Devese ist ein Ort der Stadt Hemmingen in der Region Hannover in Niedersachsen. Das ehemalige Bauerndorf hat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Zuzug ein großes Bevölkerungswachstum erfahren.
Devese Stadt Hemmingen
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| Koordinaten: | 52° 19′ N, 9° 43′ O | |
| Höhe: | 68 m ü. NHN | |
| Fläche: | 3,43 km²[1] | |
| Einwohner: | 1507 (30. Juni 2011)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 439 Einwohner/km² | |
| Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
| Postleitzahl: | 30966 | |
| Vorwahl: | 0511 | |
Lage von Devese in Niedersachsen
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 Kapelle in Devese
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Geografie
Devese liegt etwa einen Kilometer westlich von Hemmingen-Westerfeld auf einer kleinen Erhebung. Im Norden bildet der Bachlauf der Ihme eine natürliche Grenze zum hannoverschen Stadtteil Wettbergen. Im Westen liegt ein kleines Waldstück, im Süden das größere Bürgerholz und das Kleingewässer Ebelings Teich.
Geschichte
Devese wird erstmals 1183 als „Vevesse“ oder „Deuesse“ erwähnt. Mitte des 19. Jahrhunderts existierten 19 Hofstellen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Westen des Dorfes vermutlich beim Tonstich eine Mineralwasserquelle entdeckt und bis in die 1920er Jahre als Mineralwasser unter dem Markennamen Lloydbrunnen ausgebeutet.[2]
Mit der Gebietsreform kam das zuvor selbständige Devese am 1. März 1974 zu Hemmingen.[3]
Politik
Stadtrat und Bürgermeister
Devese wird auf kommunaler Ebene vom Rat der Stadt Hemmingen vertreten.
Wappen
Der Entwurf des Wappens von Devese stammt von dem in Gadenstedt geborenen und später in Hannover lebenden Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der schon die Wappen von Bantorf, Barrigsen, Egestorf und vielen anderen Ortschaften im Landkreis Hannover entworfen hat. Im Jahre 1962 erteilte die Gemeinde Devese dem Heraldiker den Auftrag, das Wappen zu entwerfen. Der Ort hat den Entwurf damals jedoch nicht weiter ausgearbeitet oder offiziell als Wappen eingeführt. Erst nach der Gebietsreform am 1. März 1974 wurde der Entwurf wieder aufgegriffen.[4]
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Blasonierung: „Auf Rot drei goldbebutzte silberne Rosen in der Stellung eins : zwei, darunter eine senkrecht gestellte, goldene Warfschippe mit kurzem Stiel.“[4] |
| Wappenbegründung: Das Wappen ist in den Landesfarben Rot – Weiß/Silber gehalten und gedenkt mit den drei silbernen statt roten Rosen der ausgestorbenen Grafen von Hallermunt und schöpft damit die Frühgeschichte aus, die Warfschüppe sagt alles über den jahrhundertelangen Fleiß der Dorfbewohner aus. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Kapelle (Devese, gehört organisatorisch gegenwärtig zur Ev.-luth. Trinitatiskirchengemeinde in Hemmingen-Westerfeld, war aber bis zum 31. Dezember 1978 der Kirche in Ronnenberg zugeordnet. Vermutlich stammt sie aus den Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dem die vorher bestehende Wehrkapelle zerstört wurde. Die Glocke wurde vom Glockengießer Ludolf Siegfried 1643 in Hannover gegossen, wie die Inschrift belegt: „die gemeine Defess hat die Glocken zur Ehre Gottes gisen lassen 1643. Ludolf Siefriet me ficit“.[5] Dies ist das älteste Referenzdatum für die Kapelle.
- 1819 wurde unter Zustimmung des Amts Koldingen ein Friedhof angelegt und unter die Verwaltung des Lehrers gestellt.[6]
Baudenkmäler
Vereine
- Der Bürgerverein Devese e.V., gegründet 1965, hat etwa 120 Mitglieder (2009).
- Sportverein Devese 2002 e.V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die 1902 gegründete Freiwillige Feuerwehr Devese verfügt über ein Feuerwehrhaus mit Einsatzfahrzeugen und Räumlichkeiten für die Ausbildung. In Devese gibt es einen Kindergarten in kirchlicher Trägerschaft. Die Existenz einer Schule von 1770 bis 1970 lässt sich belegen.
In Devese kreuzen sich die von Hemmingen-Westerfeld kommenden Kreisstraßen 221 und 225. Die 225 führt nach Ohlendorf, die 221 über Ihme-Roloven nach Weetzen. Linienbusse der RegioBus Hannover verbinden Devese regelmäßig mit den anderen Ortsteilen von Hemmingen und Hannover. Der Hauptbahnhof von Hannover mit ICE-Verbindungen ist etwa 10 Kilometer entfernt. Der Verkehrsflughafen Hannover-Langenhagen ist etwa 20 Kilometer entfernt.
Zwischen Hemmingen-Westerfeld und Devese wird die Kreisstraße 221 an die in Bau befindliche Ortsumgehung der Bundesstraße 3 angeschlossen. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2017 war hierfür die K221 gesperrt.[7][8] Die Kreisstraße 225, die dabei als Umleitung diente,[9] soll hier ab 2018 zu einem Weg für Fußgänger, Radfahrer, öffentlichen und landwirtschaftlichen Verkehr, mit einer Überführung über die B3 zurückgebaut werden, in Richtung Ohlendorf zu einem Hauptwirtschaftsweg.[10][11] Fertigstellungstermin ist September 2019.
Literatur
- Heimatbund Niedersachsen e.V., Gruppe Hemmingen (Hg.): 825 Jahre Devese, Hemmingen 2008, 67 Seiten[12]
- Uelschen: Das Leben und Wirken des Lehrer Uelschen von 1877 bis 1910
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Neubürgerbroschüre – Flächen- und Einwohnerzahlen in der Stadt Hemmingen. Auf: Internetseite der Stadt Hemmingen, Seite 9 (PDF-Datei, 6 MB), abgerufen am 14. August 2017.
- ↑ Der Loydbrunnen in Devese war ehemals eine Mineralwasserfabrik. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, vom 5. November 1989.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 196.
- ↑ a b Das Wappen von Devese. Auf: Internetseite von Devese, abgerufen am 12. August 2017.
- ↑ Kapelle Devese. Auf: Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Laatzen-Springe, abgerufen am 6. Oktober 2017.
- ↑ Akten des Staatsarchivs Hannover, 74 Han. Nr. 1169.
- ↑ Wegen des Baus der Ortsumgehung wird die K221 für fünf Monate dicht gemacht. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 9. Dezember 2016.
- ↑ Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany: Hemmingen – An Hemmingens erster großer Brücke geht es rund. Abgerufen am 7. Januar 2018 (deutsch).
- ↑ Neubau der B 3 als Ortsumgehung Hemmingen. 26. Mai 2016, abgerufen am 9. Dezember 2016 (Termine teilweise veraltet).
- ↑ Bundesstraße 3: Ortsumgehung Hemmingen (Arnum/ Westerfeld) | Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. In: www.strassenbau.niedersachsen.de. Abgerufen am 3. Oktober 2015.
- ↑ Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover, Niedersachsen, Germany: Deveser Straße wird erst 2018 gesperrt. Abgerufen am 7. Januar 2018 (deutsch).
- ↑ Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Auf: Internetseite der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 6. Oktober 2017.