Perry Rhodan

deutsche Science-Fiction-Serie
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Perry Rhodan ist eine deutsche Science-Fiction-Serie, vertrieben in der Art der Groschenromane, die seit 1961 wöchentlich bei der Verlagsunion Pabel-Moewig erscheint. Ursprünglich als 50-bändiger Heftzyklus konzipiert, musste der erste Roman der Serie, Unternehmen Stardust, schon kurz nach Erscheinen wegen des großen Erfolges nachgedruckt werden. Heute ist Perry Rhodan die erfolgreichste Science-Fiction- und Heftroman-Serie der Welt.

Die erste Auflage erreichte am 16. September 2005 die Heftfolge 2300 und hat damit den 34. Zyklus begonnen. Zyklen sind in der Perry-Rhodan-Serie aufeinander folgende und thematisch zusammengehörende Abfolgen von meist 50 oder 100 Heften.

Zur Perry-Rhodan-Serie gibt es inzwischen eine ganze Reihe kulturwissenschaftlicher Untersuchungen. Der in erster Linie ideologiekritische Zugang der 70er Jahre wurde in den 80er Jahren von werturteilsfreieren Ansätzen abgelöst. Aktuell wird diese Zugangsweise in den Perry Rhodan Studies weitergeführt.


Hinweis: Zu Details aus dem Perry Rhodan-Universum sollten keine eigenen Wikipedia-Artikel erstellt werden. Seit Anfang 2004 existiert ein Projekt in Form eines Wikis, das sich ausschließlich mit dem Perry Rhodan-Universum befasst: siehe Perrypedia.



Handlung

Im Jahr 1971 ist die Erde in drei große Lager gespalten - den Westblock mit den NATO-Staaten unter der Führung der USA, den sowjetisch dominierten Ostblock und die Asiatische Föderation, die mit den Ostblock-Staaten locker alliiert ist. Die Menschheit steht kurz vor dem Dritten Weltkrieg und ihrer atomaren Selbstvernichtung.

Doch auch der Wettlauf um die Herrschaft im Weltall hat begonnen. Nachdem die Mondrakete der Sowjetunion während der Mondlandung spurlos verschwindet, gelingt der vierköpfigen US-amerikanischen Besatzung um den Kommandanten Major Perry Rhodan als ersten Menschen die Landung auf dem Mond. Auf der erdabgewandten Seite finden sie das abgestürzte Forschungsraumschiff Aetron eines mit den Menschen verwandten außerirdischen Volkes, den Arkoniden. Mit Hilfe des Wissenschaftlers Crest und der Kommandantin Thora, der späteren Ehefrau von Perry Rhodan, und der arkonidischen Technologie gelingt es Perry Rhodan, den (atomaren) Weltkrieg zu verhindern. Er desertiert und errichtet die neutrale Dritte Macht. Dem zum Weltfeind Nummer eins erklärten Raumfahrer gelingt es, Menschen um sich zu scharen, die erkannt haben, dass die Menschheit nur vereint gegen die Ungewissheit ihrer Zukunft bestehen kann. Im Laufe der Zeit und angesichts aus den Tiefen des Alls auftretender Gefahren gelingt es, die Menschheit zu einen. Terrania (anfangs Galakto-City) wird Hauptstadt der vereinten Menschheit (1980).

Bei einer Expedition in die Milchstraße stößt Rhodan auf den Kunstplaneten Wanderer und seinen Erbauer ES, einem auf der kosmischen Evolutionsstufe höher stehenden Kollektivwesen, das ihm und einigen Getreuen die relative Unsterblichkeit gewährt.

Im Laufe der Zeit erweitert Perry Rhodan das Solare Imperium der Menschen, die sich nun Terraner nennen, bis an die Grenzen der Milchstraße. Sieg und Niederlage wechseln sich ab. Die Epoche des Solaren Imperiums endet im 35. Jahrhundert n. Chr. (Serienzeit) mit der Invasion der Laren (Konzil der Sieben) in der Milchstraße und der Versetzung von Erde und Erdmond in den Mahlstrom der Sterne. Nach einer Übergangszeit, während der die in eine Dunkelwolke geflüchtete Menschheit sich unter Atlan im sog. Neuen Einsteinschen Imperium (NEI) organisiert, wird am 1. Januar 3586 n. Chr. Serienzeit die Liga Freier Terraner (LFT) ausgerufen, die auch in der aktuellen Handlungsgegenwart der Serie noch existiert. Im Jahre 3588 n. Chr. wird mit Gründung der Kosmischen Hanse die Neue Galaktische Zeitrechnung (NGZ) eingeführt. Die Serienzeit hat inzwischen das Jahr 4900 n. Chr. überschritten, was dem Jahr 1333 Neuer Galaktischer Zeitrechnung entspricht.

