Hans Rudolf Berndorff

deutscher Journalist und Schriftsteller
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Hans Rudolf Berndorff (* 20. September 1895 in Köln; † Dezember 1963 in Hamburg) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Zitat:

„Als Exempel für die beruflichen Kontinuitäten im Feld des Unterhaltungsjournalismus und die Polyvalenz unterhaltend-literarischer Stoffe in verschiedenen politischen Systemen sei der berufliche Werdegang des Journalisten und Schriftstellers Hans-Rudolf Berndorff genannt, der ab 1948 mehrere Romane in HÖR ZU! veröffentlichte. Berndorff, Jahrgang 1895, hatte nach einer Ausbildung in Schauspielregie und -dramaturgie ab 1925 als Chefreporter für verschiedene Publikationen des Ullstein-Verlags gearbeitet und war mit Artikelserien über Schiffsuntergänge, Kriminalfälle, Weltreisen und Expeditionen bekannt geworden. Während des Nationalsozialismus war der aktive Kriegsteilnehmer und ehemalige Freikorpskämpfer, seit 1933 Mitglied einer SS-Standarte, als Autor wohlgelitten. Zwischen 1933 und 1940 veröffentlichte er unter seinem Namen sowie unter den Pseudonymen Rudolf van Wehrt und Hans Rudolf allein in der BIZ 19 Romane und Tatsachenberichte, die allesamt im Ullstein- bzw. Deutschen Verlag als Bücher erschienen. Auch im Zweiten Weltkrieg mochte Goebbels auf Berndorffs populäre Unterhaltungsstoffe nicht verzichten. Seine Werke galten als „kriegswichtig“, und das Propagandaministerium bemühte sich, dem Buch- und mittlerweile Filmautor Berndorff bis 1945 optimale Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Berndorff seine Karriere trotz seiner Mitgliedschaft bei der SS bruchlos fortsetzen. Der für den Aufbau der Nachrichtenagentur „German News Service“ zuständige konservative britische Presseoffizier Sefton Delmer schleuste Berndorff, dessen frühere Berliner Reportagen er schätzte, durch den „Fragebogen-Schlamassel“, so dass dieser als Reporter des Nachrichtendienstes und darüber hinaus als Korrespondent für den „Manchester Guardian“ arbeiten konnte. Für Eduard Rhein schien die Tatsache, dass Berndorff während des Dritten Reichs seine größten Erfolge gefeiert hatte, kein Hindernisgrund gewesen zu sein, den von ihm hochgeschätzten Schriftsteller für HÖR ZU! zu gewinnen. Im Gegenteil: Der Chefredakteur kalkulierte die bestehende Popularität Berndorffs bewusst ein, um dessen Romane anzupreisen: „Auch Sie erinnern sich gewiß seiner aufsehenerregenden Romane und Tatsachenberichte in der alten Berliner Illustrirten Zeitung.“ Die Arbeiten von Berndorff erfreuten sich solcher Beliebtheit, dass Rhein Anfang der fünfziger Jahre mehrmals Werke des ehemaligen BIZ-Autors exklusiv präsentierte.“ [1]

In den Fünfziger Jahren verfasste er u.a. als Ghostwriter die Autobiographien für Ferdinand Sauerbruch und Hjalmar Schacht.

