Das nach dem Chemiker Ludwig Mond benannte Mond-Verfahren dient zur Reinigung des Metalls Nickel und beruht auf einer sogenannten chemischen Transportreaktion. Dabei wird eine feste (oder seltener: flüssige) Substanz bei einer bestimmten Temperatur mit einem gasförmigen Reagenz (Transportmittel) zur Reaktion gebracht und in ein ebenfalls gasförmiges Produkt (Gasphasenkomplex) überführt. Dieses Produkt wird dann an anderer Stelle und bei einer anderen Temperatur durch Rückreaktion in den jetzt sehr viel reineren Stoff und das Transportmittel zurücküberführt. Man nutzt hier in schöner Weise die Temperaturabhängigkeit des chemischen Gleichgewichts aus.
Im Falle des Mond-Prozesses ist das Transportmittel Kohlenmonoxid und die über die Gasphase transportierte Verbindung das Nickeltetracarbonyl Ni(CO)4. Der Transport geschieht von einer kühleren Zone der Transportapparatur (ca. 80 °C) zu einer heißeren (ca. 200 °C), da Nickeltetracarbonyl sich als exotherme Verbindung bei tieferer Temperatur freiwillig bildet und bei höherer Temperatur wieder in Nickel und Kohlenmonoxid zerfällt. Verunreinigungen werden entweder bei der tieferen Temperatur nicht in die Gasphase gebracht oder scheiden sich bei der höheren Temperatur nicht mehr ab.