Heute noch be- und gerühmte Perry-Rhodan-Zyklen sind zum Beispiel „Meister der Insel“ (Hefte 200–299), „Aphilie“ (Hefte 700–799) oder „Die Cantaro“ (Hefte 1400–1499). Seit 1994 gibt es „Großzyklen“, die in mehrere Unterzyklen unterteilt werden. Bis jetzt waren das „Das große kosmische Rätsel“ (Hefte 1600–1799) und „Thoregon“ (Hefte 1800–2199). Aktuell läuft der 34. Zyklus „Terranova“ (Hefte 2300–2399).

Inhaltliche Betrachtungen

Perry Rhodan wird schon im Kindesalter von der Superintelligenz ES für die kosmischen Ereignisse der Zukunft auserkoren und entsprechend „gelenkt“, um auf den Mond zu gelangen und das Erbe der Arkoniden anzutreten. Diese wurden von ES vergeblich auserwählt, den Völkern der Galaxis den Frieden zu bringen, da sie sich nach ihrer expansorischen Phase nicht weiterentwickelten, sondern degenerierten. Solche Ereignisse sind so langwierig (ES rechnet mit einem Zeitraum von ca. 20.000 Jahren), dass Perry Rhodan nach einiger Zeit (die er mit so genannten Zellduschen überlebt) einen speziell auf ihn abgestimmten Zellaktivator erhält, wie auch 10.000 Jahre zuvor der Arkonide Atlan, der auf der Erde weilt, weil er dort in den Wirren eines Krieges vergessen wurde. Weitere 25 von jedem Individuum tragbare Aktivatoren werden in der Milchstraße verstreut und garantieren nach ihrem Auffinden auch einigen Getreuen Perry Rhodans die relative Unsterblichkeit (die Träger sterben nicht des Alters wegen oder an Krankheiten, können aber durchaus eines unnatürlichen Todes wie Unfall oder durch Gewalt sterben). Später werden die eiförmigen, an einer Halskette getragenen Aktivatoren gegen implantierte Chips ausgetauscht - vielleicht auch, um der irgendwann schalen Wiederkehr von Handlungen um gestohlene Aktivatoren einen impliziten Riegel vorzuschieben. Die Aktivatorchips sind auf den jeweiligen Träger justiert und nicht mehr übertragbar, sie werden von ES oder einem Beauftragten verliehen.

Die in der Serie auftauchenden Entwicklungsstufen stellen die kosmische Evolution dar.

Das Perry-Rhodan-Universum basiert auf dem so genannten „Zwiebelschalenmodell“. Es besteht aus den folgenden Stufen:

  • Mikrobiologisches Leben
  • Mehrzeller
  • Intelligentes Leben
  • Errichtung einer Zivilisation
  • Raumfahrt
  • Interstellare Zivilisation
  • Evolutionssprung einer Zivilisation zu einer positiven/negativen Superintelligenz
  • Errichtung einer Mächtigkeitsballung
  • Entwicklung einer Superintelligenz samt Mächtigkeitsballung zu einer Materiequelle/Materiesenke
  • Entwicklung zum Kosmokraten/Chaotarchen

Superintelligenzen sind die nächsthöhere Entwicklungsstufe nach dem Individuum, dem Einzelwesen. Dabei vereinen sich die Individuen zu einem Wesen, das die geistigen Bewusstseine Einzelner in einem Kollekivbewusstsein aufnimmt. Der Einflussbereich einer Superintelligenz umfasst in der Regel einen Cluster von Galaxien. Die Superintelligenz ES ist für die lokale Gruppe zuständig, ein Galaxiencluster, der die Milchstraße, Andromedanebel, Hangay, M 33, Große Magellansche Wolke, Kleine Magellansche Wolke, Andro-Alpha, Andro-Beta, Fornax, Sagittarius (Mhagro) und NGC 6822 enthält.

Die Superintelligenzen wirken für die Mächte des Chaos oder für die Mächte der Ordnung, das sind Wesenheiten, die Zivilisationen einer höheren Entwicklungsstufe bevölkern. Zwischen den Superintelligenzen und den Chaos- beziehungsweise Ordnungsmächten gibt es die Entwicklungsstufe der Materiequellen und Materiesenken, aus denen sich die höheren kosmischen Mächte entwickeln.

