Vršovci oder Wrschowetze (auch Rawici) ist ein frühmittelalterliches Adelsgeschlecht. Sie standen am längsten im Kampf mit den Přemysliden um die Vorherrschaft in Böhmen. Der damals herrschende Přemyslide Svatopluk löste das Problem 1108 mit deren Ausrottung.

Vršovci waren eines der ältesten Adelsgeschlechter Böhmens und stammte vermutlich von einem Ahnenzweig der Přemysliden ab. Dieses Geschlecht wirft jedoch einige Fragen auf. So vermutet man einerseits, es handele sich um einen Familienadel, andererseits um eine Gruppierung religiöser Führer.
Die Vršovci bekämpften auch im Namen der Přemyliden das konkurrierende Geschlecht der Slavnikiden. In der Schlacht bei Libice, die zwei Tage dauerte, wurden alle Einwohner getötet, auch die, die sich in der Kirche verschanzt hatten. Danach brannten sie die wichtigsten Festungen und Burgen der Slavnikiden nieder. Die Přemysliden besetzten die befreiten Gebiete und schenkten den Vršovci zum Dank Libice.
Kurz nach der Ausrottung der Slavnikiden traf die Vršovci 1108 das gleiche Schicksal.
Literatur
- Cosmas von Prag, Chronica Boemorum
- Thietmar von Merseburg, Chronicon
- Josef Teige, Blätter aus der altböhmischen Genealogie. Slavnikiden - Die Vrsovcen - Die Herren von Lichtenburg, Damböck 2005, ISBN 3-9005-8945-3
- Jan Długosz, Annales seu cronici incliti regni Poloniae
- Simon Okolski, Orbis Polonus, Kraków 1642, V.2. 581-602
- Kasper Niesiecki, Herbarz, VIII, 97-99
- Bartosz Paprocki, Herby rycerstwa polskiego, Kraków 1584 (II ed. Kraków 1858)