Jerry Goldsmith

US-amerikanischer Filmmusikkomponist und Dirigent
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Jerrald (Jerry) King Goldsmith (* 10. Februar 1929 in Los Angeles, Kalifornien; † 21. Juli 2004 in Beverly Hills, Los Angeles) war ein bekannter US-amerikanischer Komponist von Filmmusik.

Leben

Jerry Goldsmith studierte Piano bei Jacob Gimpel, später Komposition bei Mario Castelnuovo-Tedesco und Filmmusikkomposition bei Miklós Rózsa an der Universität von Südkalifornien. Häufig gab Goldsmith die Musik Miklós Rózsas zu dem Film Ich kämpfe um dich (Spellbound, 1945) als Auslöser für sein Interesse an Filmmusik (und Ingrid Bergman) an.

Bevor Goldsmith mit seiner ersten Oscarnominierung für den Film Freud (1962) an Beachtung gewann, arbeitete er ab 1950 anfangs als Schreibkraft, später als Komponist für Radio- und Fernsehshows bei dem US-amerikanischen Mediennetzwerk CBS.

Bis zu seinem Tod lebte Jerry Goldsmith mit seiner zweiten Frau Carol Heather Goldsmith, die als Sängerin für den Song The Piper Dreams an Jerry Goldsmiths Komposition zu Das Omen (1979) beteiligt war, in Beverly Hills (Kalifornien). Sein Sohn Joel Goldsmith (aus erster Ehe mit der Sängerin Sharon Hennigan) ist ebenfalls als Filmmusikkomponist (u. a. Stargate SG-1 und Moon 44) tätig.

1993 initiierte Goldsmith die konzertante Erstaufführung von Alex North' Originalkomposition des Stanley Kubrick Klassikers 2001: Odyssee im Weltraum. Kubrick benutzte in der endgültigen Version die Temporary-Tracks (Musik, die bis zur Fertigstellung der Komposition als Platzhalter verwendet wird) der Schnittversion und verzichtete auf North' Arbeit.

Goldsmith löste damit eine Debatte über die Verwendung von präexistenter Musik in Filmen aus, und stellte sich an die Spitze der Gegner von Kubricks Arbeitsweise. Seiner Meinung nach würden Filme vom Erfolg bereits existierender Werke profitieren, diese aber nicht sinnvoll in den Film einbringen. Anlässlich der Erstaufführung der Originalkomposition - die er selbst dirigierte - bemerkte er:

Es zahlt sich nicht aus, Musik in einen Film zu pressen,
und 2001 ist meiner Meinung nach durch Kubricks Musik-
auswahl ruiniert worden.
Sie ist ohne Verbindung zum Film geblieben, und die
Stücke konnten den Film nicht zeichnen, weil sie kein
Teil davon waren.
In: Peter Rabenalt: Filmmusik. S. 233.

Auszeichnungen

Goldsmith erhielt einen Oscar für seine Komposition zu Das Omen (The Omen, 1976) und insgesamt 18 weitere Oscar-Nominierungen:

Das Kapitel Jerry Goldsmith ist ein unrühmliches für die Oscar-Jury, die dem international anerkannten und unter Filmkomponisten wie Regisseuren hochgeehrten Komponisten vor und nach Das Omen (1979) jede weitere Auszeichnung versagte und viele seiner zahlreichen Musiken schon bei den Nominierungen überging. Hält man sich dabei vor Augen, dass der Filmkomponist John Williams beispielsweise fünf Oscars sein eigen nennt, Alfred Newman seinerzeit gar neun Academy Awards für Filmkompositionen gewann, wird klar, warum die Academy seitens der großen Mehrheit der Film- und Musikexperten, die Goldsmith ebenso hoch einschätzen wie Williams oder Newman, dauernd heftige Kritik erfuhr. Goldsmith selbst meinte einmal lakonisch dazu, im Verlieren halte er den ersten Platz. Da die Sparte Filmmusik bei den Oscars eher als Trostsparte für ansonsten leer ausgegangene Filme dient und ihr wenig Bedeutung zugemessen wird, wurde und wird "Dauerübergangenenen" wie Goldsmith oder aber auch Danny Elfman außerhalb der Filmmusikgemeinde nur wenig Beachtung geschenkt.

