Heinrich Philipp Bossler

deutscher Kupferstecher, Münzgraveur, Erfinder, Musikverleger, Impresario, hochfürstlich brandenburg-onolzbacher Expeditionsrat und königlich preußischer Rat
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Heinrich Philipp Karl (bzw. Carl) Bossler, auch Boßler[1] oder einfach Rath Boßler[2] (* 22. Juli 1744 in Darmstadt; † 8. September 1812 in Gohlis bei Leipzig) war ein deutscher Musikverleger, Impresario, 1776 Sekretär und Kammerdiener des Prinzen Louis von Hessen-Darmstadt[1][3] sowie hochfürstlich brandenburg-onolzbacher Expeditionsrat.[4]

Hausmusikszene von 1782. Kupferstich von Philipp Heinrich Boßler nach einer Zeichnung von Viktor Wilhelm Peter Heideloff

Philipp Heinrich Karl Boßler wurde als Sohn des landgräflich hessen-darmstädtischen Hofwindbüchsenmachers Friedrich Jacob Boßler auch Bosler oder Bossler genannt und Enkel des Hofbüchsenmachers zu Darmstadt Johann Peter Boßler auch Bosler oder Bossler genannt, der 1718 seine Meisterstücke bei der Schlosserzunft zu Darmstadt ablieferte, geboren.[5][6]

Um 1769 arbeitete Bossler als Kupferstecher er war zudem fürstlicher Münzgraveur.[1] 1779 erfand er eine Maschine zur Vereinfachung des Notendrucks und gründete in Speyer seinen Verlag. Von 1788 bis 1790 veröffentlichte er die Musikalische Realzeitung, außerdem die Musikalische Korrespondenz der Teutschen filarmonischen Gesellschaft. Ab 1785 arbeitete er sieben Jahre unter der Firma Krämer & Bossler in Darmstadt. 1799 wechselte er nach Gohlis bei Leipzig.

Unter der Federführung seines Sohnes existierte sein Verlag bis 1828. Bossler hat bis 1796 mehr als 300 Titel herausgebracht, darunter auch frühe Werke Beethovens.

Durch den Prinzen Ludwig Georg Carl von Hessen-Darmstadt fand Boßler Kontakt zur Freimaurerei.[1] Philipp Heinrich Carl Bossler war außerdem ein Vertrauter Marianne Kirchgeßners, als deren Agent er ebenfalls fungierte[7] und mit welcher er gemeinschaftlich ein Landgut bei Gohlis erwarb.[8]

Werke

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d Hans Schneider: Der Musikverleger Heinrich Philipp Bossler 1744–1812. Mit bibliographischen Übersichten und einem Anhang Mariane Kirchgessner und Boßler. Selbstverlag Hans Schneider, Tutzing 1985, ISBN 3-7952-0500-X, S. 34.
  2. Harald Strebel: Anton Stadler – Wirken und Lebensumfeld des „Mozart-Klarinettisten“ – Fakten, Daten und Hypothesen zu seiner Biographie. Wissenschaftsverlag Hollitzer, Wien 2016, ISBN 978-3-99012-369-0, Anmerkungen – 43.
  3. Klaus Stopp: Die Handwerkskundschaften mit Ortsansichten. Band 2. Katalog Bundesrepublik Deutschland Aalen – Esslingen. Hiersemann Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-7772-8224-3, S. 264.
  4. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Band 120. Kohlhammer Verlag, 1972, ISSN 0044-2607, S. 335.
  5. Hans Schneider: Der Musikverleger Heinrich Philipp Bossler 1744–1812. Mit bibliographischen Übersichten und einem Anhang Mariane Kirchgessner und Boßler. Selbstverlag Hans Schneider, Tutzing 1985, ISBN 3-7952-0500-X, S. 15.
  6. Wolfgang Adam und Siegrid Westphal (Hrsg.): Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit – Städte und Residenzen im alten deutschen Sprachraum. Band 1 – Augsburg–Gottorf. de Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-020703-3, S. 341.
  7. Peter Schleuning: Der Bürger erhebt sich – Geschichte der deutschen Musik im 18. Jahrhundert. J.B. Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01797-4, S. 208.
  8. Christoph Martin Wieland (Hrsg.): Der Neue Teutsche Merkur vom Jahr 1801. Band 3. Gädicke, Weimar 1801, S. 141 ([1]).