Bibliographie

  • Diplomatische Unterwelt. Dieck & Co., 1930
  • Sie rüsten! Stuttgart. Dieck & Co 1931
  • Der Reiter am Kreuzweg. Roman. Nach Motiven des Romans „Der Großkophta“(Denkwürdigkeiten eines Arztes ) von Alexander Dumas. Verlag Dieck & Co., Stuttgart, 1931
  • Und Du Mein Schatz Fährst Mit - Roman Einer Schauspielerin. Berlin Ullstein-Verlag 1936
  • Du spielst gefährlich, weiße Frau. Berlin, Ullstein; Dt. Verl. 1938
  • Liebe am Jüngsten Tag. Roman, Deutscher Verlag Berlin1941
  • Das Mädchen aus dem Jenseits. Berlin-Friedenau: Spiegel Verlag 1943.
  • Shiva und die Galgenblume. Kriminalroman. Berlin, Verlag Hermann Hilger KG, 1943
  • Paranon. Roman. In: HÖR ZU!, Hamburg, Nr. 37 / 1948 bis Nr. 49 / 1948
  • Paranon. Kriminalroman. Robert Möhlich Verlag, Hamburg 1949
  • Brich das Gesetz. Roman einer tödlichen Leidenschaft. In: HÖRZU, Hamburg, Nr. 46/1949 bis Nr. 2 / 1950
  • Venus auf der Waage. Ein Schicksal im Zwielicht der Sterne. In: HÖRZU, Hamburg, Nr. 50 / 1951 bis Nr. 11 / 1952
  • Mit Richard Tüngel: Auf dem Bauche sollst du kriechen ... Deutschland unter den Besatzungsmächten. Hamburg. Wegner 1958
  • General zwischen Ost und West: Aus den Geheimnissen der Deutschen Republik. Hoffmann und Campe, 1960. Ausgabejahr geschätzt
  • Cancan und großer Zapfenstreich. Aus den Memoiren eines rheinischen Schlingels. Berlin,Frankfurt/Main,Wien:Ullstein,1961
  • Das schwarz-weiß-rote Himmelbett Aus den Memoiren eines rheinischen Schlingels. Frankfurt/M., Ullstein Verlag, 1963 (Die erste Ausgabe dieses Buches erschien unter dem Titel "Cancan und großer Zapfenstreich".)
  • Onkel Tütü Die Geschäfte eines seriösen Lebemannes. Verlag Ullstein, Berlin - Frankfurt/M. - Wien, 1964
  • Das Reich des Piraten Avery Berlin, Freitag Verlag 1982
  • Stunde Null. Deutschland unter den Besatzungsmächten. Berlin Matthes und Seitz 2004

als Rudolf van Wehrt

  • Die Deutschen kommen! 1914 vor Paris. Auf Grund zeitgenöss. Berichte. Berlin: Ullstein 1933
  • Tannenberg Wie Hindenburg die Russen schlug. Berlin, Ullstein, 1934
  • Morro Castle Die Sterbestunde eines Schiffes. Berlin, Ullstein. 1935
  • Der König von Kakikakai. Eine abenteuerliche Geschichte aus der Südsee. Berlin, Ullstein, 1936
  • Der Libellen-Krieg. Eine abenteuerliche Geschichte. Berlin Ullstein 1936
  • Der König von Kakikakai Berlin, Ullstein, 1936
  • Kreuzzug der Kinder. Die Geschichte eines Opferganges. Mit einem Vorwort von Paul Wiegler. Berlin, Deutscher Verlag.1938. Literarische Aufarbeitung des Kreuzzuges von 1212
  • Frankreich auf der Flucht Ein Erlebnisbericht aus dramatischen Tagen. Oldenburg i.O./Berlin, Gerhard Stalling, 1941 (der Vormarsch der deutschen Armee im Juni 1940).
  • Ein Wal - gespenstisch anzusehen! Ein utopischer Roman. Berlin-Friedenau,Spiegel Verlag 1943.
  • Kreuzzug der Kinder. Die Geschichte eines Opferganges. Hamburg, Robert Möhlich Verlag, 1948
  • Der Fall Hannack. In HÖRZU, Hamburg, Nr. 48 / 1949 bis Nr. 7. 1950
  • Mordakte Sengespeik. Tatsachenbericht. In: HÖR ZU, Hamburg, Nr. 19 / 1950 bis Nr. 31 / 1950
  • Der Graf von Monte Pharo. Eine abenteuerliche Begebenheit. In: HÖRZU, Hamburg, Nr. 42 / 1950 bis Nr. 13 / 1951
  • Das Ei des Krubitzki. Die Geschichte eines Freibeuters der Medizin. Von Rudolf van Werth. In: HÖR ZU, Hamburg, Nr. 7 / 1962 bis Nr. 28/ 1962
  • Wer den Teufel an Bord nimmt… Die Geschichte eines rätselhaften Verbrechens auf See. Geschildert von Rudolf van Wehrt., In HÖR ZU, Hamburg, Nr. 36 / 1962 bis Nr. 49 / 1962
  • Schon wieder eine Seele gerettettettettet. Die Geschichte der Heilsarmee und ihres Gründers. Geschildert von Rudolf van Wehrt. In: HÖR ZU Nr. 50 / 1962 bis Nr. 28/ 1963

Spielfilm

  • Salon Dora Green (1933). Drehbuch (nach dem Roman „Diplomatische Unterwelt“)
  • Und Du mein Schatz fährst mit (1936). Romanverfilmung
  • Shiva und die Galgenblume. Der letzte Film des dritten Reiches, 1945 fertiggestellt und erstaufgeführt 1993 (ZDF)

Quelle

  1. Lu Seegers: „Hör zu! Eduard Rhein und die Rundfunkprogrammzeitschriften (1931-1965)“, Potsdam 2003 (2. Auflage), Seite 181/182 (Zitatgenehmigung)