Goldsmith wurde weiterhin für vier Golden Globes (Chinatown, Star Trek – The Motion Picture und Alien) nominiert. Für seine TV-Arbeiten QB VII, Babe, Masada und Star Trek: Voyager erhielt er Emmy Awards, für The Red Pony eine Emmy-Award-Nominierung.

Werk

Bis zu seinem Tod hat Jerry Goldsmith über 200 Werke komponiert. Neben reiner Filmmusik schrieb Jerry Goldsmith auch Orchesterwerke.

Filmmusiken

2003

  • Looney Tunes: Back in Action
  • Timeline - abgelehnte Musik

2002

2001

  • Die letzte Festung
  • Im Netz der Spinne

2000

1999

1998

1997

1996

1995

1994

1993

1992

1991

1990

1989

1988

1987

1986

  • Link
  • Freiwurf
  • Poltergeist II: The Other Side

1985

1984

1983

1982

  • Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh
  • Mit dem Wind nach Westen
  • Wenn er in die Hölle will, laß ihn gehen
  • Rambo
  • Poltergeist
  • Inchon

1981

1980

  • Caboblanco

1979

1978

1977

  • Das Ultimatum
  • MacArthur
  • The Cassandra Crossing
  • Damnation Alley
  • Islands in the Stream (Inseln im Strom)
  • High Velocity (Bluthunde vom Teufel zerrissen)

1976

1975

  • The Terrorists (unreleased)
  • The Wind and the Lion (Der Wind und der Löwe)
  • The Reincarnation of Peter Proud
  • Take a Hard Ride (Tote brauchen keine Dollars)
  • Breakout

1974

  • Chinatown
  • S.P.Y.S.

1973

  • Shamus
  • One Little Indian
  • Papillon
  • Ace Eli and Roger of the Skies
  • The Don is Dead

1972

  • The Other
  • The Man

1971

1970

1969

  • 100 Rifles
  • Justine
  • The Chairman
  • The Illustrated Man

1968

  • Bandolero!
  • Sebastian
  • Planet of the Apes (Planet der Affen)
  • The Detective

1967

  • Warning Shot
  • In Like Flint
  • The Flim-Flam Man
  • Hour of the Gun (Die Fünf Geächteten)

1966

  • The Sand Pebbles (Kanonenboot am Yangtse-Kiang)
  • Stagecoach
  • Seconds
  • Our Man Flint
  • The Blue Max (Der Blaue Max)
  • The Trouble With Angels

1965

1964

  • Shock Treatment
  • Fate is the Hunter
  • Rio Conchos
  • Seven Days in May

1963

  • The Prize (Kein Lorbeer für den Mörder)
  • The List of Adrian Messenger
  • Take Her, She's Mine
  • Lilies in the Field
  • The Stripper

1962

  • The Spiral Road
  • Lonely Are the Brave (Einsam sind die Tapferen)
  • Freud
  • A Gathering of Eagles

1961

  • Studs Lonigan

1959

  • City of Fear
  • Face of a Fugitive

1957

  • Black Patch

Konzertwerke

  • 1969: Christus Apollo – vierteilige Kantate im Zwölftonsystem für Orchester, Chor, Mezzosopran und Erzähler nach gleichnamigem Text von Ray Bradbury, 33'
  • 1970: Music for Orchestra – einsätzige Zwölftonmusik für Orchester, 8'
  • 1999: Fireworks (A Celebration of Los Angeles) – für Orchester, 9'

Sonstiges

Literatur

  • Jerry Goldsmith über Filmmusik und Die Filmmusiken von Jerry Goldsmith in Tony Thomas: Filmmusik. Die großen Filmkomponisten – ihre Kunst und ihre Technik (OT: Film Score). Heyne, München 1996, ISBN 3-453-09007-1, S. 314-328