Die Ordnungsmächte repräsentieren in der Regel dabei nicht das „Gute“, sondern eher die kosmische Ordnung, die sich zum Beispiel durch die Naturgesetze ausdrückt, die Chaosmächte nicht das „Böse“. Nach den Ideen der Serien-Autoren führt die Entwicklung des Lebens durch die Evolution zu einer Polarisierung der kosmischen Mächte, deren Auseinandersetzung ein Erstarren der Dynamik des Lebens verhindern. Somit sind beide Seiten gleichermaßen für das Universum notwendig.

Die eine wie die andere Seite versucht die untergeordneten Wesenheiten und Zivilisationen für ihre Ziele einzuspannen. Insbesondere die Ordnungsmächte geraten in Konflikt mit den Freiheits-Idealen eines Perry Rhodan. Sie scheuen auch nicht davor zurück, ganze Zivilisationen und sogar Galaxien für ihre Ziele zu opfern und junge Superintelligenzen zu töten, um einer Überbevölkerung des Universums entgegen zu wirken. Mit Hilfe von „Schwärmen“ haben sie in grauer Vorzeit Leben in alle Winkel des Universums gebracht. Die kosmischen Odnungsmächte heißen Kosmokraten, ihre Gegenspieler sind die Chaotarchen. Neben den Chaotarchen und Kosmokraten gibt es weitere kosmische Mächte, beispielsweise die Mutter der Entropie.

Die Serie beschreibt einen dritten Weg, der sich unabhängig von diesen Mächten zu etablieren versucht, man kann aber zur Zeit nicht einschätzen, ob dies zum Erfolg führen wird. Die Existenz des Universums in seiner beobachteten Form wird durch so genannte Kosmonukleotide bestimmt, die ihre Botschaften über Messengers vermitteln. Die Kosmonukleotide sind ähnlich aufgebaut wie der genetische Code, und so wie die Gene die Dynamik des lebendenden Organismus bestimmen, wirken die Kosmonukleotide für die Universen.

Die Idee von der nie endenden Auseinandersetzung zwischen Ordnung und Chaos führt unter anderem dazu, dass sich irdische Kriege nahtlos in den Kosmos hinein fortsetzen.

Die einzelnen Romane behandeln die kosmologische Orientierung oft als eine Art „Hintergrundrauschen“, in dessen Rahmen individuelle Schicksale ablaufen. Man ist sehr darum bemüht, den Bezug zu den Wünschen, Gedanken und Hoffnungen einzelner Menschen nicht zu verlieren. Die Konflikte, die sich ergeben, sind ähnlich, wie wir sie aus dem Alltagsleben her kennen, nur, dass jetzt viele Ideen der Science Fiction diesen Alltag bestimmen können. Hierzu gehören zum Beispiel Erscheinungen der Parapsychologie sowie die Möglichkeit, ferne Welten und fremde Kulturen zu erleben.

Gerade die Beschreibung fremder Zivilisationen, ihrer Individuen und deren Probleme ist oft lesenswert. Interstellare Raumfahrt wird durch einen so genannten Hyperraum ermöglicht. In diesem Gebilde sind Universen als gekrümmte vierdimensionale Raumzeit-Mannigfaltigkeiten eingebettet. Es werden Ideen der Allgemeinen Relativitätstheorie verwendet. Die Serie geht also von der Existenz eines Multiversums aus.

Die spezielle Relativitätstheorie wird in den Handlungen kaum verfolgt, in älteren Zyklen kommen aber Dilatationsflüge zur Überbrückung langer Zeiträume durchaus vor. Gerade die Möglichkeit, Raumschiffe schneller als die Lichtgeschwindigkeit fliegen zu lassen, könnte im Rahmen der gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu gewaltigen Kausalitätsproblemen führen, schon Geschwindigkeit knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit führt zu Zwillingsparadoxien. Dieses Problem wird wie in vielen SF-Serien durch Einführung höherer Dimensionen mit eigener „Physik“, hier dem fünfdimensionalem Hyperraum, quasi umgangen. Der sechsdimensionale „Dakkarraum“ ermöglicht insbesondere Zeitreisen. In einigen Romanen führen Manipulationen in der Vergangenheit zu einer geänderten Zukunft. In aktuellen Romanen (speziell im Thoregon-Zyklus bis Band 2200) wird dagegen die Theorie verfolgt, dass auch bei Zeitreisen in die Vergangenheit Veränderungen und Zeitparadoxa nicht möglich sind und so genannte Zeitschleifen immer geschlossen werden. („Es geschieht, weil es geschah.“) Dies wird von vielen Lesern als Irrweg angesehen und sorgt für erheblichen Unmut.

