Das deutsch-jüdische Mädchen Annelies Marie Frank, genannt Anne (*12. Juni 1929 in Frankfurt am Main, †12. März 1945 in Bergen-Belsen) ist bekannt geworden durch ihr Tagebuch „Das Tagebuch der Anne Frank“.
Anne wurde als Kind einer jüdischen Familie in Frankfurt am Main geboren. Im Sommer 1933 zog die Familie nach Amsterdam, um der drohenden Verfolgung durch die Nazis zu entkommen. Als sie gerade dreizehn Jahre alt war, musste sich die Familie im Hinterhaus (niederl.: Achterhuis) verstecken, einem kleinen, zweistöckigen Raum hinter der Firma von Otto Frank.
Zu ihrem 13. Geburtstag am 12. Juni 1942 bekam Anne ein Tagebuch, am 14. Juni 1942 begann sie zu schreiben, die folgenden 25 Monate im Versteck wurden in ihren Aufzeichnungen festgehalten, das Schreiben wird für das heranwachsende Mädchen zum Mittelpunkt des Leben.
Die Tür zum Hinterhaus war hinter einem Bücherschrank versteckt. Während der Naziherrschaft lebte Anne vom 6. Juli 1942 bis zum 4. August 1944 dort mit weiteren sieben Personen: ihre Eltern Otto und Edith Frank, ihre ältere Schwester Margot, Herr Dussel, ein jüdischer Zahnarzt (sein richtiger Name war Friedrich Pfeffer) und Herr und Frau van Daan, deren richtiger Nachname Pels war, mit ihrem Sohn Peter. Während dieser Jahre schrieb Anne ihr Tagebuch, in dem sie die Angst vor jahrelangem Verbergen, ihre aufkeimenden Gefühle zu Peter, den Konflikt mit ihren Eltern und ihre Bestrebungen, Schriftstellerin zu werden, beschrieb.
Nach mehr als zwei Jahren wurden sie von einigen Helfern verraten und ihr Versteck wurde entdeckt. Durch die Grüne Polizei (Geheimpolizei) wurden sie verhaftet und in das Sammellager KZ Westerbork gebracht. Von dort aus ging ihre Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz weiter, wo ihre Mutter wenige Monate später starb.
Von dort aus wurden Anne und ihre Schwester nach Bergen-Belsen transportiert. Dort starb Anne im März 1945 an Typhus, wie auch ihre Schwester Margot. Auch die Familie van Pels und Friedrich Pfeffer überlebten das Konzentrationslager nicht. Nur Annes Vater Otto wurde aus Auschwitz befreit.
Miep Gies und Elly Vossen, zwei ihrer Helfer in Amsterdam, fanden Annes Tagebuch und bewahrten es auf. Nach dem Krieg gaben sie es Otto Frank, der das Buch unter dem Namen „Het Achterhuis“ (in Deutschland „Das Tagebuch der Anne Frank“) verlegte.
Heutige Auflagen vergleichen Annes Originaleinträge mit der Version ihres Vaters.
Das Haus in der Prinsengracht 263, in dem Anne und ihre Familie sich versteckt hielten, ist heute ein Museum.
Verfilmung:
1949 wurde auf Basis des Tagebuchs ein Kinofilm gedreht. Der Film unter der Regie von George Stevens erhielt drei Oscars:
- Nebendarstellerin: Shelley Winters
- Kamera: William C. Mellor
- Ausstattung: Lyle R. Wheeler, George W. Davis, Walter M. Scott, Stuart A. Reiss
Für weitere fünf war er nominiert.