Franz Josef Degenhardt

deutscher Liedermacher, Schriftsteller und Rechtsanwalt
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Franz-Josef Degenhardt (* 3. Dezember 1931 in Schwelm) ist ein deutscher Dichter, Folk-Sänger und promovierter Rechtsanwalt, von der ZEIT 1986 als "singender Anwalt" und "schreibender Barde" bezeichnet.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Köln und Freiburg 1952-1956 und der Ablegung des ersten juristischen Staatsexamens 1956 und des zweiten juristischen Staatsexamens 1960 arbeitete er ab 1961 für das Institut für Europäisches Recht der Universität Saarbrücken. Dort promovierte er.

1968 beschäftigte er sich mit den Prozessen der APO, wo er meist Sozialdemokraten oder Kommunisten verteidigte. 1961 trat Degenhardt der SPD bei, wurde jedoch 1971 wegen seiner Unterstützung für die DKP, in die er 1978 auch eintrat, aus der ihr (der SPD) ausgeschlossen.

Zeitgleich war er als Liedermacher eine der Stimmen der 68er-Bewegung. Auf seinem Album Wildledermantelmann kritisiert er die sozial-liberale Einstellung vieler seiner ehemaligen Kampfgenossen. Berühmt wurde er vor allem mit dem Lied "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern". Er machte auch eine deutsche Fassung von "Sacco und Vanzetti". 1967 produzierte er im Quartett mit Hanns Dieter Hüsch, Wolfgang Neuss und Dieter Süverkrüp die gemeinsame Platte "Da habt ihr es!". Degenhardt trat auch bei den UZ-Pressefesten der DKP auf.

Er verfasste außerdem mehrere Romane mit autobiografischen Zügen, in denen meist Rechtsanwälte oder Liedermacher die Protagonisten sind, u. a. "Brandstellen", "Für ewig und drei Tage" und "Zwischen Null Uhr Null und Mitternacht".

Er war ein Cousin des 2002 verstorbenen katholischen Paderborner Bischofs Johannes Joachim Degenhardt, der für seine sehr konservative Haltung innerhalb der katholischen Kirche bekannt war.

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