Kritische Betrachtungen der Serie

Grundsätzliche Struktur: In der Wissenschaft gibt es keine Allgemeine Theorie des Lebens. Selbst auf unserem Planeten haben wir noch keine Klarheit erreicht, wie Leben entstehen konnte. Die neuesten Überlegungen zielen darauf ab, eher kalte als warme Temperaturen seien für die Genese auf Kohlenstoffbasis verantwortlich.

In der Perry-Rhodan-Serie ging man sehr früh davon aus, dass Leben nicht an biochemische Strukturen gebunden ist, sondern auch auf energetischer Basis existieren kann. Bewusstsein ist somit sowohl auf körperlicher wie auch energetischer Basis möglich. Dieser Ansatz ermöglicht das Postulat von Superintelligenzen. Entsprechend hat man schon kurz nach dem Start der Serie mit Einführung der ersten Superintelligenz „ES“ den Grundstein für das in den 70er Jahren von William Voltz entworfene Zwiebelschalenmodell gelegt. Dadurch konnte die Handlung über das Sein hinaus, so wie wir es kennen, entwickelt werden.

Mit diesem Denkansatz über das Leben an sich steht die Serie nicht mehr allein auf weiter wissenschaftlicher Flur. Freeman Dyson, einflussreicher Physiker, geht heute von der Skalierungshypothese für Lebensformen aus. Danach ist Bewusstsein an die Struktur von Lebensformen und nicht allein an Materie gebunden. Wie die Struktur beschaffen ist, hängt unmittelbar mit quantenphysikalischen Prozessen zusammen.

Aber zurück zur dreidimensionalen Welt. Anfänglich bilden expansionistische Bestrebungen zur Herrschaftserweiterung das Ziel der Terraner (realzeitlich: 60er und Anfang der 70er Jahre). Im Lauf der Zeit ändern sich diese Ziele, das in der Milchstraße hegemonistische Solare Imperium wird zerschlagen (1975 Realzeit) und die Serie wendet sich eher esoterischen Inhalten zu (späte 80er, frühe 90er). Mit dem zeitweisen Zusammenbruch vorheriger geordneter gesellschaftlicher Strukturen (Cantaro-Zyklus, Ende 80er) nimmt die Serie Ideen des Cyberpunk auf. Lange Zeit sind die Terraner nur ein Volk unter vielen, und erst in jüngster Zeit haben sich erneut drei große Machtblöcke gebildet, von denen sich zwei (Terraner und Arkoniden) eher feindselig gegenüber stehen (ab Ende der 90er).

Trotz der Vielfalt der Lebensformen, Charaktere und Ideen wiederholen sich gewisse Muster (Bedrohung Terras resp. der Menschheit, Lösung der Bedrohung nur durch Rhodan und dessen Freunde/Verbündete) sehr oft. Feindliche Mächte stammen grundsätzlich von „außen“, die Menschheit ist grundsätzlich gut, kann aber „zum Bösen“ verführt werden. Die Unsterblichen haben sich dann um dieses Problem zu kümmern (Übervater-Figuren).

Superintelligenzen (SI) haben im PR-Universum Wesen durch technische Mittel zu Unsterblichen erhoben, die sich der Ordnung im Universum verpflichtet fühlen. Kosmokraten und Chaotarchen stehen wiederum über den SI und organisieren das Multiversum.

Aus diesem Konzept ergibt sich ein Kampf zwischen Ordnung und Chaos bzw. zwischen Gut und Böse, der seit Äonen hin und her wogt, ohne entschieden zu sein. Aus dieser grundsätzlichen Struktur bezieht die Serien die Attraktivität („beauty of appeal“) für die Leserschaft.

Erstellung der Heftromane

Schon früh in der Geschichte der Serie kristallisierte sich eine Arbeitsweise heraus, die bis heute mit leichten Veränderungen beibehalten wurde. Sie unterscheidet sich damit erheblich von der Herstellung anderer Heftromanserien, bei denen die Helden ihre Abenteuer jeweils in einem, selten in zwei oder drei Heften, erleben.

Das Autorenkollektiv trifft sich mit den Vertretern des Verlags auf der Autorenkonferenz und schlägt mögliche Handlungsrichtungen vor. Der Exposé-Autor kombiniert und verdichtet die Vorschläge zu einer Handlung, die er wiederum an die Autoren verteilt. Dabei erhält jeder Autor jedes Exposé, um den detaillierten Handlungsverlauf eines Romans und in Summe der Serienhandlung verfolgen und beachten zu können.

Ein Exposé enthält die Handlung des jeweiligen Romans, Hintergrundinformationen zur Gesamthandlung und -einordnung, um das Zyklusziel nicht aus den Augen zu verlieren, sowie technische und wissenschaftliche Daten.

