Lauchhammer (niedersorbisch Łuchow) ist eine Stadt im Süden Brandenburgs im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Sie entstand 1950 als Großgemeinde aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Bockwitz, Lauchhammer, Mückenberg und Dolsthaida. Sowohl die Stadt selbst als auch die nähere Umgebung sind durch langjährige Bergbau- und Industrietätigkeit geprägt. Bereits 1725 wurde ein Raseneisenwerk auf Holzkohle- und Torfbasis an den Lauchteichen gebaut; dieser Hammer im Lauch gab der Stadt ihren heutigen Namen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 30′ N, 13° 44′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oberspreewald-Lausitz | |
Höhe: | 111 m ü. NHN | |
Fläche: | 89,3 km2 | |
Einwohner: | 14.264 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 160 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01979 | |
Vorwahl: | 03574 | |
Kfz-Kennzeichen: | OSL, CA, SFB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 66 176 | |
Stadtgliederung: | 4 Stadt- und 3 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Liebenwerdaer Straße 69 01979 Lauchhammer | |
Website: | www.lauchhammer.de | |
Bürgermeister: | Roland Pohlenz | |
Lage der Stadt Lauchhammer im Landkreis Oberspreewald-Lausitz | ||
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Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt in der Niederlausitz. Lauchhammer befindet sich 45 Kilometer nördlich von Dresden. Cottbus ist rund 50 Kilometer entfernt, die Entfernung zur Sängerstadt Finsterwalde beträgt etwa 25 Kilometer. Die Höhenlage reicht von 94 bis 160 m über NHN.
Die Stadt liegt an der Schwarzen Elster, einem Nebenfluss der Elbe.
Stadtgebiet
Durch zahlreiche Eingemeindungen erstreckt sich das Stadtgebiet über mehr als 88 Quadratkilometer.
Zwischen den einzelnen Stadt- und Ortsteilen liegt eine Vielzahl großer Wald- und Wiesenflächen. Durch den Braunkohleabbau befinden sich sowohl im Stadtgebiet als auch außerhalb der Stadt zahlreiche Bergbaufolgelandschaften. Diese bestimmen weitgehend das Erscheinungsbild des Umlands der Stadt. Im Ortsteil Grünewalde liegt das Naherholungsgebiet Grünewalder Lauch. Der See wurde 1981 als ehemaliges Tagebaurestloch aufgefüllt und hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Naherholungsgebiet entwickelt.
Neben dem Grünewalder Lauch gibt es drei weitere Teiche: den Wolschinkateich, den Kuthteich und den Wehlenteich. Die beiden letzteren befinden sich in der auch als Grüne Mitte bezeichneten 16 ha großen Wald- und Wiesenfläche zwischen Lauchhammer-Mitte und Lauchhammer-Süd.
Nachbargemeinden
Die Stadt Lauchhammer grenzt an folgende Städte und Gemeinden:
Gliederung | Name | Grenze | Landkreis |
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Gemeinde | Gorden-Staupitz | NW | EE |
Stadt | Finsterwalde | N | EE |
Gemeinde | Lichterfeld-Schacksdorf | N | EE |
Gemeinde | Schipkau | NO | OSL |
Stadt | Schwarzheide | O | OSL |
Stadt | Ruhland | SO | OSL |
Gemeinde | Frauendorf | S | OSL |
Gemeinde | Tettau | S | OSL |
Gemeinde | Schraden | SW | EE |
Gemeinde | Plessa | W | EE |
Gemeinde | Hohenleipisch | W | EE |
Stadtgliederung
Zur Stadt Lauchhammer gehören:[2]
die bewohnten Gemeindeteile
- Lauchhammer-Mitte (ehemals Bockwitz)
- Lauchhammer-Ost (ehemals Lauchhammer und Naundorf)
- Lauchhammer-Süd (ehemals Dolsthaida)
- Lauchhammer-West (ehemals Mückenberg)
die Ortsteile
die Wohnplätze
- Bärhaus
- Koyne
- Mittelhammer
- Unterhammer
- Waldesruh
- Welkmühle
Geschichte
Das heutige Lauchhammer entstand am 1. Juli 1950 als Großgemeinde aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Bockwitz, Lauchhammer, Mückenberg und Dolsthaida.[3] Lauchhammer ist eine vergleichsweise junge Stadt und erhielt das Stadtrecht erst am 5. Juli 1953.
