Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Neuhof hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Kassel |
Landkreis: | Fulda |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 270 – 480 m über NN |
Fläche: | 90,28 km² |
Einwohner: | 11.257 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 125 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 36119 (alt: 6404) |
Vorwahl: | 0 66 55 |
Kfz-Kennzeichen: | FD |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 31 018 |
Gemeindegliederung: | 8 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lindenplatz 4 36119 Neuhof |
Website: | www.neuhof-fulda.de |
E-Mail-Adresse: | bgm@neuhof-fulda.de |
Politik | |
Bürgermeisterin: | Maria Schultheis (CDU) |
Neuhof ist eine Gemeinde im Landkreis Fulda im Osten von Hessen.
Geografie
Geografische Lage
Der namengebende Hauptort der Gemeinde liegt im Fliedetal zwischen den Mittelgebirgen Rhön und Vogelsberg, etwa 15 km südwestlich von Fulda.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Neuhof grenzt im Norden an die Gemeinde Großenlüder und die Stadt Fulda sowie im Nordosten an die Gemeinde Eichenzell. Im Südosten liegt die Gemeinde Kalbach, im Süden die Gemeinde Flieden (alle im Landkreis Fulda), im Südwesten die Stadt Steinau an der Straße (Main-Kinzig-Kreis), im Westen die zum Vogelsbergkreis gehörende Gemeinde Freiensteinau und im Nordwesten die Gemeinde Hosenfeld (Landkreis Fulda).
Gemeindegliederung
Ortsteile
Neuhof ist Hauptort der gleichnamigen Großgemeinde. Daneben besteht die Gemeinde aus den Ortsteilen Dorfborn, Giesel, Hattenhof, Hauswurz, Kauppen, Rommerz und Tiefengruben.
Einwohnerzahlen
Stand: 31. Dezember 2005
Mit 11.257 Einwohnern ist Neuhof die drittgrößte Gemeinde im Landkreis Fulda. Die Einwohnerzahlen verteilen sich auf die einzelnen Ortsteile wie folgt:
Ortsteil | Einwohner |
Neuhof | 5.033 |
Rommerz | 1.736 |
Hattenhof | 1.546 |
Giesel | 1.084 |
Hauswurz | 978 |
Dorfborn | 647 |
Tiefengruben | 142 |
Kauppen | 91 |
Gesamt | 11.257 |
Geschichte
Mittelalter und frühe Neuzeit
Die Gemeinde Neuhof kann auf eine fast 850-jährige Geschichte zurückblicken. Die erste urkundliche Erwähnung einer Ansiedlung erfolgte im Jahr 1165. Der Name Neuhof stammt vom ehemaligen Wasserschloss der Fuldaer Fürstäbte (lat. "Nova Curia", mhd. "Nuwenhof"). Es wurde unter Fürstabt Heinrich IV. von Erdthal (1249 – 1261) angelegt. Besonders in Zeiten, als in Fulda die Pest herrschte (z. B. 1597 und 1611), zogen sich Regierung und Kanzlei des Hochstifts Fulda auf das Wasserschloss Neuhof zurück.
Die Ortsteile lagen im Mittelalter an der Wegkreuzung der Altstraße "Via Regia" (alte Königsstraße oder Reichsstraße, hier verlief auch ein Jakobsweg) und der "Antsanvia".
Eingemeindungen
Der Hauptort der Gemeinde Neuhof wurde erst 1928 aus den vormals selbstständigen Gemeinden Ellers, Neustadt und Opperz gebildet. Im Jahr 1972 wurde Neuhof im Rahmen der Gebietsreform mit den bis dahin ebenfalls selbstständigen Gemeinden Dorfborn, Giesel, Hattenhof, Hauswurz, Kauppen, Rommerz und Tiefengruben zur Großgemeinde Neuhof zusammengefasst.
Religionsgemeinschaften
In Neuhof gibt es die katholische Pfarrgemeinde St. Michael mit der alten Pfarrkirche St. Michael in Neuhof-Opperz sowie den Filialkirchen St. Barbara in Neuhof-Ellers, St. Josef der Arbeiter in Dorfborn und der Kapelle St. Maria Unbefleckte Empfängnis in Tiefengruben. Seit 2005 wird die Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Rommerz von Neuhof aus mitverwaltet. Weiterhin bestehen die katholischen Pfarrgemeinden St. Laurentius in Giesel mit der Filialkirche Mariä Geburt in Fulda-Istergiesel, St. Cosmas und Damian in Hattenhof und St. Bartholomäus in Hauswurz.
In Neuhof besteht auch eine evangelische Pfarrgemeinde mit einer Pfarrkirche in Neuhof-Ellers und einer Filialkirche in der Nachbargemeinde Flieden.
