Verhalten des männlichen Sexualhormons (Testikelhormon) im weiblichen Körper am Ende der Schwangerschaft“ und wurde 1936 zum Dozenten ernannt, 1942 zum außerplanmäßigen Professor.
Goecke war 1933 in die NSDAP eingetreten. Darüber hinaus war er Mitglied im Nationalsozialistischen Deutscher Ärztebund und im Nationalsozialistischen Altherrenbund. Von 1933 bis 1936 fungierte er als Blockleiter und ab 1936 als Zellenleiter der Zelle Kliniken, Münster in Westfalen.[2]
- 1951, zum Direktor der Universitäts-Frauenklinik Münkmster berufen und gleichzeitig zum ordentlichen Professor und zum Lehrstuhlinhaber, leitete Goecke diese Klinik bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1969. Seit 1952 übte er gleichzeitig das Amt des Direktors der Klinischen Anstalten der Universität Münster bis zum Jahre 1971 aus. In den Jahren 1954/55 betätigte er sich als Dekan der Medizinischen Fakultät und in den Jahren 1961/62 als Rektor der Universität Münster.
Ehrungen
- Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes (1958)
- Großes Bundesverdienstkreuz (1969)
- Dr. med. h. c. der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (1980)
- Paracelsus-Medaille (1982)
Weblinks
- Laudatio zur Verleihung der Paracelsus-Medaille. Deutsches Ärzteblatt 1982; 79 (20): A-84
- Hermann Goecke zum 85. Geburtstag
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Goecke: Karzinome des Wurmfortsatzes. Dissertation, Med. Fakultät der Universität zu Köln, 1924
- ↑ Birthe Franziska Heitkötter: Die Geschichte der Frauenklinik der Universitätsklinik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Westf.) in den Jahren 1925-1950 unter besonderer Berücksichtigung der Jahre im Nationalsozialismus unter der Leitung des Klinikdirektors Peter Esch. Dissertation, Med. Fakultät, Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 2012, Seite 133
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Bernhard Kötting | Rektor der WWU Münster 1961–1962 | Joachim Ritter |
Personendaten | |
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NAME | Goecke, Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Goecke, Hermann Wilhelm Paul (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Gynäkologe, Geburtshelfer und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 12. November 1900 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 19. Juni 1994 |
STERBEORT | Münster |