Von seiner Eingemeindung im Jahr 1974 bis zur Umwidmung im September 2014 wurde der Ortsteil Kleinleipisch als fünfter Stadtteil unter dem Namen Lauchhammer-Nord geführt. Im Jahr 1993 wurden die Dörfer Kostebrau und Grünewalde als neue Ortsteile in die Stadt eingemeindet.
Lauchhammer zählt mit seiner langen Bergbautradition zu den ältesten Industriestandorten des Landes Brandenburg. Die Industriegeschichte im Gebiet der jetzigen Stadt begann bereits 1725 mit dem Bau eines Raseneisenwerkes auf Holzkohle- und Torfbasis bei einer abgelegenen Mühle. Dieses an den Lauchteichen gelegene Werk – der Hammer im Lauch – gab der Stadt ihren heutigen Namen.
Am 17. Juli 1725 erteilte der sächsische Kurfürst August der Starke der Freifrau von Löwendal das Privileg zur Errichtung eines Eisenhammerwerkes in Lauchhammer mit einem Hochofen und einer kleinen Gießerei. Nach dem Tod der Gründerin im Jahr 1776 ging es in den Besitz ihres Patenkindes, des Grafen Detlev Carl von Einsiedel, über. 1784 entstand eine Kunstgießerei, 1785 wurde mit dem Emaillieren eiserner Geschirre begonnen.[4]
1789 wurde bei Bockwitz – dem heutigen Lauchhammer-Mitte – das erste Kohleflöz angebohrt. Dies ist auch der erste schriftliche Hinweis auf die Niederlausitzer Braunkohle. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Kohlengruben, unter anderem die Grube Milly. Um das Jahr 1900 setzte eine verstärkte Industrialisierung der Stadt ein. In diesem Jahr wurde auch die BUBIAG (Braunkohlen- und Brikett-Industrie Aktiengesellschaft) gegründet. In der Folgezeit entstanden im Bergbau und in der verarbeitenden Industrie zahlreiche Arbeitsplätze. Dies führte zu einem verstärkten Wachstum der Einwohnerzahl und zur Gründung neuer Wohngebiete. Ab 1906 setzte die Bubiag ein erstes Siedlungsprogramm für die Arbeiter und ihre Familien um. 1919 wurde der heute unter Denkmalschutz stehende Grundhof errichtet.
1912 wurde zwischen Lauchhammer und Gröba bei Riesa die erste Hochspannungsleitung Europas (110 kV) gebaut.
Ab 1898 wurden in der ersten Brikettfabrik Briketts produziert. Insgesamt standen in der Stadt acht Brikettfabriken und eine Kokerei. In der Kokerei Lauchhammer gelang 1952 der weltweit erste Versuch, aus Braunkohle hüttenfähigen Koks (Braunkohlenhochtemperaturkoks) herzustellen. 1993 wurde die letzte Fabrik stillgelegt.
Einen Beleg für den früheren Braunkohleabbau stellt das imposante Bauwerk der Abraumförderbrücke F60 (Baureihe der größten beweglichen Arbeitsmaschinen der Welt) bei Lichterfeld dar. Sie wurde im Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk der TAKRAF hergestellt.
Lauchhammer gilt auch als Stadt des Kunstgusses. Er hat ebenfalls eine sehr lange Tradition in der Stadt. Der erste Eisenkunstguss wurde 1784 durchgeführt. In der Stadt wird auch heute noch eine Kunst- und Glockengießerei betrieben.
Seit 1880 werden in Lauchhammer Badewannen hergestellt. Zwischen 1968, als eine neue Badewannengießerei errichtet wurde, und 1989 wurden sämtliche Badewannen für den DDR-Markt im Werk Lauchhammer gefertigt. Während die Wannen bis Mitte der 1990er Jahre noch aus Gusseisen bestanden, wird heute das wesentlich leichtere Acryl benutzt.
Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Lauchhammer und die später eingegliederten Gemeinden gehörten seit 1817 zum Kreis Liebenwerda in der preußischen Provinz Sachsen und ab 1952 zum Kreis Senftenberg im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegt die Stadt im brandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[5][6][7]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Lauchhammer besteht aus 22 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab bei einer Wahlbeteiligung von 49,3 % folgende Sitzverteilung:[8]
Partei / Wählergruppe | Sitze |
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Pro Lauchhammer | 7 |
AfD | 4 |
CDU | 3 |
Die Linke | 3 |
SPD | 2 |
Verein der Selbständigen | 1 |
Alternatives Bürgerforum Lauchhammer | 1 |
NPD | 1 |
Bürgermeister
Pohlenz wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 21. Januar 2018 mit 51,8 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[11] in seinem Amt bestätigt.[12]
Wappen
Das Wappen wurde am 6. April 1992 genehmigt.
Blasonierung: „In einem geteilten und oben gespaltenen Schild vorn in Rot einen links-gewendeten, hersehenden silbernen Löwen (Leopard), hinten in Grün einen wachsenden natürlichen Eremiten in silberner Kutte, in der Linken einen goldenen Rosenkranz, in der Rechten eine silberne Grabhacke mit natürlichem Stil haltend, begleitet beiderseits von drei goldenen Ähren. Im unteren goldenen Feld befindet sich ein schwarzes Hammerwerk.“[13]
Städtepartnerschaften
Lauchhammer unterhält eine Städtepartnerschaft mit der rumänischen Stadt Târgu Jiu.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
In der Liste der Baudenkmale in Lauchhammer und in der Liste der Bodendenkmale in Lauchhammer stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.
Kirchen
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Christus-König-Kirche
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Friedensgedächtniskirche
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Nikolaikirche in Lauchhammer-Mitte
Im Stadtgebiet von Lauchhammer sind einige Kirchen zu finden.
Nikolaikirche
Die evangelische Nikolaikirche ist in Lauchhammer-Mitte zu finden. Die Kirche wurde im Jahr 1428 erbaut, zwei Vorgängerbauten aus Holz konnten nachgewiesen werden. Bei der Kirche handelt es sich um einen gotischen Saalbau mit eingezogenen Chor und Turm. Im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche im barocken Stil umgebaut.[14][15]
Christus-König-Kirche
Die katholische Christus-König-Kirche ist ebenfalls in Lauchhammer-Mitte zu finden. Errichtet wurde die kIrche in den Jahren 1935 bis 1936 als Ersatzneubau für die kleinere aus dem Jahr 1908 stammende St.-Josefs-Kapelle. Die Saalkirche mit Satteldach entstand nach Entwürfen des Architekten Johannes Reuter.[14][16]
Friedensgedächtniskirche
Die Friedensgedächtniskirche befindet sich in Lauchhammer-Ost. Die Weihe, der in den Jahren 1917 und 1918 errichteten Kirche, erfolgte am 18. November 1917. Unter dem Motto „Kultur erfahren“ ist in der Gegenwart die während des Ersten Weltkrieges erbaute „Friedens-Gedächtnis-Kirche“ kultureller Mittelpunkt des Stadtteils und der Stadt Lauchhammer. Das ursprünglich als Werkskirche und Gedenkstätte errichtete Gebäude wurde nach der Wende zum Tagungs- und Veranstaltungsort umfunktioniert. Neben der Nutzung für Kleintheater, Kabarett und Filmvorführungen, kann die Kirche unter anderem auch noch für Trauungen genutzt werden.[14][17]
Dorfkirche Kostebrau
Die Dorfkirche im Ortsteil Kostebrau wurde in den Jahren von 1906 bis 1907 erbaut. Im Inneren der Kirche befindet sich eine im Jahr 1884 von Wilhelm Sauer geschaffene Orgel, die sich ursprünglich in der evangelischen Dorfkirche von Klettwitz befand.[14]
Museen
Das Kunstgussmuseum Lauchhammer informiert über Geschichte, Handwerk und Werke des Kunst- und Glockengusses.[18]
Das Mühlenhofmuseum im Ortsteil Grünewalde gibt einen Einblick in Leben und Arbeit eines Müllers um das Jahr 1900.[19]
Seit Sommer 2008 sind nach Sanierung im Rahmen eines Projekts der Internationalen Bauausstellung (IBA) die letzten Relikte der Koksproduktion, die so genannten Biotürme von 1958, öffentlich zugänglich. In ihnen wurden phenolhaltige Abwässer durch Verrieseln über Schlacke biologisch behandelt. Besucher können einen der bis 2002 genutzten Türme besteigen und über verglaste Aussichtskanzeln weit über das ehemalige Industrieareal schauen. Die industriegeschichtlich einzigartige Anlage wird auch als „Castel del Monte der Lausitz“ bezeichnet.[20][21][22][23][24]
Im Ortsteil Grünewalde können sich Besucher über die Geschichte der Lausitz sowie historisches Handwerk bei den „Lausitzer Zeitreisen“ informieren. Gezeigt wird eine mittelalterliche Planwagenburg aus dem Jahr 1430. Neben der Planwagenburg befindet sich ein begehbares Wunschsteinlabyrinth.[24]
Heimatstuben gibt es in Lauchhammer-Mitte, Grünewalde und Kostebrau.[19][24]
Denkmale
Ein Neuguss der fünf Meter hohen Skulptur der „Germania“ befindet sich seit dem Jahr 2000 auf dem Marktplatz in Lauchhammer-Mitte. Das Original war 1896 eingeweiht und nach 1946 zerstört worden.
Im Schlosspark (auch Volkspark) von Lauchhammer-West erinnert seit 1959 ein Ehrenmal an die Opfer des Faschismus, insbesondere an den Kommunisten Otto Hurraß, der 1934 im KZ Lichtenburg ermordet wurde.
Parks
Im Stadtteil Lauchhammer-West befindet sich der unter Denkmalschutz stehende Schlosspark, in dem sich bis 1945 das Schloss Mückenberg befand. Es wurde kurz nach Beendigung des Krieges durch einen Brand vernichtet. Heute befindet sich im Park noch die 1746 errichtete Mückenberger Schlosskirche. Seit 1952 gibt es eine kleine Parkeisenbahn.[25] Anlässlich der 275-Jahr-Feier des Lauchhammerwerkes wurde ein Nachguss der „Frau von Herculaneum“ im Jahr 2000 wieder am alten Standort im Schlosspark aufgestellt.
Im Park finden vereinzelt Open-Air-Konzerte statt. Durch den Orkan Kyrill wurde der Park im Januar 2007 schwer in Mitleidenschaft gezogen.[26][27] In Neupflanzungen und Wiederaufbau hat die Stadt bis 2010 über eine Million Euro investiert[28].
Geschützte Natur
Die Liste der Naturdenkmale in Lauchhammer enthält die Naturdenkmale in Lauchhammer einschließlich der Ortsteile.
Musik
Von 1987 bis 1993 existierte in Lauchhammer die Rockband Müllerbeat, deren Album Don’t Call Me Müller! 1992 bei Deutsche Schallplatten Berlin veröffentlicht wurde.
Zur Förderung und Unterstützung regionaler Musiker und Bands wurde im Jahre 1992 der Bunt-Rock e. V. gegründet. Der Verein bietet den meist jugendlichen Künstlern Proberäume und Möglichkeiten zur Aufnahme ihrer Musik. Zu den regelmäßig durchgeführten Veranstaltungen zählen die 60er-Jahre-Partys sowie die alljährlichen Straßenfeste.
Wirtschaft und Infrastruktur
Da die gesamte Wirtschaft und Infrastruktur der Stadt an den Braunkohlenabbau in der Lausitz gekoppelt war, hat sich die wirtschaftliche Gesamtsituation der Stadt seit 1989 beträchtlich verschlechtert. Durch die Schließung der Tagebaue, Braunkohlefabriken und der Kokerei verloren mehr als 15.000 Menschen ihren Arbeitsplatz. Lauchhammer hat dadurch seit Jahren eine der höchsten Arbeitslosenquoten der Region.
