Park Museumsberg

Park in der Stadt Flensburg im Stadtteil Friesischer Berg
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Der Park Museumsberg ist ein Park in der Stadt Flensburg, im Stadtteil Friesischer Berg. Er liegt östlich vom Alten Friedhof, dem Stadtpark sowie dem Museumsberg, zu dessen Komplex er heute gehört. Das Museumsberg-Parkgelände gehört heute zu den Gründenkmalen der Stadt. Einige Parkskulpturen gehören zu den Kulturdenkmalen des Stadtteils.[2] Des Weiteren gilt eine Erhaltungssatzung für den Park.[3]

Park Museumsberg
Park in Flensburg
Park Museumsberg
Basisdaten
Ort Flensburg
Ortsteil Friesischer Berg
Angelegt ca. 1816[1]
Umgebende Straßen Museumsberg, Reepschlägerbahn
Bauwerke Spiegelgrotte, mehrere Statuen
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Freizeit

Geschichte

Seit 1797[4] entstand schrittweise der Christiansenpark. Irgendwann zum Anfang des 18. Jahrhunderts wurde zudem westlich vom Areal des späteren Friedhofs, von Andreas Christiansen senior ein weiterer Garten angelegt,[5] der besagte Park des heutigen Museumsbergs. Um 1816 wurde der Serpentinenweg mit seinen Stützmauern angelegt, welche seit 1883 den Fördehang runter zur Rathausstraße führt. Unterhalb des Fördehangs befand sich im übrigen das Palais der Christiansens, welches ebenfalls von Andreas Christiansen senior, auf dem Grundstück Holm Nr. 12 errichtet worden war.[6][7] Der Museumsberg-Park dürfte somit spätenstens um 1816 entstanden sein. Um 1820 wurde die Spiegelgrotte gebaut.[8]

Die Parkgestaltung veränderte sich offensichtlich stark auf Grund des Hans-Christiansen-Hauses (1894–1896), des Heinrich-Sauermann-Hauses (1900–1903) sowie der benachbarten Villa Sauermann, am Rande des Parks. Die heute im Park zu sehenden Skulpturen und Objekte dürften erst nach dem Bau der Gebäude aufgestellt worden sein. Der Park wurde in jüngerer Zeit aus geschichtlichen, wissenschaftlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen als ein Gründenkmal unter Denkmalschutz gestellt.[9]

Im Jahr 1933 jährte sich zum 450. Ereignis der Reformation. Nach manipulierten Kirchenwahlen in Flensburg erhielten die sogenannten Deutschen Christen die Mehrheit in allen wichtigen kirchlichen Gremien. Die Nazi-treuen „Deutschen Christen“ setzten am 19. November 1933 mit einem Festakt den neuen Propst Haselmann ein. Im Beisein der örtlichen Repräsentanten der NSDAP, der nationalen Kampfverbände und des Landesbischofs Paulsen wurde beim Lutherhaus eine Luthereiche gepflanzt. Zugleich wurde das Geschehen als „zweite deutsche Reformation“ hochstilisiert. Im selben Jahr wurde der heutige Bereich des Museumsbergs nach Martin Luther benannt, so dass das städtische Museum über viele Jahre die Adresse Lutherplatz 1 innehatte.[10] 1996 plante die Stadt den Lutherplatz umzubenenen. Viele Bürger widersprachen und kritisierten das Vorhaben. 1997 wurde der Lutherplatz in Museumsberg umbenannt. Im Gegenzug erhielt der Lutherpark seinen namen.[11][12][13]

Weitere Ausstattung

Im Park sind mehrere Objekte aufgestellt, beispielsweise:

  • Mürwiker Löwe, eine 1,50 hohe Löwenstatue die sich zuvor im Park in Mürwik befand. Das Wappen im Schild zeigt einen Lindenbaum.[14]
  • Die Bronzeskulptur Gerettet (vom Fischer) stammt von Adolf Brütt. Die Skulpturenkopie wurde 2010 dort aufgestellt.[15]
Commons: Park Museumsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Förderkreis Christiansenpark e.V. Willkommen! Museumsberg, abgerufen am: 25. September 2019
  2. Denkmalliste Stadt Flensburg (nicht sortiert nach Stadtteilen), Stand 3. August 2019
  3. Satzung der Stadt Flensburg über die Erhaltung baulicher Anlagen für den Bereich Museumsberg in der Fassung der Nachtragssatzung (Erhaltungssatzung Nr. 3) vom 24.07.1990, abgerufen am: 25. September 2019
  4. Christiansenpark, Förderkreis Christiansenpark e.V., Geschichte des Parks; abgerufen am: 8. Juli 2014
  5. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: Christiansenpark
  6. Flensburg – Geschichte einer Grenzstadt. Hrsg. von der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Flensburg 1966, Seite 225 und 543 ff.
  7. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: Christiansenpark
  8. Förderkreis Christiansenpark e.V. Willkommen! Museumsberg, abgerufen am: 25. September 2019
  9. Denkmalliste Stadt Flensburg (nicht sortiert nach Stadtteilen), Stand 3. August 2019
  10. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Lutherplatz
  11. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Lutherplatz
  12. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Lutherpark
  13. Hin und wieder wurde der Bereich auch noch danach Lutherplatz genannt. Vgl. beispielsweise: Flensburger Tageblatt: Neue Skulpturen: Löwe und Fischer für Museumsberg, vom: 12. April 2010; abgerufen am: 25. September 2019
  14. Ludwig Rohling: Die Kunstdenkmäler der Stadt Flensburg, 1955, S. 550
  15. Flensburger Tageblatt: Neue Skulpturen: Löwe und Fischer für Museumsberg, vom: 12. April 2010; abgerufen am: 25. September 2019
  16. Ludwig Rohling u. a.: Kunstdenkmäler der Stadt Flensburg. München 1955, Seite 550
  17. Amtliche Bekanntmachung zum Bebauungsplan für das Seniorenzentrum Swinemünder Straße (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), Seite 16, vom: 15. April 2015; abgerufen am: 23. September 2019

Koordinaten: 54° 47′ 9,5″ N, 9° 25′ 55,2″ O