Zum Inhalt springen

Isomorphismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2006 um 06:01 Uhr durch YurikBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: eo:Izomorfio). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

In der Mathematik ist ein Isomorphismus eine Abbildung zwischen zwei mathematischen Strukturen, durch die Teile einer Struktur auf „bedeutungsgleiche“ Teile einer anderen Struktur umkehrbar eindeutig (bijektiv) abgebildet werden.

Für weitere Bedeutungen siehe auch Isomorphie.

Definition

Eine Funktion f zwischen zwei Strukturen heißt Isomorphismus, wenn:

Gibt es einen Isomorphismus zwischen zwei Strukturen, dann heißen die beiden Strukturen zueinander isomorph. Isomorphe Strukturen sind in gewisser Weise "dasselbe", nämlich dann, wenn man von der Darstellung der Elemente der zugrundeliegenden Mengen und den Namen der Relationen und Verknüpfungen absieht.

Die Aussage " und sind isomorph" wird üblicherweise als geschrieben; es sind aber auch die Zeichen oder üblich.

Man beachte, dass bei Gruppen, Ringen, Körpern, Vektorräumen und einigen anderen Strukturen die dritte Bedingung aus den anderen beiden folgt, man im Allgemeinen jedoch nicht auf sie verzichten kann.

Definition der Kategorientheorie

In der Kategorientheorie wird die oben angegebene Definition noch verallgemeinert. Ein Morphismus heißt ein Isomorphismus, wenn er ein beidseitiges Inverses besitzt, d. h.

und .

Spezialfälle dieses Isomorphiebegriffes sind beispielsweise Homöomorphismen als Isomorphismen in der Kategorie der topologischen Räume und stetigen Abbildungen oder Homotopieäquivalenzen als Isomorphismen in der Kategorie der topologischen Räume mit den Homotopieklassen von Abbildungen als Morphismen.

Bedeutung

Oft kann man bestimmte Strukturen nur bis auf Isomorphie eindeutig bestimmen, wie z.B.

Isomorphismen werden in der Mathematik gern ausgenutzt, um einen leichteren Rechenweg zu beschreiten. Durch die oben genannten Definitionen (bijektiv) ist dies möglich.

Beispiele: Laplace-Transformation; s-Transformation

In der Kategorientheorie ist von entscheidender Bedeutung, dass Funktoren Isomorphismen erhalten, d. h. ist ein Morphismus in einer Kategorie und ein Funktor, dann ist

ein Isomorphismus in der Kategorie . In der algebraischen Topologie wird diese Eigenschaft häufig ausgenutzt, um Räume unterscheiden zu können: Sind beispielsweise die Fundamentalgruppen zweier Räume nicht isomorph, so sind die Räume nicht homöomorph.

Beispiele

Sind und Mengen mit einer binären Verknüpfung, dann ist ein Isomorphismus von nach eine Bijektion mit

für alle .

z.B.:

Sind die Strukturen Gruppen, dann heißt ein solcher Isomorphismus Gruppenisomorphismus. Meist meint man mit Isomorphismen solche zwischen algebraischen Strukturen wie Gruppen, Ringen, Körpern oder Vektorräumen.

Sind und total geordnete Mengen, dann ist ein Isomorphismus von X nach Y ein nennt man ordnungserhaltende Bijektionen. Sie spielen in der Theorie der Ordinalzahlen eine wichtige Rolle.

Sind (X, d) und (Y, D) metrische Räume, dann ist ein Isomorphismus von X nach Y eine Bijektion f mit der Eigenschaft

D(f(u), f(v)) = d(u, v)

für alle u, v in X. Solche Isomorphismen nennt man Isometrien.

In der universellen Algebra kann man eine allgemeine Definition eines Isomorphismus angeben, die diese und andere Situationen abdeckt. Die Definition eines Isomorphismus in der Kategorientheorie ist noch allgemeiner.

Lässt man in den gegebenen Beispielen die Forderung der Bijektivität weg, erhält man jeweils Homomorphismen.

Siehe auch

Wiktionary: Isomorphismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen