Manuel Fraga Iribarne

spanischer Politiker (* 23. November 1922; † 15. Januar 2012)
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Manuel Fraga Iribarne (* 23. November 1922 in Vilalba bei Lugo) ist ein spanischer Politiker der spanischen Volkspartei (Partido Popular) (in Galicien: Partido Popular de Galicia). Er war von 1989 bis 2005 Regierungschef der Autonomen Region Galicien. Manuel Fraga Iribarne war mit María del Carmen Estévez verheiratet, die am 23. Februar 1996 verstarb. Er ist Vater von fünf Kindern.

Seine politische Laufbahn begann Manuel Fraga, während der Diktatur von Francisco Franco, im Jahr 1951 als Generalsekretär des Instituts für Hispanische Kultur (span. Instituto de Cultura Hispánica). Später übernahm Fraga u.a. Ämter im Erziehungsministerium (von 1955 bis 1958) sowie in der Kommission für Auswärtige Angelegenheiten der spanischen Cortes (Parlament).

Von 1962 bis 1969 war er spanischer Tourismus- und Informationsminister. In diese Zeit fällt einerseits eine gewisse Europäisierung Spaniens, die besonders im einsetzenden Tourismusboom ihren Ausdruck fand, andererseits aber auch eine restriktive, die Grenzen des Franquismus beibehaltende Presse- und Zensurpolitik. Diese wurde 1966 durch ein neues Pressegesetz, das als „Fraga-Gesetz“ bekannt wurde, leicht gelockert, aber nicht grundlegend liberalisiert.

1973 wurde Fraga spanischer Botschafter in den USA.

Im Dezember 1975 wurde er Innenminister und Vize-Ministerpräsident der ersten Regierung von Adolfo Suárez unter König Juan Carlos I.. 1977 gründete er die Partei Alianza Popular (Volksallianz), deren Generalsekretär er wurde. 1979 wurde er Vorsitzender der Partei. Fraga gehörte dem Ausschuss an, der mit der Redaktion der Spanischen Verfassung von 1979 betraut war. Bei den Parlamentswahlen 1977, 1979, 1982 und 1986 wurde er jeweils in den Kongress des spanische Parlaments gewählt, wo er nach dem Wahlsieg von Felipe González seit 1982 Oppositionsführer war.

Nach politischen Querelen entstand 1989 aus der Alianza Popular heraus der Partido Popular, dessen erster Vorsitzender Fraga war.

Bei den Wahlen vom 17. Dezember 1989 zum Regionalparlament von Galicien erhielt die Partei von Manuel Fraga die absolute Mehrheit. Am 5. Februar 1990 wurde er zum Regierungschef der galicischen Regierung (Xunta de Galicia) gewählt. In den nachfolgenden Wahlen zum Parlament Galiciens vom 17. Oktober 1993, 19. Oktober 1997 und 21. Oktober 2001 konnte der Partido Popular de Galicia wiederholt absolute Mehrheiten erzielen und Fraga zum Regierungschef gewählt werden. Erst bei den Regionalwahlen am 19. Juni 2005 verlor die konservative Volkspartei knapp die absolute Mehrheit an die galicischen Sozialisten (Partido Socialista de Galicia, PSdeG) und den nationalistischen galicischen Block (Bloque Nacionalista Galego, BNG). Die politische Ära von Fraga an der Spitze der Autonomen Region Galicien endete damit; im August 2005 wurde Emilio Pérez Touriño (PSdeG) sein Nachfolger. Vom Parteivorsitz trat Fraga am 16. Januar 2006 im Alter von 83 Jahren im Rahmen eines Parteitages in Santiago de Compostela zurück. Zum Nachfolger wurde Alberto Núñez Feijoo gewählt.