16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“

Militärischer Verband der nationalsozialistischen Terrortruppe SS
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Die 16. SS-Panzergrenadier-Division "Reichsführer SS" wurde am 3. Oktober 1943 in Laibach aus der bisherigen SS-Sturmbrigade "Reichsführer SS" aufgestellt, die aus dem Begleitbataillon des Reichsführers-SS hervorgegeangen war. Die Division wird für die Massaker von Sant’Anna di Stazzema am 12. August 1944 und Marzabotto am 1. Oktober 1944 verantwortlich gemacht. Bei Kriegsende ergaben sich die Überlebenden der Division in der Steiermark den alliierten Truppen.

Einsatz

Das Einsatzgebiet der Division erstreckte sich über Italien und Korsika bis nach Ungarn. Noch als SS-Sturmbrigade hatte die Division maßgeblichen Anteil an der Erstürmung der korsischen Hauptstadt Bastia, nachdem die italienische Besatzung dort sich weigerte sich nach dem einseitigen Waffenstillstand der italenischen Regierung am 8. September 1943 entwaffnen zu lassen. Gegen Ende September Jahres 1943 wurde die Sturmbrigade nach Oberitalien verlegt und in eine Panzergrenadierdivision umgegliedert. Der Grossteil der 16. SS-Panzergrenadier-Division wurde zum Jahreswechsel 1943 nach Baden nahe Wien verlegt, wo ihre Ausbildung abgeschlossen wurde. Der Rücktransport der gesamten Division nach Norditalien erfolgte im Mai 1944, als sie den Auftrag erhielt, eine eventuelle Landung der Alliierten auf Elba abzuwehren. Im Juli 1944 kam es zu einem ersten Kampfeinsatz um die Stadt Volterra südostwärts von Livorno. Der folgende Rückzug führte die Division am 19. Juli 1944 über den Arno in das Gebiet Carrara. In dem Kämpfen südlich von Florenz verlor die 16. SS-Panzergrenadier-Division 823 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften. Das LXXXIII. Armee-Korps der 10.Armee war die letzte Kommandobehörde der Division, bevor sie im Januar 1945 nach Ungarn verlegt wurde, wo sie im Raum Nagykanisza die herannahende Rote Armee aufhalten sollte. Im Verband des LXXXIII.Armee-Korps zog sich die Division bei Kriegende im April 1945 in die Steiermark zurück, die Überlebenden begaben sich in alliierte Kriegsgefangenschaft.

Einsatzgebiete

  • Oktober 1943 bis April 1944 (Aufstellung und Ausbildung)
  • Mai 1944 bis Januar 1945 (Partisanenbekämpfung und Fronteinsätze in Italien im Bereich der Heeresgruppe C Massaker bei Sant'Anna di Stazzema und Marzabotto)
  • Januar 1945 bis April 1945 (Erneute Verlegung nach Ungarn)
  • April 1945 (Rückzug in die Steiermark im Bereich der Heeresgruppe Süd, mit anschliessender Gefangennahme durch die Alliierten)

Kriegsverbrechen

Am Massaker von Sant’Anna di Stazzema 1944 hatte die 16. Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ maßgeblichen Anteil. 300 Angehörige der Division überfielen am 12. August 1944 das toskanische Dorf Sant’Anna di Stazzema . Unter dem Vorwand nach Partisanen zu suchen , ermordete die 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS” 560 Frauen , Kinder und alte Männer, die in Viehställe zusammengetrieben wurden. Die Gesamtzahl der Zivilopfer die durch die 16. Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ in Mittel- und Norditalien ermordet wurden, wird auf 2000 beziffert.

Folgen

Lange Zeit nach dem Krieg war es still um das Massaker von Sant’Anna di Stazzema, bis Mitte der 90er Jahre die Ermittlungen aufgenommen wurden. Es dauert einige Jahre bis die Beteiligten sowie Zeugen und Überlebende des Massakers ermittelt waren. Im Sommer 2004 begann schließlich der Prozess gegen 10 Verantwortliche, unter ihnen auch der damalige Kompanieführer Gerhard Sommer. Ein Jahr später sprach das Militärgericht von La Spezia die Urteile. Gegen die 10 Hauptangeklagten wurde lebenslängliche Haft angeordnet, die aber bis heute nicht vollstreckt wurde.

Gliederung

  • SS-Panzergrenadier-Regiment 35 (vorher 33)
  • SS-Panzergrenadier-Regiment 36 (vorher 34)
    • SS-Artillerie-Regiment 16
    • SS-Panzerabteilung 16
    • SS-Aufklärungs-Abteilung 16
    • SS-Nachrichten-Abteilung 16
    • SS-Flak-Abteilung 16
    • SS-Pionier-Bataillon 16
    • SS-Panzerjäger-Abteilung 16
    • SS-Sturmgeschütz-Abteilung 16
    • SS-Versorgungseinheiten 16
    • SS-Feld-Ersatz-Bataillon 16

Kommandeure

Literatur

  • Im gleichen Schritt und Tritt - Die Geschichte der 16. SS-Panzergrenadier-Division "Reichsführer-SS" - Hrsg. Kameradschaft der Division, Schild-Verlag GmbH , München Erschienen 1998