Das aktuelle Sportstudio

Deutsche Sportsendung
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das aktuelle sportstudio ist eine wöchentliche Sportsendung des ZDF am Samstagabend. Von 2000 bis 2005 trug die Sendung den Namen ZDF SPORTstudio.

Sport im ZDF

Da das ZDF mit bescheidenen Mitteln seinen Sendebetrieb aufnehmen musste, versuchte man die Publikumsrenner besonders zu forcieren, worunter insbesondere der Sport fiel. So begann man mit einer ungewöhnlich großen Sport-Redaktion von 42 Mitarbeitern, der es tatsächlich gelang, die ARD eine ganze Zeit lang bei der Sehbeteiligung zu überbieten. Dieses Vorhaben begünstigte die gerade neu eingeführte Fußballbundesliga, welche den Fußball mit ihrem Punktesystem wesentlich attraktiver gestaltete. Dazu schuf man eine maßgeschneiderte Sendung.

Konzept

Die erste Sendung des aktuellen sportstudios wurde am 24. August 1963 ausgestrahlt, dem ersten Spieltag der Fußballbundesliga. Zwar ging es - insbesondere in der spielfreien Zeit - auch um andere Sportarten, einen Großteil des Programms nahm aber stets der Fußball ein. Damit begann gewöhnlich auch die Sendung, lediglich Harry Valérien besaß die Marotte, mitunter mit einer Randsportart zu starten. In der Anfangszeit entstand die Sendung noch während ihrer Ausstrahlung. Weil das ZDF überhaupt keine Einspielstationen besaß, mussten sämtliche 16 mm-Filme von den Stadien nach Eschborn gebracht, dort entwickelt und geschnitten werden. Der Reporter musste ebenfalls nach Eschborn eilen, da er nur dort den Live-Kommentar sprechen konnte. Dabei handelte man stets nach dem Grundsatz: Lieber eine interessante Panne als eine langweilige Sendung. Dem Publikum führte man dieses Vorgehen stets vor Augen, damit es mitzittern konnte.

Vollkommen neu waren auch die Interviews: Bislang guckte der gerade Sprechende immer in die Kamera, im Sportstudio schien es, als werde die Kamera von der Gesprächsrunde gar nicht bemerkt. Dieses heute selbstverständliche Vorgehen fand seinerzeit sogar in den USA Beachtung, sorgte bei den deutschen Fernsehkritikern hingegen für große Verwunderung, führte dann aber 1965 zu einen Bambi.

Torwand

Ein Markenzeichen des aktuellen sportstudios ist die Torwand, die auf eine Anregung des Moderators Werner Schneider (nicht zu verwechseln mit dem österreichischen Kabarettisten und Sportmoderator Werner Schneyder) zurückgeht und seit dem 5. September 1966 existiert. Zwar hatte man einmal versucht, sie aus dem Programm zu nehmen, Zuschauerproteste führten aber zur schnellen Wiedereinführung. Es handelt sich um eine bemalte Holzplatte mit zwei Löchern, eins links oben und eins rechts unten, die gerade einmal 55 cm Durchmesser aufweisen. Sie sind aus sieben Metern Entfernung derart schwer zu treffen, dass noch kein einziger Studiogast mit den je drei Versuchen pro Loch sechs Treffer erzielen konnte, selbst fünf Treffer sind ausgesprochen selten. Letzteres trat erstmals am 18. Mai 1974 ein, geschossen durch Günter Netzer. Selbst Franz Beckenbauer gelangen bisher maximal vier Treffer. Vier Treffer konnte auch der Komiker Mike Krüger erzielen. Fünf Treffer, damit Einstellung des Rekords, gelangen außerdem Rudi Völler, Günter Hermann, Reinhard Saftig, Matthias Becker, Rolf Fringer, Frank Pagelsdorf und Frank Rost.

Vorspann

Die - immer noch aktuelle - Titelmusik "Up to date" wurde vor über 30 Jahren von Thomas Reich komponiert und mit der Bigband von Max Greger eingespielt. Ursprünglich begann die Sendung immer mit einer Bahnhofsuhr, um die Aktualität zu unterstreichen, dann folgte eine von Hand gedrehte Litfaßsäule, auf der die Themen der Sendung plakatiert waren. Inzwischen ist man zu einer modernisierten Bahnhofsuhr zurückgekehrt.

Namensänderung

Der ursprüngliche Sendetitel Das aktuelle Sport-Studio wurde 2000 in ZDF SPORTstudio geändert und der Sendeplatz auf 23 Uhr verlegt. Der Grund dafür: Bislang hatte man stets live gesendet, was mit dem Wort "aktuell" im Titel zum Ausdruck kam. Nunmehr handelt es sich nur noch um eine aus Kostengründen zuvor aufgezeichnete Sendung. Seit dem 6. August 2005 wird die Sendung wieder unter dem Namen das aktuelle sportstudio auf dem alten Sendeplatz um 22 Uhr ausgestrahlt.

Besondere Ereignisse

Während der Live-Sendungen kam es auch immer wieder zu besonderen Vorkommnissen. So riss in einer Sendung ein Schimpanse der Frau des ehemaligen Schwimm-Olympiasiegers und Tarzan-Darstellers Johnny Weissmüller die Perücke vom Kopf. In die Geschichte ging auch das Interview mit Norbert Grupe ein, der bei den Fragen von Rainer Günzler beharrlich schwieg, sich am Ende aber freundlich für das Interesse am Boxsport bedankte.

Carmen Thomas

Mit Carmen Thomas moderierte am 3. Februar 1973 die erste Frau eine deutsche Sportsendung. Damit sind zwei weitere Ereignisse der deutschen Fernsehgeschichte verbunden: In ihrer zweiten Sendung konnte sie schon zu Beginn der Sendung die Ausgabe der Bild am Sonntag des folgenden Tages zeigen und daraus die Kritik zu ihrer Sendung vorlesen. Wesentlich bekannter machte sie aber im folgenden Sommer der Versprecher "Schalke 05" , der zwar auch schon anderen passiert ist, auf den sie aber heute noch nahezu wöchentlich[1] angesprochen wird.

ehemalige Moderatoren

ehemalige Moderatorinnen

aktuelle Moderatoren

das aktuelle sportstudio bei zdf.de

Quellen

  1. http://www.zeit.de/2005/02/Schalke_05