Linux (SAMPA: Li:nUks) ist ein UNIX-artiges Betriebssystem. Es wurde ursprünglich ab 1991 von Linus Torvalds entwickelt. Er benutzte Minix als Ausgangspunkt, ersetzte aber dann dessen Code durch eigenen Code und wählte eine monolithische Architektur.
Am 5. Oktober 1991 schrieb Linus in einem Usenet-Artikel:
- ``As I mentioned a month ago, I'm working on a free version of a Minix-lookalike for AT-386 computers. It has finally reached the stage where it's even usable (though may not be depending on what you want), and I am willing to put out the sources for wider distribution. It is just version 0.02...but I've successfully run bash, gcc, gnu-make, gnu-sed, compress, etc. under it.´´ [1]
Torvalds veröffentlichte die Programm-Quellen und stellte sie unter die GNU General Public License. Damit war es möglich, das Betriebssystem selbst weiter zu entwickeln und es darüber hinaus kostenlos zu beziehen. Diese Möglichkeiten erzeugten eine große Popularität unter den technisch interessierten Computerbenutzern. Durch die schnell anwachsende Entwicklergemeinde wurde aus diesem Kern-Linux ein frei verfügbares, auf dem neuesten Stand der Technik befindliches Betriebssytem geschaffen.
Aktuell ist ein Gerichtsverfahren anhängig: Im November 2002 verklagte SCO die Firma IBM (die Linux in einigen Bereichen verwendet), da Linux angeblich Code enthalten würde, der aus UNIX-Entwicklungen stammt, an denen SCO heute das Copyright hält und die SCO als Betriebsgeheimnis betrachtet (siehe auch Geschichte von Unix).
Das Linux-Maskottchen, ein Pinguin, heißt Tux. Zu Inhalten von Linux gibt es ein eigenes LinuxWiki. Die Webadresse ist unten aufgeführt.
Linux, der Kernel
Der Name Linux bezeichnet genaugenommen lediglich den Kernel, der die hardwareabstrahierende Schicht bildet und für die Steuerung von Festplatten und Dateisystemen, Multitasking, Lastverteilung und Sicherheitserzwingung zuständig ist.
Obwohl Linus Torvalds Linux nicht auf Portabilität ausgelegt hat, entwickelte es sich in diese Richtung. Linux ist nun tatsächlich der am meisten portierte Kernel, es läuft auf unterschiedlichen Systemen wie dem IPaq (ein Handheld Computer) bis hin zu einer IBM zSeries (ein riesiges teures Großrechnersystem). Jedoch ist es wichtig zu erwähnen, dass die Anstrengungen von Linus auch erfolgreich waren in Form einer zweiten Form von Portabilität. Die Portabilität, die es ermöglichte GPL Software und Open Source Software leicht unter Linux zu kompilieren, was ein Teil des Erfolgs ausmachte.
Heute ist Linux ein hybrider monolithischer Kernel. Gerätetreiber und Kernelerweiterungen ("Module") laufen im Ring 0 und haben damit den vollen Zugriff auf die Hardware. Allerdings laufen auch einige Kernelmodule im so genannten Usermodus (Ring 3), der nur eingeschränkten Zugriff auf die Hardware erlaubt. Im Gegensatz zu "typischen" monolithischen Kernels sind Gerätetreiber als Module leicht konfigurierbar und können im laufenden Betrieb geladen und gelöscht werden.
Kernel Maintainer
Erscheinungstermine von Linux
17. September | 1991 Initial Public Release | v0.01 |
5. Oktober | 1991 Erster "offizieller" Kernel | v0.02 |
5. Januar | 1992 | v0.12 |
8. März | 1992 | v0.95 |
5. Januar | 1994 Code Freeze für Linux-Kernel | v1.0 |
16. April | 1994 | v1.0 |
2. Juli | 1995 | v1.2 |
6. Mai | 1996 | v1.3 |
9. Juni | 1996 | v2.0 |
11. Juli | 1997 | v2.1 |
21. Januar | 1999 | v2.2.0 |
4. Januar | 2001 | v2.4.0 |
Linux, das Betriebssystem
Eine weitere Bedeutung von Linux ist das der Linux Distribution. Eine Linux-Distribution ist eine Sammlung von freier und manchmal auch nichtfreier Software, geschaffen von Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen auf der ganzen Welt. Hierbei findet der Linux-Kernel Verwendung. Das Resultat wird auch GNU/Linux genannt (speziell bei Debian), um zu unterscheiden zwischen dem Kernel und dem immer mehr in die Breite gehenden Angebot an Systemsoftware des GNU-Projekts der Free Software Foundation. Üblicherweise sprechen die Leute einfach von Linux, auch wenn sie das ganze System meinen. Und dies obwohl die Distributionen sehr unterschiedlich sind. Es gibt spezialisierte Distributionen für Firewalls und Router, Distributionen die eine einfache Installation und eine Kompatibilität zu Windows anstreben, sowie Distributionen, die ihren Fokus auf grösstmögliche Felxibilität legen.
Linux ist verfügbar unter der GNU General Public License (Version 2) für eine große Anzahl an Plattformen und Architekturen, und hat sich als sehr populär im Servermarkt herausgestellt, insbesondere bei Internet und Datenbank Servern. Hauptgründe dafür sind die hohe Stabilität und Sicherheit, die Erweiterbarkeit und, nicht zuletzt, auch der geringe Preis.
