Obernkirchen

Stadt in Niedersachsen
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Deutschlandkarte, Position von Obernkirchen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Schaumburg
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 209 m ü. NN
Fläche: 32,55 km²
Einwohner: 9.884 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 305 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 31683
Vorwahl: 0 57 24
Kfz-Kennzeichen: SHG
Gemeindeschlüssel: 03 2 57 028
Stadtgliederung: 5 Ortsteile bzw.
Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 4
31683 Obernkirchen
Website: www.obernkirchen.de

Obernkirchen ist eine Stadt in Niedersachsen (Landkreis Schaumburg). Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind Glas, Maschinenindustrie und Sandsteinbrüche. Der waldreiche Bückeberg (367 m über NN) nimmt den größten Teil der Grundfläche von 3.255 ha ein.

Obernkirchen ist die Heimat der berühmten Obernkirchener Sandsteinbrüche.

Geschichte

Im Jahr 775 erste urkundliche Erwähnung eines Castrum Bukkaburg (Alte Bückeburg) beim Rückmarsch des siegreichen Karolingischen Heeres aus Sachsen.

"Overenkerken" - die obere Kirche gab der heutigen Stadt Obernkirchen den Namen. Am auslaufenden Hang des Bückebergs mit weitem Blick in die Norddeutsche Tiefebene wurde lt. einer Mindener Chronik von Ludwig dem Frommen ( 814-840 ) das Kloster Obernkirchen als älteste geistliche Niederlassung zwischen Weser und Leine gegründet. Im Jahre 936 sollen Ungarn das Kloster überfallen und niedergebrannt haben, was aber urkundlich nicht gesichert ist.

Erst 1167 berichtet eine Urkunde wieder über das Kloster und nennt den Namen "Overenkerken", dem Kaiser Barbarossa 1167 zu Erfurt die Marktgerechtigkeit verlieh. Das älteste Siegel der Grafen von Poppenburg ist erhalten an einer Urkunde des Klosters Obernkirchen aus dem Jahre 1229. Es ist das Siegel des Grafen Bernhard, der sich ab 1217 nach seiner neuerbauten Burg "von Spiegelberg" nannte. Das Siegel zeigt im Rundschild auf einem Querband drei fünfblättrige Rosen und lässt auf der Umschrift erkennen "Bernardu... Poppenhor..."[1].

Die Verleihung des Stadtrechts im Jahre 1615 durch den Grafen Ernst von Schaumburg schloß die rechtsgeschichtliche Entwicklung Obernkirchens ab. Kurz nach 1560 war im Zuge der Reformation auch im Augustinerinnenkloster, der Urzelle der Stadt, mit der Annahme der lutherischen Lehre ein grundlegender Wandel eingetreten. Die Propsteigüter fielen an den Landesherrn; für den übrigen Besitz des Klosters setzte der Schaumburger Adel die Einrichtung eines adeligen Damenstifts durch. Dieses existiert heute noch in den altehrwürdigen Gebäuden.

Nach dem 30-jährigen Krieg kam Obernkirchen und damit die Grafschaft Schaumburg zu Hessen-Kassel. Im Laufe der Zeit gab es immer wieder Streitigkeiten über den Grenzverlauf zwischen Schaumburg-Lippe und Hessen-Kassel. 1733 einigten sich die beiden Herrscherhäuser, und es wurden Grenzsteine gesetzt. Nachdem 1805 Napoleons Truppen Hessen besetzten, kam Obernkirchen bis 1813 zum Königreich Westfalen. Die katholische Kirche erhielt Obernkirchen erst 1908 wieder. Leben und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wurden zunehmend durch den Abbau des Sandsteins (das Weiße Haus in Washington, D.C. besteht zum größten Teil aus Obernkirchener Sandstein), die Steinkohlegewinnung und die Glasproduktion (seit 1799) bestimmt. Der Bergbau endete 1961, da die Kohlevorkommen erschöpft waren. In den Jahren 1647 bis 1946 wechselte die Grafschaft Schaumburg – und damit die Stadt Obernkirchen – mehrmals ihre Zugehörigkeit zu verschiedenen Ländern.

Literatur

  • Robert Suckale und Gude Suckale-Redlefsen: Stift Obernkirchen Kreis Schaumburg. Fotos von Andreas Lechtape. Königstein i. Ts. 2001 (= Die Blauen Bücher). ISBN 3-7845-1080-9

Politik

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Quellen

  1. Burgstemmen Geschichte Burg und Grafschaft http://www.burgstemmen.de/poppenburg/seiten/burg.html am 17.6.2006
Wiktionary: Obernkirchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen