Martand Singh (* 1923; † 1995), mit vollem Namen "HH (His Highness) Samrajya Maharajadhiraja Bandhresh Shri Maharaja MARTAND SINGH Ju Deo Bahadur" war ab 1946 der 13. und damit auch zugleich letzte Maharadscha des indischen Fürstenstaates Rewa(h). Im Gegensatz zu seinem Vater "Major-General HH Samrajya Maharajadhiraja Bandhresh Shri Maharaja Sir GHULAB SINGH Ju Deo Bahadur" war bei ihm der Fürstenstatus aber von Anfang an nicht mehr mit realer politischer Macht verbunden. Im Jahre 1970 wurde ihm dann sogar die Führung des Maharadscha-Titels durch Verfügung der indischen Regierung untersagt.
Martand Singh wirkte danach bis 1989 als einfacher Abgeordneter für den Bezirk Rewa(h) in der Lok Sabha, der ersten Kammer des indischen Parlaments, hier setzte er sich engagiert für den Naturschutz und die Bekämpfung der Wilderei ein. Die Gründung des Bandhavgarh-Nationalparks in den Vindhya-Bergen geht auf seine Initiative zurück.
Insbesondere lag ihm hierbei die Bewahrung der seltenen Spezies des in Rewa(h) beheimateten weißen Tigers (eines Halbalbinos) am Herzen. Martand Singh gelang mit dem 1951 im Dschungel eingefangenen Tigerkater Mohan sogar die erstmalige Züchtung dieser Rasse in Gefangenschaft. Alle heute weltweit in zoologischen Gärten lebenden weißen Bengalischen Tiger führen ihren Stammbaum letztlich auf dieses Exemplar zurück.
Martand Singh förderte als Philanthrop und Spender viele soziale und medizinische Einrichtungen für bedürftige und kranke Menschen, auch der Aufbau und die Fortentwicklung einer modernen Infrastruktur in seinem Wahlkreis war eines seiner Hauptanliegen.
Die indische Regierung verlieh Martand Singh im Jahre 1986 die dritthöchste zivile Auszeichnung des Padma Bhushan für sein herausragendes gesellschaftliches Engagement[1].
Einzelnachweise
- ↑ Govt. of India: Previous Awardees. Ministry of Home Affairs, abgerufen am 1. September 2019 (englisch).