Die elf Teufel

Film von Zoltan Korda und Carl Boese (1927)
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Film
Titel Die elf Teufel
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahre 1927
Länge 98 (restaurierte Fassung) Minuten
Stab
Regie Zoltan Korda
Drehbuch Walter Reisch
Produktion Carl Boese-Film GmbH
Musik Pasquale Perris
Kamera Paul Holzki und Leopold Kutzleb
Besetzung

Die elf Teufel ist ein Stummfilm von 1927 und einer der ersten "Fußballfilme"im deutschen Kino. Die Premiere fand am 20.10.1927 in Berlin statt.

Handlung

Am Stadtrand, auf einem spartanischen Vereinsgelände trainiert der mittellose, aber engagierte Fußballclubs "Linda". Die "elf Teufel" des Vereins - Arbeiter, Taxifahrer, Kellner frönen nach Feierabend unter Führung ihres Spielertrainers, des Schweißers Tommy (Gustav Fröhlich), dem Sport. Das Mädchen Linda (Evelyn Holt) ist die gute Seele des Vereins und Tommys Verlobte in spe. Eines Tages erscheint unverhofft Mac Lawrence, Trainer des reichen Fußballclubs "International" (Fritz Alberti) in Begleitung des verführerischen Vamp Vivien (Lissy Arna), einer "begeisterten Anhängerin des Sports und der Sportler", und versucht Tommys als Spielführer für "International" abzuwerben. Tommy erliegt dem Lockruf des Geldes und den Reizen der verführerischen Vivien, verläßt seine "elf Teufel" und seine geliebte Linda und unterschreibt einen gutdotierten Vertrag als Profi bei "International". Dem ersten Rausch des sozialen Aufstiegs im wohlahbenden Fußballclub mit luxuriösem Vereinsheim und Cocktailparties folgt rasch die Ernüchterung, als er erkennt daß ihn Vivien nur aus reiner Berechnung wegen des Clubwechels umgarnt hat. Als er dann noch erfährt daß er mit "International" gegen seinen ehemaligen Verein antreten muß, gerät er in ernsthafte Gewissenskonflikte und muß sich entscheiden - für Geld, Luxus und Karriere oder aber für die Kameradschaft und Bodenständigkeit des Arbeiterclubs und für seine Braut Linda.

Bedeutung

Die elf Teufel ist der erste reine "Fußballfilm" im deutschen Kino, der den Sport und seine Protagonisten in den Mittelpunkt der Handlung rückt. Er nimmt eine Entwicklung vorneweg, die bis heute den Fußball bestimmt und seine Fans spaltet: Die Konkurrenz von armen und reichen Clubs, der Konflikt zwischen Idealismus, Traditionsbewußtsein und Vereinstreue einerseits, und zwischen Kommerz und Käuflichkeit andererseits. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Fußballszenen des Films. Durch eine bewegliche Kamera und schnelle Schnitte wird die Dynamik und Spannung des Spiels sehr gut vermittelt. Sporthistorisch interessant ist es natürlich auch, die Sportkleidung und die damalige Spielweise zu beobachten (z. B. wie massiv der Towart im Strafraum selbst mit abgefangenem Ball attakiert werden durfte).

Gustav Fröhlich, auch bekannt aus Fritz Langs Film Metropolis spielt die charismatische Hauptrolle des Spielführers.

Anmerkungen

In der Kinosaison 1927/28 lief unter dem Titel Der König der Mittelstürmer ein weiterer Fußballfilm erfolgreich in den deutschen Kinos.

Eine vom Filmmuseum Münchenrestaurierte Fassung des Films wurde mit neu vom Pianisten Joachim Bärenz neu eingespielter Musik im Jahre 2006 auf DVD veröffentlicht, zusammen mit dem Fußball-Stummfilm König der Mittelstürmer und dokumetarischen Originalaufnahmen des 1924 in Duisburg stattgefundenen Länderspiels Deutschland-Italien.