Mit der Annahme von Linux durch die PC-Industrie werden Computer nun auch mit vorinstallierten Linux ausgeliefert, was der Verbreitung als Einzelplatzsystem Vorschub leistet. Mit graphischen Oberflächen wie KDE oder Gnome bietet Linux mittlerweile einen Windows oder MacOS vergleichbaren Komfort, im Gegensatz zur traditionellen Unix-Kommandozeilenschnittstelle, und viele kostenlose Softwarepakete bieten die Funktionalität von Programmen an, wie man sie von anderen Betriebssystemen her kennt. Mit Hilfe von WINE ist es möglich, mit immer mehr Programmen, die für Windows geschrieben wurden, auch unter Linux (Unix) zu arbeiten.
Linux-Distributionen
Debian - Knoppix - Aurox Linux - Mandrake Linux - Red Hat Linux - SuSE Linux - Gentoo - Linux From Scratch - Slackware - UnitedLinux - muLinux - kmLinux - fli4l - LRs-Linux
Siehe auch: Distribution
http://www.linuxwiki.org/LinuxDistribution
Linuxkonsolenbefehle DOS-Befehle im Vergleich
Linuxbefehl | MS-DOS-Pendant | Beschreibung |
ls -l | dir | Liste aller Dateien im aktuellen Verzeichnis |
ls | dir /w | Kurze Liste aller Dateien |
cd | cd | Wechseln der aktuellen Verzeichnisses |
pwd | cd | Anzeige des aktuellen Verzeichnisses |
cat | type | Ausgabe einer Datei |
which | - | Finden einer ausführbaren Datei |
cp | copy | Kopieren einer Datei |
ln | - | Erzeugen eines neuen Verzeichniseintrag für eine existierende Datei |
mv | ren | Umbenennen einer Datei |
mkdir | md | Erstellen eines Verzeichnisses |
rmdir | rd | Löschen einer leeren Verzeichnisses |
rm | del | Löschen einer Datei |
rm -r | deltree /y | Löschen einer Verzeichnishierachie |
less | more | Anzeige einer datei (besser als "more") |
man | help | Hilfe zu Kommando |
chmod | attrib | Ändern der Dateiattribute |
chown | - | Ändern des Besitzers einer Datei |
vi | edit | Systemeditor |
df | (chkdsk) | Anzeige des freien Plattenplatzes |
ps | - | Anzeige aller laufenden Prozesse |
kill | - | Beenden eines Prozesses |
passwd | - | Ändern des Paßworts |
Für Umsteiger bietet es sich an im .profile durch entsprechende aliase das "DOS-feeling" mitzunehmen. z.B: alias dir="ls -l"
Siehe auch: Befehlszeilenergänzung, Unix Kommandos, Linuxwochen
X-Arbeitsumgebungen
Windowmanager
Wichtige Programme
- Navigation: Midnight Commander
- Textverarbeitung: OpenOffice
- Bildverarbeitung: Gimp
- Editor: VIM / Emacs
- Browser: Mozilla
- Textsatz: LaTeX
- IRC: Xchat
- ICQ: ickle
- Musikwiedergabe: xmms
Literatur
Für Anfänger
- Teufel, Stephanie: Jetzt lerne ich SuSE Linux. Das Starter-Kit mit SuSE Linux 8, KDE 3 und vielen Programmpaketen. 2002. ISBN 3-8272-6405-7
- Witherspoon, Craig; Witherspoon, Coletta; Hall, Jon: SuSE Linux 8 für Dummies. Die Power von Linux nutzen. Mitp-Verlag, 2002. ISBN 3-8266-3040-8
Für Fortgeschrittene
- Kofler, Michael: Linux. Installation, Konfiguration, Anwendung. Kernel 2.4, SuSE 8.0. mit CD: SuSE 8.0 Evaluation-Version. ADDISON-WESLEY, 2002. ISBN 3-8273-1854-8
- Ganten, Peter: Debian GNU / Linux. Grundlagen, Installation, Administration und Anwendung. Behandelt Debian 3.0 'Woody'; kommt ohne CDs; 2. Auflage, ca. 800 Seiten; Springer-Verlag, ISBN 3-540-43250-7
Zur Person des "Erfinders"
- Torvalds, Linus & Diamond, David: Just for Fun. The story of an accidental revolutionary. New York: Texere, 2001. ISBN: 1-58799-080-6
Zeitschriften
- EasyLinux für Anfänger (Linux New Media AG)
- LinuxUser für Fortgeschrittene (Linux New Media AG)
- Linux Magazin für Profis (Linux New Media AG)
- Linux Enterprise für Profis (Software & Support Verlag GmbH)
Weblinks
- http://www.linux.org
- Deutsches Linuxwiki
- Kategorie Linux bei Internet-Verzeichnis dmoz
- Linux-Distributionen zum direkten Herunterladen
- Linuxfibel in deutsch
- Grundlagenkurs "Überblick über das Betriebssystem Linux"
- Website der Zeitschrift Linux-Magazin mit Artikeln, Workshops und einer Liste lokaler Nutzer-Gruppen