Zum Inhalt springen

Grünlilie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juli 2004 um 09:06 Uhr durch Denis Barthel (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Grünlilie (Chlorophytum; Graslilie, Brautschleppe, Sekretärinnenblume) ist eine Gattung aus der Familie der Liliengewächse und stammt ursprünglich aus Südafrika. Sie ist relativ anspruchslos und deshalb vor allem in Büros, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen sehr beliebt. Da sie im Gegensatz zu vielen anderen Zimmerpflanzen ungiftig ist, eignet sie sich hervorragend für Haushalte mit Kindern oder Katzen.

Grünlilie mit Ablegern
Geöffnete Blüte einer Grünlilie
Blütenknospen einer Grünlilie

Aussehen

Die Grünlilie hat je nach Art schmale bis breite, grün oder grün/cremefarben-gestreifte Blätter, die büschelweise aus der Erde ragen. Ständig entstehen neue Blätter aus der Mitte der Büschel. Gedeiht sie gut und hat sie genug Platz im Topf, kann die Grünlilie aber auch seitlich neue Triebe aus der Wurzel bilden. Hat sie eine gewisse Größe erreicht, wachsen im Sommer Stiele aus der Mitte der Pflanze heraus, an denen vorerst kleine weiße Blüten sitzen. Diese Stiele, die von der Pflanze herabhängen und bis zu einem Meter lang werden können, werden von der Grünlilie zur Vermehrung benutzt, indem sie an ihnen viele Ableger (Kindel) bildet. Die Wurzeln der Grünlilie sind schneeweiß und sehr fleischig. Wenn der Pflanze der Topf zu klein wird, wachsen die Wurzeln oben aus der Erde und unten aus den Abzugslöchern des Topfes heraus und die Pflanze muss umgetopft werden.


Arten

Inzwischen gibt es angeblich über hundert Arten, die sich in der Farbe und Form der Blätter unterscheiden. Die Urform der Grünlilie ist rein grün, bei Chlorophytum comosum Variegatum sind diese mit einem weißen Rand versehen oder haben einen weißen Mittelstreifen. Bei Chlorophytum comosum Picturatum ist der Mittelstreifen gelb. Es gibt unzählige Varianten. Eine interessante neue Züchtung hat Korkenzieherblätter (unter dem Namen Bonnie im Handel erhältlich). Diese wächst noch schneller und ist auch noch robuster als die herkömmlichen Grünlilien.


Pflege

Die Grünlilie ist pflegeleicht.


Standort : Sie gedeiht im Schatten wie auch in der Sonne.

Gießen: Gegossen wird sie je nach Standort durchschnittlich (verträgt im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen meist kalkhaltiges Wasser!), das heißt an Sonnenstandorten mehr als im Schatten, dabei sollte das Substrat nie austrocknen. Aber selbst einen ausgetrockneten Topfballen übersteht sie meistens ohne daran Schaden zu nehmen, vorausgesetzt sie bekommt dann ausreichend Wasser um sich erholen zu können. Zu viel Wasser kann der Grünlilie schon eher schaden als zu wenig, denn wenn sich das Gießwasser unten im Topf staut, weil es nicht abrinnen kann oder sich der Topf über längere Zeit in einem mit Wasser gefüllten Untersetzer befindet, kann schnell Wurzelfäule entstehen. In diesem Fall werden die kranken Wurzeln weggeschnitten und die Pflanze wird etwas trockener gehalten.

Düngen: Frühjahr und Sommer wöchentlich, Herbst und Winter nur alle vier Wochen mit Zimmerpflanzendünger

Umtopfen: Die Grünlilie sollte immer dann umgetopft werden, wenn die Wurzeln entweder oben aus der Erde oder unten aus den Abzugslöchern des Topfes herausragen. Bei ausgewachsenen Pflanzen einmal jährlich (März).

Tipp 1: Für ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgen (Besprühen hebt die Luftfeuchtigkeit nicht an!), sonst bekommt sie braune Blattspitzen; diese gegebenenfalls dann abschneiden, aber immer ohne eine neue Wunde zu verursachen.

Tipp 2: Die Grünlilie liebt es besprüht zu werden, aber nie nach, beziehungsweise vor einem Sonnenbad, sonst verbrennen die Blattspitzen. Die Blätter werden dadurch gereinigt und die Pflanze kann über die Blätter zusätzlich Flüssigkeit aufnehmen. Dieser Effekt tritt aber nur ein, wenn wirklich regelmäßig gesprüht wird.

Tipp 3: Aus den Kindeln neue Pflanzen ziehen. Alte Grünlilien verlieren oft an Schönheit.

Tipp 4: Die Pflanze sollte an ihrem Standort öfter gedreht werden, um einen einseitigen über den Topfrand hängenden Wuchs zu vermeiden.


Schädlinge

Bei der Grünlilie werden selten Schädlinge vorgefunden, selbst wenn sie neben kranken oder von Läusen befallenen Pflanzen steht. Gelegentlich können Trauermücken vorkommen, die ihre Eier in das Substrat ablegen. In die Erde gesteckte Gelbtafeln, an denen die fertig entwickelten Trauermücken kleben bleiben, können aber rasch Abhilfe schaffen.


Vermehrung

Die Grünlilie kann durch Teilung der Pflanze oder duch Kindel vermehrt werden. Bei der letzten Variante werden die fertigen Pflänzchen (Kindel) von der Mutterpflanze abgenommen und in ein mageres Substrat gesetzt. Eine Glashausatmosphäre mit konstanter Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit ist von Vorteil. Meist sind aber schon kleine Wurzeln vorhanden, so dass die Bewurzelung in der Erde schnell erfolgt. Eine Variante dieser Vermehrungsart ist die Vermehrung durch Absenker. Dabei werden die Kindel an der Mutterpflanze belassen, nur die Stiele werden auf die Erde gebogen (in einem separaten Topf) und gegebenenfalls mit Draht zur Erde gedrückt. Erst wenn die Jungpflanze gut bewurzelt hat, wird sie von der Mutterpflanze getrennt. Diese Variante ist aufwendiger und meist nicht notwendig.