Der Autor erstellt den kompletten Roman anhand der Vorgaben, die je nach Thema enger oder weiter gefasst sein kann. Hierbei nutzt er seinen Spielraum für die Ausgestaltung des Romans. Weil der einzelne Autor seinen Roman ohne Kenntnis der Arbeit seiner Kollegen schreibt, die aus terminlichen Gründen parallel arbeiten, können Ungereimtheiten und Widersprüche in Details zwar nicht gänzlich vermieden, durch das Korrekturlesen der Redaktion jedoch auf ein Minimum beschränkt werden.

Die kreative Freiheit der Autoren führte mehrfach dazu, dass Erfindungen des Schreibers – zum Beispiel die Einführung von im Exposé nicht vorgesehenen Personen – Eingang in die weitere Seriengestaltung fand.

Das Heft enthält neben dem Roman wöchentlich die Leserkontaktseite, auf der Leser ihre Meinung kund tun und Antworten des betreuenden Autors erhalten, und den Kommentar, in dem ein Autor einige Aspekte der laufenden Handlung näher beleuchtet. Weiterhin erscheinen im Heft vierwöchentlich abwechselnd eine Risszeichnung, das Journal für Berichte der realen Wissenschaft, der Report für Themen rund um Perry Rhodan sowie die Clubnachrichten mit Informationen aus dem Fandom.

Chronologie

  • 1961: Karl-Herbert Scheer und Clark Darlton (Walter Ernsting) werden vom Moewig-Verlag mit der Konzeption einer neuen, auf 30–50 Bände angelegten und wöchentlich erscheinenden SF-Serie „mit feststehendem Helden“, beauftragt. Im September erscheint Heft Nr. 1 Unternehmen Stardust. Das Titelbild gestaltet Johnny Bruck.
  • 1962: „Gucky“ und „Atlan“, zwei der beliebtesten Figuren, werden in die Serie eingeführt (Hefte 17 und 50); beide gehören auch in der aktuellen Handlung noch zu den Hauptfiguren.
  • 1963: William Voltz schreibt seinen ersten Roman für die Perry-Rhodan-Serie. Johnny Bruck zeichnet den Vorläufer der „Risszeichnungen“.
  • 1964: Am 15. Februar erscheint das erste Taschenbuch mit dem Titel „Planet der Mock“.
  • 1965: Die erste Risszeichnung im PR-Heft 192 erscheint: die „Kaulquappe“, ein „Kugelraumschiff“, gezeichnet von Rudolf Zengerle.
  • 1967: die Lexikon-Seite (Heft 282) und die LKS (Leser-Kontakt-Seiten) (Heft 302) werden eingeführt. Im Oktober erscheint der Perry-Rhodan-Film „SOS im Weltraum“. Erste Perry-Rhodan-Comics werden veröffentlicht.
  • 1968: Der erste Band der Comic-Serie „Perry, unser Mann im All“ erscheint.
  • 1969: Die Schwesterserie „Atlan“ wird am 2. Februar gestartet und erscheint zunächst alle vier Wochen.
  • 1970: Die Erscheinungsweise von Atlan wird auf zweiwöchentlich umgestellt.
  • 1971: Das erste Perry-Rhodan-Lexikon erscheint, am 20. April erscheint PR-Heft Nr. 500, am 21. November erscheint der erste Risszeichnungsband mit 50 Risszeichnungen.
  • 1973: Die Erscheinungsweise der Atlan-Serie wird auf wöchentlich umgestellt.
  • 1974: William Voltz übernimmt am 16. Juli mit Heft 674 die Exposé-Redaktion, die ersten Perry-Rhodan-Hörspiele erscheinen.
  • 1975: Das erste Perry-Rhodan-Jahrbuch erscheint am 26. Mai.
  • 1976: Am 2. Februar erscheint der erste Perry-Rhodan-Report in Heft 752.
  • 1977: Der zweite Risszeichnungsband erscheint, am 3. Oktober erscheint die erste Ausgabe des Perry-Rhodan-Magazins.
  • 1978: Am 5. September erscheint der erste „Silberband“: die ersten fünf Hefte der Serie in überarbeiteter Version; seitdem erscheinen jährlich zunächst drei, später vier neue Silberbände.
  • 1980: Zum Erscheinen von Heft Nr. 1000 „Der Terraner“ wird der erste Jubiläumsband herausgebracht, ferner erscheint der Weltraumatlas. Im November findet der Perry-Rhodan-WorldCon in Mannheim statt.
  • 1981: Zum zwanzigjährigen Jubiläum erscheint der zweite Jubiläumsband; Atlan Heft 500 erscheint.
  • 1983: Das zweite Perry-Rhodan-Lexikon erscheint. Mit Heft Nr. 1165 „Einsteins Tränen“ erscheint der letzte Roman von William Voltz. Zur Weltauflage von 800 Millionen Exemplaren erscheint der Jubiläumsband 4.
  • 1984: William Voltz erliegt am 24. März seiner Krebskrankheit; damit verliert die Perry-Rhodan-Serie einen ihrer wichtigsten, beliebtesten und prägendsten Autoren. Außerdem werden 12 Perry-Rhodan-Hörspielkassetten veröffentlicht. Zur Weltauflage von 900 Millionen Exemplaren erscheint der Jubiläumsband 5.
  • 1985: Zur Weltauflage von 1 Milliarde Exemplaren erscheint der Jubiläumsband 6.
  • 1986: Zum 25jährigen Jubiläum erscheint der Jubiläumsband 7, ferner findet anlässlich des 25jährigen Bestehens der Serie der 2. Perry-Rhodan-WorldCon in Saarbrücken statt.
  • 1988: Am 18. Januar erscheint das letzte Atlan-Heft mit der Nr. 850 unter dem Titel „Transfer“.
  • 1990: Am 16. Mai erscheint das Perry-Rhodan-Heft Nr. 1500 mit dem Titel „Ruf der Unsterblichkeit“.
  • 1991: Am 24. und 25. August findet zum 30-jährigen Bestehen der Perry-Rhodan-Serie der 3. Perry-Rhodan-WorldCon in Karlsruhe statt.
  • 1991: Am 15. September stirbt Karl-Herbert Scheer.
  • 1992: Günter M. Schelwokat stirbt. Der erste Atlan-Hardcover-Band erscheint
  • 1995: Am 6. Oktober stirbt Johnny Bruck, der bis dahin alle Titelbilder der Perry-Rhodan-Hefte zeichnete. Sein letztes Titelbild erscheint auf Band 1799.
  • 1996: Am 29. April verstirbt der Autor Peter Griese im Alter von 58 Jahren an Herzversagen.
  • 1998: Am 15. Dezember stirbt der Autor Peter Terrid (alias Wolfpeter Ritter) einen Monat vor seinem 50. Geburtstag.
  • 1999: Am 21. Dezember erscheint Band 2000 mit dem Titel „ES“, aus diesem Anlass findet im Dezember der Perry-Rhodan-Weltcon in Mainz statt.
  • 2001: 40 Jahre Perry Rhodan; eine Sonderausgabe des Perry-Rhodan-Magazins erscheint.
  • 2003: Band 2200 erscheint.
  • 2004: Am 12. September stirbt der Autor Thomas Ziegler (alias Rainer Zubeil) im Alter von nur 48 Jahren.
  • 2005: Am 15. Januar stirbt der Autor und Mitbegründer der Serie, Clark Darlton (alias Walter Ernsting).
  • 2005: Am 16. September erschien Band 2300.
  • 2005: Am 5. Dezember startet die 6. Auflage der Serie als E-Book bei readersplanet. Pro Woche werden zwei Bände veröffentlicht.