Erst durch die Ansiedlung neuer Unternehmen konnte diese Entwicklung zum Teil gestoppt werden. Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg. Dadurch werden ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert.
Ansässige Unternehmen
Zu den wichtigsten Unternehmen der Stadt zählen:
- 3 A Kunstguß Lauchhammer GmbH (Glocken- und Kunstgießerei)
- Vestas Wind Systems, Windenergieanlagenhersteller, Herstellung von Rotorblättern
- TAKRAF GmbH, Tagebaugeräte- und Fördertechnik-Anlagenbauer
Verkehr
Lauchhammer liegt an der Bundesstraße 169 zwischen Elsterwerda und Senftenberg sowie an der Landesstraße 63 zwischen Staupitz und Ortrand. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Ruhland an der A 13 Berlin–Dresden.
Der Bahnhof Lauchhammer (ehem. Lauchhammer West) liegt an der Bahnstrecke Roßlau–Falkenberg–Hoyerswerda. Er wird von den Linien S 4 (Wurzen–Leipzig–Hoyerswerda) der S-Bahn Mitteldeutschland und RB 49 (Falkenberg/Elster–Cottbus) der DB Regio bedient.
Der Zugbetrieb in Lauchhammer wurde erstmals am 15. Oktober 1875 am Bahnhof Lauchhammer Ost der Strecke Ruhland–Lauchhammer Ost aufgenommen. Seit 1962 ist der Personenverkehr an diesem Bahnhof eingestellt.
Im Nachbarort Schwarzheide befindet sich ein Verkehrslandeflugplatz der Kategorie II.
Medien
Die mit Regionalausgaben im Gebiet erscheinende Zeitung ist die Lausitzer Rundschau. Der in Lauchhammer direkt ansässige private Regionalfernsehsender Stadtkanal Lauchhammer (WMZ TV Lauchhammer) erreicht über das Kabelfernsehnetz rund 12.000 Haushalte in Lauchhammer, Kostebrau, Ortrand, Plessa und Schraden.
Sport
Basketball
Lauchhammer hatte zu Zeiten der DDR einen Ruf als Basketballhochburg. Der heutige Verein Basketball-Gemeinschaft (BG) Lauchhammer 1950 ging aus der Sektion Basketball der ehemaligen Betriebssportgemeinschaft Motor Lauchhammer Ost hervor, die 1950 gegründet wurde. Die Mannschaft spielte in der DDR-Basketball-Oberliga.
Die Lauchhammeraner Basketballer konnten nach 1990 nicht an alte Erfolge anknüpfen. Die Herrenmannschaft spielt zurzeit (Stand: 2019) in der Brandenburger Oberliga, während die Damenmannschaft nach dem Aufstieg in die 2. Regionalliga Nord vom Spielbetrieb der Saison 2007/2008 zurückgezogen wurde. Nach erneuter Gründung einer Damenmannschaft wurde die Saison 2012/2013 mit dem Meistertitel der Oberliga Brandenburg abgeschlossen. In den letzten Jahren konnte der Verein mehr als 50 Meistertitel im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich erkämpfen und ist damit nach wie vor einer der erfolgreichsten Brandenburger Basketballvereine.
Fußball
Der FC Lauchhammer spielt in der Saison 2019/2020 in der Landesklasse Süd Brandenburg.