Politik
Gemeinderat
Die Gemeindevertretung (= Gemeinderat) Neuhof besteht aus 37 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgende Stimm- bzw. Sitzverteilung bei 42,1 Prozent Wahlbeteiligung:
CDU | 71,6 Prozent | 27 Sitze |
SPD | 28,4 Prozent | 10 Sitze |
Bürgermeister seit 1945
Name | von | bis |
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August Lotz | 1945 | 1952 |
Jakob Schneider | 1952 | 1959 |
Karl Heimüller (CDU) | 1960 | 1984 |
Martin Hohmann (CDU) | 1984 | 1998 |
Maria Schultheis (CDU) | 1999 | heute |
Bürgermeisterin Maria Schultheis (CDU) wurde am 20. Dezember 1998 erstmals direkt in dieses Amt gewählt, das sie seit dem 1. Februar 1999 offiziell innehat. Ihre Wiederwahl erfolgte am 10. Oktober 2004 mit einem Stimmenanteil von 79,3 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 46,8 Prozent.
Wappen
Blasonierung:
Das Wappen der Gemeinde Neuhof ist geteilt von gelb und schwarz. Es zeigt im oberen Teil links drei ineinander verschlungene schwarze Ringe als Symbol für die vormals selbstständigen Gemeinden Ellers, Opperz und Neustadt, aus denen im Jahr 1928 der Hauptort Neuhof gebildet wurde. Im oberen Teil rechts sind ein gekreuzter schwarzer Hammer und Meißel als Symbol für den Bergbau zu sehen. Im unteren Teil befindet sich ein von einer schwarzen Linie durchzogenes gelbes Kreuz als Symbol für die fast 650-jährige Zugehörigkeit Neuhofs zum Kloster bzw. Hochstift Fulda mit der späteren Funktion als Amtssitz und "Nebenresidenz" der Fuldaer Fürstäbte bzw. Fürstbischöfe. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
- Blasorchester Neuhof e. V.
- Chorvereinigung "Cäcilia" 1907 e. V. Neuhof
- Junge Kantorei St. Michael Neuhof
Freizeit und Sport
Für Sport- und Freizeitaktivitäten stehen in Neuhof u. a. mehrere Turnhallen, das "Glückauf"-Stadion in Neuhof-Neustadt und mehrere Sportplätze, Bolzplätze, Tennisanlagen, Kegelbahnen sowie ein Grillplatz in Rommerz zur Verfügung. Außerdem bieten sich Möglichkeiten für den Reit-, Schieß- und Angelsport sowie für Spaziergänge und Wanderungen in den Wäldern der Umgebung.
Eine besondere touristische Attraktion ist der im Jahr 1999 eröffnete Planetenwanderweg, der von Neuhof ausgehend bis zum Kalbacher Ortsteil Eichenried führt.
Bauwerke
Die Wahrzeichen der Gemeinde sind die katholische Pfarrkirche St. Michael in Neuhof-Opperz und die vier erhaltenen Türme des ehemaligen Neuhofer Wasserschlosses, dessen Hauptgebäude 1958 abgerissen wurde. An seiner Stelle befindet sich heute die Schlossschule (Grundschule Neuhof).
Wirtschaft und Infrastruktur
Funktion als Unterzentrum
Die Großgemeinde Neuhof hat heute die Funktion eines Unterzentrums mit vielfältigen Arbeits-, Wohn- und Freizeitmöglichkeiten nahe der Kreisstadt Fulda. Hier finden sich u. a. zwölf Ärzte, zwei Tierärzte, zwei Apotheken, neun Kirchen, eine Postagentur, ein Bahnhof, mehrere Lebensmittelmärkte, Banken, fünf Schulen, sechs Kindergärten, ein Gemeindezentrum, sechs Bürgerhäuser, drei Gemeindebüchereien, eine Polizeidienststelle, eine Straßenmeisterei, vier Revierförstereien (Betriebsbezirke des Forstamts Fulda) sowie mehrere Gasthäuser mit gutbürgerlicher Küche.
Die räumliche Nähe zum Oberzentrum Fulda hat neben anderen Faktoren allerdings auch mit dazu geführt, dass Neuhof in den letzten Jahren einige Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verlor. So gab es in der Vergangenheit beispielsweise vier Textilfertigungen, von denen heute keine mehr existiert. Außerdem gab es sechs Bäckereien, von denen heute nur noch zwei bestehen. Auch Metzgereien und Getreidemühlen gibt es in Neuhof nicht mehr. Größere Unternehmen waren in der Vergangenheit die Rhöngold-Molkerei der Gebrüder Fricke, die Fleischwarenfabrik Josef Ruppel und der Holzhandel Reschop. Früher gab es in Neuhof noch zwei Forstämter, eine Zweigstelle des Amtsgerichts Fulda, ein Hallenfreibad ("Allwetterbad"), ein Postamt und eine Niederlassung der Barmherzigen Schwestern mit Altenheim. Die Eigenständigkeit der Raiffeisenbank Neuhof eG ging ebenfalls verloren.