Zyklenübersicht

  • Die Dritte Macht (Hefte 1 bis 49)
  • Atlan und Arkon (50 bis 99)
  • Die Posbis (100 bis 149)
  • Das Zweite Imperium (150 bis 199)
  • Die Meister der Insel (200 bis 299)
  • M 87 (300 bis 399)
  • Die Cappins (400 bis 499)
  • Der Schwarm (500 bis 569)
  • Die Altmutanten (570 bis 599)
  • Das kosmische Schachspiel (600 bis 649)
  • Das Konzil (650 bis 699)
  • Die Aphilie (700 bis 799)
  • BARDIOC (800 bis 867)
  • PAN-THAU-RA (868 bis 899)
  • Die Kosmischen Burgen (900 bis 999)
  • Die Kosmische Hanse (1000 bis 1099)
  • Die Endlose Armada (1100 bis 1199)
  • Chronofossilien (1200 bis 1299)
  • Die Gänger des Netzes (1300 bis 1349)
  • Tarkan (1350 bis 1399)
  • Die Cantaro (1400 bis 1499)
  • Die Linguiden (1500 bis 1599)
  • Großzyklus Das Große Kosmische Rätsel
    • Die Ennox (1600 bis 1649)
    • Die Große Leere (1650 bis 1699)
    • Die Ayindi (1700 bis 1749)
    • Die Hamamesch (1750 bis 1799)
  • Großzyklus Thoregon
    • Die Tolkander (1800 bis 1875)
    • Die Heliotischen Bollwerke (1876 bis 1899)
    • Der Sechste Bote (1900 bis 1949)
    • MATERIA (1950 bis 1999)
    • Die Solare Residenz (2000 bis 2099)
    • Das Reich Tradom (2100 bis 2199)
  • Der Sternenozean (2200 bis 2299)
  • TERRANOVA (2300 bis 2399)