American Football
2019 wurde der Verein Lauchhammer Miners gegründet.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Rudolf Armer (1916–1994), Heimatforscher (seit 1993)[29]
- Werner Blaschke (* 1932), Naturschützer[30], Ehrenbürger seit 1999[31], Ehrenbeirat für Naturschutz (OSL) (2017)[32]
Söhne und Töchter der Stadt
- Traugott Leberecht Hasse (1775–1853), Montanist, in Bockwitz geboren[33]
- Georg Arndt (1863–1939), evangelischer Theologe, in Mückenberg geboren
- Walter Besig (1869–1950), Maler, bekannt als Schradenmaler, in Mückenberg geboren
- Lothar Schulz (1904–1976), Politiker (CDU), Stadtältester von Berlin
- Hans Tiessler (1905–1951), Jurist, 1940–1945 Oberbürgermeister von Kattowitz
- Benno Pludra (1925–2014), Kinder- und Jugendbuchautor, in Mückenberg geboren
- Siegfried Krepp (1930–2013), Bildhauer und Maler
- Ulrich Hofmann (* 1931), Physiker, Wissenschaftsmanager und Unternehmer, in Dolsthaida geboren
- Lothar Kühne (1931–1985), Kulturphilosoph und Architekturtheoretiker, in Bockwitz geboren
- Hans-Edgar Stecher (* 1931), Schauspieler
- Horst Remane (1941–2018), Chemiehistoriker
- Hans-Joachim Brauske (* 1943), Boxer
- Gunter Sonneson (* 1943), Schauspieler und Sänger
- Thomas Gumpert (* 1952), Schauspieler
- Bernd Deutschmann (* 1953), Fußballspieler
- Bernd Müller (* 1955), Fußballspieler
- Annelore Zinke (* 1958), Geräteturnerin
- Heidrun Schellschmidt (* 1959), Politikerin (SPD), 1994–1999 Mitglied des Landtages Brandenburg
- Michael Stübgen (* 1959), Politiker (CDU), seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages
- Siegurd Heinze (* 1961), Kommunalpolitiker, seit 2010 Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz
- Petra Kalkutschke (* 1961), Schauspielerin
- Eckhard „Ecki“ Lipske (* 1961), Gitarrist der Band electra
- Svend Fochler (* 1966), Fußballspieler
- Jens Kunath (* 1967), Fußballspieler und -trainer
- Sven Benken (* 1970), Fußballspieler
- Annett Neumann (* 1970), Bahnradrennfahrerin
- Mario Veit (* 1973), Boxer
- Peter Hofmann (* 1974), Eishockeyspieler
- Matthias Hofmann (* 1976), Eishockeyspieler
- Sabine Loewe (* 1982), Basketballspielerin
- Paul Berberich (* 1985), Jazzmusiker
- Sebastian Schuppan (* 1986), Fußballspieler
- Alexander Bittroff (* 1988), Fußballspieler
- Florian Büchler (* 1988), Fußballspieler
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
Benedicta Margareta Freifrau von Löwendal (1683–1776), schuf 1725 mit der Gründung eines Hammerwerkes, eben des Lauchhammerwerkes, die Grundlage für die weitere Entwicklung der Stadt. Sie wurde damit zu einer der ersten Unternehmerinnen der Niederlausitz.
Detlev Carl Graf von Einsiedel (1737–1810) und dessen Sohn Detlev Graf von Einsiedel (1773–1861), Unternehmer, mit deren Engagement die Entwicklung der Eisenverarbeitung und des Kunstgusses in Lauchhammer eng verbunden ist. Im Auftrag von Detlev Carl von Einsiedel gelang es Thaddäus Ignatius Wiskotschill und Joseph Mattersberger, 1784 eine in Wachs ausgegossene antike Figur einer Bacchantin in Eisen zu gießen.
Johann Friedrich Trautschold (1773–1824), Oberfaktor, Hüttenmeister und Unternehmenschronist am Eisenwerk
Wilhelm Oberhaus (1901–1942), katholischer Priester, im Konzentrationslager Dachau ums Leben gekommen, ab 1938 Pfarrvikar in Bockwitz, nach ihm wurde am 8. Mai 1987 die Wilhelm-Oberhaus-Straße in Lauchhammer-Mitte benannt.[34]
Heinz-Dieter Kallbach (* 1940), Pilot, lebte bis Mitte der 1950er Jahre in Lauchhammer. Kallbach erhielt einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde für die Landung einer IL-62 auf einer 860 m langen Graspiste in Stölln im Jahr 1989.
Literatur
- Stadtverwaltung Lauchhammer (Hrsg.): Lauchhammer – Geschichten einer Stadt. Geiger Verlag, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-857-7.
- Autorenkollektiv: Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer. Hrsg.: Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e. V. Lauchhammer 2003.
