Eine Treppe ist ein aus Stufen bestehender Aufgang, der unterschiedlich hohe Ebenen miteinander verbindet.

Durch schrittweises Auf- bzw. Absteigen der einzelnen Stufen bewegt sich eine Person nach oben, bzw. nach unten.
In der Architektur bildet die Treppe oft das aussagekräftigste Merkmal eines Gebäudes und ist häufig Kern der Gestaltung von Räumen.
Häufig wird die Treppe auch in der Kunst thematisiert wie beispielsweise bei den Werken von M._C._Escher.
Formen von Treppen
Es existiert eine unzählige Vielfalt von unterschiedlichsten Treppen von Wohnhaustreppen über großzügige Außentreppen, auf denen das Auf- und Abgehen zum Schreiten wird. In der Regel spricht man von ein- oder mehrläufigen Treppen. Ein Lauf einer Treppe bezeichnet eine Auffeinanderfolge von Treppenstufen ohne Unterbrechnungen z.B. durch ein Podest. Podesttreppen sind bei Geschosshöhen von ≥ 2,75 erforderlich. Die Podestbreite muss größer sein als die Treppenlaufbreite.
- Einläufig gerade Treppen ohne Podest bedecken in allen Formen fast gleiche Grundfläche.
- Zweiläüfige Treppen bestehen aus zwei Läufen und einem Podest, auch Podesttreppe genannt. Kann durch ihre Form auch um die Ecke führen und wird dann Winkeltreppe genannt. Führen die beiden Läufe in entgegengesetzte Richtungen (bei einer geraden Treppe mit Podest) entsteht oft ein freier Raum zwischen den beiden Treppenläufen der als Treppenauge bezeichnet wird.
- Die Wendeltreppe windet sich spiralförmig um einen zentralen Stützpfeiler. Die Mittelachse kann aber auch ausgespart sein, was zur offenen Wendeltreppe mit Treppenauge führt. Durch Wendelungen kann der Weg vom Anfang der Treppe bis zu ihrem Austritt der oberen Stufe wesentlich verkürzt werden. Im Mittelalter wurden oft solche Treppen bis hoch in die einzelnen Türme der Schlösser gebaut. Dabei spielte es eine große Rolle, ob die Treppe links- oder rechtsherum gewunden war. Ein Ritter konnte sich bei der Flucht nach oben besser mit dem Schwert in der rechten Hand in einer rechts windenden Treppe verteidigen. Die Angreifer wurden dabei durch den Stützpfeiler in der Mitte behindert.
In Mehrfamilienhäuser gibt es meistens ein Treppenhaus. Das bezeichnet den Raum, in dem sich die Treppe befindet, welche zu den anderen Geschossen führt.
Stufenhöhe
Für die Ermittlung der Anzahl und Höhe der Steigungen einer Treppe gibt es diverse Formeln:
S = Steigungen (Stufenhöhe)
A = Auftritt (Stufenbreite)
- Bequemlichkeitsregel : A - S = 12cm
- Schrittmassregel : 2S + A = 63cm
- Sicherheitsregel : A + S = 46cm
Zulässige Abweichungen
- Auftritt : 26 ≤ A ≤ 32 im Mittel 29
- Steigung : 14 ≤ S ≤ 20 im Mittel 17
- Schrittmassregel : 60 ≤ 2S + A ≤ 66 im Mitel 63
- Bequemlichkeitsregel : A - S im Mittel 12
- Sicherheitsregel : 45 ≤ A + S ≤ 47 im Mittel 46
Interessantes
Treppen hatten vor allem bei Kathedralen und Kirchen eine besondere Bedeutung. Die großen Treppen vor dem Gebäude sind oft in mehrere Abschnitte unterteilt, die Anzahl der Stufen hat eine spezielle Bedeutung. Beispielsweise die "St. Ursen Kathedrale" in Solothurn in der Schweiz. In dieser Stadt betrachtete man gemeinhin die Zahl Elf als Glückszahl. Aus diesem Grund hat jeder Treppenabschnitt vor der Kathedrale genau elf Stufen.
Im alten Rom baute man aus Aberglauben nur Treppen mit ungerader Zahl an Stufen, denn dann konnte man die erste Stufe mit dem rechten Fuß erklimmen und auch mit dem rechten Fuß die letzte Treppenstufe verlassen.
Weiter vertikale Transportmöglichkeiten
In Österreich wird die Bezeichnung Treppe nur für einen schmalen Holzaufstieg oder auch für eine Wendeltreppe verwendet. Im Allgemeinen wird der Ausdruck Stiege verwendet.
Siehe auch:
Treppenlift, Rolltreppe, Fischtreppe, Falltreppe, Hintertreppe