In der Statistik wird mit der Deming-Regression eine Ausgleichsgerade für eine endliche Menge metrisch skalierter Datenpaare () nach der Methode der kleinsten Quadrate bestimmt. Es handelt sich um eine Variante der linearen Regression. Bei der Deming-Regression werden die Residuen (Messfehler) sowohl für die - als auch für die -Werte in das Modell einbezogen.
Die Deming-Regression ist somit ein Spezialfall der Regressionsanalyse; sie beruht auf einer Maximum-Likelihood-Schätzung der Regressionsparameter, bei der die Residuen beider Variablen als unabhängig und normalverteilt angenommen werden und der Quotient ihrer Varianzen als bekannt unterstellt wird.
Die Deming-Regression geht auf eine Arbeit von C.H. Kummell (1879) zurück;[1] 1937 wurde die Methode von T.C. Koopmans wieder aufgegriffen[2] und in allgemeinerem Rahmen 1943 von W. E. Deming für technische und ökonomische Anwendungen bekannt gemacht.[3]
Die orthogonale Regression ist ein wichtiger Spezialfall der Deming-Regression; sie behandelt den Fall . Die Deming-Regression wiederum ist ein Spezialfall der York-Regression.
Rechenweg
Die gemessenen Werte und werden als Summen der „wahren Werte“ bzw. und der „Fehler“ bzw. aufgefasst, d. h. Die Datenpaare ( ) liegen auf der zu berechnenden Geraden. und seien unabhängig mit bekanntem Quotienten der Fehlervarianzen .
Es wird eine Gerade
gesucht, die die gewichtete Residuenquadratsumme minimiert:
Für die weitere Rechnung werden die folgenden Hilfswerte benötigt:
- (arithmetisches Mittel der )
- (arithmetisches Mittel der )
- (Stichprobenvarianz der )
- (Stichprobenvarianz der )
- (Stichprobenkovarianz der ).
Damit ergeben sich die Parameter zur Lösung des Minimierungsproblems:[4]
- .
Die -Koordinaten berechnet man mit
- .
Einzelnachweise
- ↑ C. H. Kummell: Reduction of observation equations which contain more than one observed quantity. In: The Analyst. 6. Jahrgang, Nr. 4. Annals of Mathematics, 1879, S. 97–105, doi:10.2307/2635646.
- ↑ T. C. Koopmans: Linear regression analysis of economic time series. DeErven F. Bohn, Haarlem, Netherlands, 1937.
- ↑ W. E. Deming: Statistical adjustment of data. Wiley, NY (Dover Publications edition, 1985), 1943, ISBN 0-486-64685-8.
- ↑ P. Glaister: Least squares revisited. The Mathematical Gazette. Vol. 85 (2001), S. 104–107, JSTOR:3620485.