- Angelika Steffens: „Hör bloß off mit deine Kokerei!“ – Erinnerungen an die Großkokerei Lauchhammer. Lauchhammer 2004.
- Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2.
- Ulf Jacob: Architektur erfahren. Bauhistorische Schätze der Stadt Lauchhammer, hrsg. von der Wirtschaftsentwicklungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH (WEQUA GmbH), Lauchhammer 2006, ISBN 3-00-019981-0.
- Wolfgang G. Schwanitz (Hrsg.): 125 Jahre Sueskanal: Lauchhammers Eisenguß am Nil (= Historische Texte und Studien. Bd. 18). Olms, Hildesheim 1998, ISBN 3-487-10315-X.
- Stadtverwaltung Lauchhammer (Hrsg.) Lauchhammer-Auf den Spuren der Geschichte. Stadt-Bild-Verlag Leipzig 2017, ISBN 978-3-942146-89-0
Periodika
- Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda. (seit 1912 in Bad Liebenwerda herausgegebene Buchreihe)
- Die Schwarze Elster. (heimatkundliche Schriftenreihe)
Weblinks
- Website der Stadt Lauchhammer
- Linkkatalog zum Thema Senftenberg bei odp.org (ehemals DMOZ)
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, basierend auf dem Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Stadt Lauchhammer
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis Oberspreewald-Lausitz
- ↑ Landesarchiv Sachsen-Anhalt Mitteldeutsche Stahlwerke AG Riesa, Werk Lauchhammer
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberspreewald-Lausitz. S. 18–21
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 27
- ↑ Roland Pohlenz wird neuer Bürgermeister in Lauchhammer. In: Lausitzer Rundschau, 10. Januar 2010
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 21. Januar 2018
- ↑ Wappen der Stadt Lauchhammer. service.brandenburg.de, abgerufen am 19. Mai 2015.
- ↑ a b c d Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum ( des vom 9. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 6. November 2017.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 595.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 596.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 597.
- ↑ Referenzen der Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer. Abgerufen am 30. April 2019.
- ↑ a b Heimatverein Grünewalde e. V. hv-gruenewalde.de, abgerufen am 19. Mai 2015.
- ↑ Homepage der Biotürme in Lauchhammer. Abgerufen am 2. August 2009.
- ↑ Die Biotürme auf der Homepage von Lauchhammer. Abgerufen am 2. August 2009.
- ↑ Denkmalliste des Kreises Oberspreewald-Lausitz im Land Brandenburg. (PDF; 130 kB) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2014; abgerufen am 2. August 2009. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Informationsblatt „Biotürme Lauchhammer“
- ↑ a b c Stadt Lauchhammer (Hrsg.): Lauchhammer entdecken. (Broschüre).
- ↑ Parkeisenbahn | Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e. V. Abgerufen am 14. Juli 2017.
- ↑ Der Schlosspark auf der Website von Lauchhammer. Abgerufen am 28. Oktober 2014.
- ↑ Manfred Feller: Nur rund 150 Bäume überlebten den Sturm in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 3. Februar 2007; abgerufen am 30. Juli 2017
- ↑ Torsten Richter: Eine Million Euro steckt im Schlosspark in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 20. Januar 2010; abgerufen am 30. Juli 2017
- ↑ Ein Denkmal gesetzt. auf www.niederlausitz-aktuell.de
- ↑ Manfred Feller (mf): Werner Blaschke aus Lauchhammer ist bei Mutter Natur zu Hause In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 10. Januar 2012, abgerufen am 17. Dezember 2017
- ↑ Amtsblatt für die Stadt Lauchhammer, Nr. 4/1999, S. 1
- ↑ Werner Blaschke für sein Lebenswerk geehrt In: Der Märkische Bote, Ausgabe Senftenberg (Seenland) S. 7, 16. Dezember 2017, abgerufen am 17. Dezember 2017.
- ↑ Hasse, Traugott. In: Deutsche Biographie
- ↑ Stadtverwaltung Lauchhammer (Hrsg.): Lauchhammer – Geschichten einer Stadt. Geiger Verlag, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-857-7, S. 61/62.