Erscheinungsarten

Printmedien

Perry Rhodan erscheint außer im deutschsprachigen Raum auch in Brasilien, China, Frankreich, Italien, Japan, Russland, Tschechien und in den Niederlanden.
Siehe auch: Perry Rhodan International

Heftromane

Perry-Rhodan-Heftserie

Die Perry-Rhodan-Heftserie erscheint beziehungsweise erschien in Deutschland in mehreren Auflagen:

Der ursprüngliche Erscheinungstermin war der Dienstag und wurde am 5. Dezember 2003 mit Band 2207 der Erstauflage für alle Auflagen auf den Freitag vorverlegt.

  • Erste Auflage: zwischen 1969 und 1988 erschien eine Atlan-Heftserie, die es auf insgesamt 850 Hefte brachte.
  • Zweite Auflage: eine zweite Auflage dieser Serie erreichte 299 Heftromane.
  • Neue Atlan-Heftserie: mittlerweile erscheinen, erstmals 1998, seit 2003 dauerhaft, so genannte Atlan-„Mini-Zyklen“ im Heftformat (jeweils 12 Hefte 2-wöchentlich)
  • Liste aller Hefte der Atlan-Heftserien

Bücher

  • „Silberbände“
    • Seit 1978 vier mal jährlich erscheinende Hardcover, in denen jeweils fünf bis acht Original-Heftromane neu überarbeitet in Buchform herausgebracht werden (im März 2006 erscheint Band 93). Nach Verlagsangaben liegt die Gesamtauflage der Silberbände bei etwa acht Millionen Exemplaren (Stand Januar 2005). Jeder Band hat ein 3D-Titelbild in Linsenrastertechnik.
    • Liste aller Silberbände
  • Lizenzausgabe (Hrsg.: Hubert Haensel)
  • Autorenbibliothek
  • Perry Rhodan: Gold Edition
  • Kosmos-Chroniken
  • Autorenbiographien
  • Space Thriller
  • Atlan-Hardcover
  • Leihbücher: zwischen 1962 und 1968 erschienen 112 der ersten 156 Hefte in Form von Leihbüchern
    • Kurios: alle 56 Bücher tragen auf dem Cover als alleinigen Autor K. H. Scheer, auch dann, wenn kein einziges der beiden enthaltenen Hefte von ihm stammt.
    • http://www.sf-leihbuch.de/

Taschenbücher

Lange Zeit gab es eine monatlich erscheinende Taschenbuchreihe – die so genannten „Planetenromane“ –, die jeweils abgeschlossene, im Perry-Rhodan-Universum angesiedelte Geschichten beinhalteten. Erschienen sind diese Taschenbücher zunächst beim Pabel-Verlag, später bei der Verlagsunion Pabel-Moewig, dem Heyne-Verlag und Burgschmiet-Verlag (BSV). Insgesamt erschienen zwischen 1964 und 1998 415 Taschenbücher.

Seit November 2002 erschienen bei Heyne sehr erfolgreich drei abgeschlossene Taschenbuch-Zyklen mit jeweils sechs Folgen („Andromeda“, „Odyssee“ und „Lemuria“).

Ein aus drei Bänden bestehender Trade-Paperback-Zyklus mit dem Titel „PAN-THAU-RA“ erscheint ab Herbst 2005.

E-Books

Seit der Ausgabe 2200 erscheint die Erstauflage der Perry-Rhodan-Heftromane wöchentlich auch als E-Book im Mobipocket-Format. Ab Ausgabe 2300 erscheint sie zusätzlich als PDF.

Im September 2005 startet eine sechste Auflage ausschließlich als E-Book ab Ausgabe 1 im Mobipocket-Format.

Die Comic-Serie „Perry Rhodan im Bild“ erscheint bis Ausgabe 27 als PDF (ebenfalls bei readersplanet).

Hörbücher, Hörspiele

Der Perry-Rhodan-Film

Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall (1967)

Italienischer Titel: …4 …3 …2 …1 …morte
Zur Wiederaufführung in Deutschland geänderter Titel: Kampf der Planeten

Der Film ist die Umsetzung des ersten Heftromanes Unternehmen Stardust. Die Handlung wurde im Film jedoch stark geändert. Die Raumschiffe der Arkoniden entsprechen auch nicht der Vorlage, und die Trickaufnahmen in King Kong von 1936 waren besser als in diesem Film. Trotz umfangreicher Werbung in den Heftromanen war der Film ein totaler Misserfolg.