Regionalforum Fulda Südwest
Zur Förderung der Regionalentwicklung hat sich Neuhof im Mai 1998 mit den Gemeinden Bad Salzschlirf, Eichenzell, Flieden, Großenlüder, Hosenfeld und Kalbach zum "Regionalforum Fulda Südwest" zusammengeschlossen und eine kommunale Arbeitsgemeinschaft gebildet.
Bergbau
Neuhof ist die einzige Bergbaugemeinde im Landkreis Fulda. Im Kalibergwerk Neuhof-Ellers (gegründet 1906) wird von 680 Mitarbeitern Rohsalz abgebaut und zu hochwertigen Düngemitteln verarbeitet. Bei einer jährlichen Rohsalzförderung von fast vier Millionen Tonnen erzeugt Neuhof-Ellers rund 1,3 Millionen Tonnen Verkaufsprodukte. Das Werk ist damit der größte Industriebetrieb im südlichen Teil des Landkreises. Es gehört heute zur Kasseler K+S AG (früher Kali und Salz AG). Der weithin sichtbare Salzberg, die Kali-Abraumhalde (bis 500 m über NN hoch), im Volksmund auch "Kaliberg" oder "Monte Kali" genannt, besteht aus ca. 50 Millionen Tonnen überwiegend Natriumchlorid (Kochsalz) und Calciumsulfat (Gips) und ist somit eine der größten Deponien Europas. Dies birgt allerdings auch einige geohydrologische Risiken. Auch die Entsorgung der ständig anfallenden salzhaltigen Oberflächenwasser stellt ein Problem dar.
Verkehr
Fernstraßen
- Autobahn 66: Wiesbaden – Frankfurt am Main – Hanau – Dreieck Fulda (Verbindung zur Autobahn 7)
- Derzeit besteht noch eine 16 km lange Autobahnlücke zwischen den Anschlussstellen Schlüchtern-Nord und Fulda-Süd. Die Fertigstellung ist bis 2011 geplant, wobei Neuhof zwei eigene Anschlussstellen (Neuhof-Süd und Neuhof-Nord) erhalten soll. Die Ortslage von Neuhof wird dabei mit einem 1.610 m langen, zweiröhrigen Tunnelbauwerk durchquert werden. Der Streckenabschnitt von der Anschlussstelle Schlüchtern-Nord über Flieden bis zur neuen Anschlussstelle Neuhof-Süd wird voraussichtlich im August 2007 eröffnet werden können.
- Bis zum Lückenschluss der Autobahn 66 dient das restliche Teilstück der Bundesstraße 40 zwischen Flieden und Eichenzell als Bindeglied für die Autobahn zwischen den Anschlussstellen Schlüchtern-Nord und Fulda-Süd.
Eisenbahn
- Bahnstrecke Fulda – Frankfurt am Main (Kinzigtalbahn)
- Der Bahnhof Neuhof (Kr Fulda) wird jeweils im Stundentakt mit Regionalexpress-Zügen (RE) nach Frankfurt am Main und nach Fulda bedient. Außerdem besteht hier eine Anschlussbahn zum Kalibergwerk Neuhof-Ellers.
- Der nächste ICE-Anschluss befindet sich in Fulda.
Buslinien
Neuhof bietet mehrere Haltepunkte und Umsteigemöglichkeiten von Buslinien in benachbarte Ortschaften und in die Kreisstadt Fulda im Rahmen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV).
Bildung
In der Gemeinde Neuhof befinden sich eine Additive Gesamtschule, die Wernher-von-Braun-Schule am Opperzer Berg, und drei Grundschulen: die Schlossschule in Neuhof-Neustadt, die Grundschule am Rippberg in Hattenhof sowie die Monte-Kali-Schule in Rommerz. Weiterhin gibt es die Albert-Schweitzer-Schule in Neuhof-Neustadt, eine Förderschule mit Beratungszentrum.
Persönlichkeiten
- Dr. Aloys Ruppel (1882 – 1977), geboren in Opperz, später Professor und Direktor des Gutenberg-Museums in Mainz, Ehrenbürger von Neuhof seit 1957
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Gemeinde Neuhof
- Linkkatalog zum Thema Neuhof bei curlie.org (ehemals DMOZ)