Regie: Primo Zeglio
Darsteller: Lang Jeffries, Essy Persson, Pinkas Braun
Musik: Anton García Abril, Erwin Halletz
  • Der Film ist auf VHS-Video unter dem Titel Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall erhältlich.
  • Die Musik zum Film (mit Dialog-Sequenzen) ist erschienen auf CD bei Diggler Records DIG008CD
    Auf der CD befinden sich auch die beiden Aufnahmen der alten Single mit den Titeln Unser Mann im All und Omicron 3 gesungen von einem Sherman Space (das ist Johnny Tame alias Uwe Reuss). Außerdem ist auf der CD der Titel Love Theme for Mondra Diamond, den Peter Thomas zum 40-jährigen Jubiläum komponierte.

Perry Rhodan (vorübergehender Titel)

  • Autoren: Marcus O. Rosenmüller, Kris Karathomas, Nikolai Müllerschön (engl. Fassung)
  • Genre: Science Fiction
  • Förderung: MFG Baden-Württemberg
  • Status: Pre-Production-Phase 1: digitale Design-Studien von Elektrofilm, Stuttgart unter der Leitung von Prof. Haegele (Filmakademie Ludwigsburg)
  • Visual Consultant: Oliver Scholl
  • Musik: Reinhold Heil & Johnny
  • Treatment-Phase (engl.)

… die Zukunft hat einen Helden! Verfilmung der weltweit erfolgreichsten Science-Fiction-Romanheftreihe über die fiktive Geschichte der Menschheit in der Zukunft.

Sonstiges

Als weitere Perry-Rhodan-Produkte gibt oder gab es Comics, Musik, Raumschiff-Modellbausätze (von Revell), Computerspiele (Perry Rhodan – Operation Eastside), ein Sammelkartenspiel, Rollenspiele, Strategiespiele, Poster, diverse Fan-Projekte, ein mehrbändiges Perry-Rhodan-Lexikon und vieles mehr.

Siehe auch:

Team

Autoren

Aktuell

Ehemalig

Gastautoren

Titelbildzeichner und Illustratoren

Risszeichner

Das „Perryversum“

Der Begriff „Perryversum“ beschreibt den fiktiven Parallelkosmos, in dem die Abenteuer der Protagonisten der Perry-Rhodan-Serie stattfinden. Mit diesem Begriff wird in der Regel die inzwischen höchst komplexe Gesamtheit des erdachten Hintergrundes der seit Anfang der 1960er Jahre erscheinenden Heftromanserie zusammengefasst.

Literatur

  • Klaus Bollhöfener, Kaus Farin, Dierk Spreen (Hrsg.): Spurensuche im All. Perry Rhodan Studies. Tilsner, Bad Tölz 2003, ISBN 3-936068-88-7
  • Beate Ellerbrock: Perry Rhodan. Untersuchung einer Science-Fiction-Heftromanserie. Gießen Anabas-Verl., 1976, ISBN 3-87038-040-3
  • Werner Graf: Die Rätselwelt. Auskunft über tausend Wochen Perry-Rhodan-Lektüre. In: Literatur & Erfahrung, 7, 1981, S. 45–64
  • Claus Hallmann: Perry Rhodan. Analyse einer Science-Fiction-Romanheftserie. Fischer, Frankfurt/M. 1979, ISBN 3-88323-047-2
  • Klaus-Peter Klein: Zukunft zwischen Trauma und Mythos: Science-Fiction. Zur Wirkungsästhetik, Sozialpsychologie und Didaktik eines literarischen Massenphänomens. Klett, Stuttgart 1976, ISBN 3-12-393100-5
  • Manfred Nagl: Science Fiction in Deutschland. Untersuchungen zur Genese, Soziographie und Ideologie der phantastischen Massenliteratur. Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen 1972
  • Sylvia Pukallus, Ronald M. Hahn, Horst Pukallus: “Perry Rhodan” as a Social and Ideological Phenomenon. In: Science Fiction Studies 6, 1979, S. 190–200
  • Rainer Stache: Perry Rhodan. Überlegungen zum Wandel einer Heftromanserie. 2. Auflage, Shayol Verl., Berlin 2003, ISBN 3-926126-19-1
  • Gerhard Teuscher: Perry Phodan, Jerry Cotton und Johannes Mario Simmel: eine Darstellung zu Theorie, Geschichte und Vertretern der Trivialliteratur. Ibidem-Verl., Stuttgart 1999, ISBN 3-932602-76-5
  • Eckhard Schwettmann: All-Mächtiger! Faszination Perry Rhodan. Hannibal, 2006, ISBN 3-85445-259-4