Mönchsdeggingen

Gemeinde in Deutschland
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Mönchsdeggingen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Donau-Ries und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Ries mit Sitz in Nördlingen.

Wappen Deutschlandkarte
Mönchsdeggingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mönchsdeggingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 47′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 48° 47′ N, 10° 35′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Donau-Ries
Verwaltungs­gemeinschaft: Ries
Höhe: 435 m ü. NHN
Fläche: 32,05 km2
Einwohner: 1443 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86751
Vorwahl: 09088
Kfz-Kennzeichen: DON, NÖ
Gemeindeschlüssel: 09 7 79 184
Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Albstr. 30
86751 Mönchsdeggingen
Website: www.moenchsdeggingen.de
Bürgermeister: Karl Wiedenmann (CSU/Freie Bürger/Ortsteilliste)
Lage der Gemeinde Mönchsdeggingen im Landkreis Donau-Ries
KarteDornstadt-LinkersbaindtDornstadt-LinkersbaindtEsterholz (gemeindefreies Gebiet)Rain (Lech)Münster (Lech)Holzheim (Landkreis Donau-Ries)Oberndorf am LechMertingenDonauwörthAsbach-BäumenheimGenderkingenNiederschönenfeldMarxheimTagmersheimRöglingMonheim (Schwaben)KaisheimBuchdorfDaitingFremdingenAuhausenOettingen in BayernHainsfarthEhingen am RiesTapfheimMarktoffingenMaihingenMegesheimMunningenWolferstadtWallersteinNördlingenReimlingenEderheimForheimAmerdingenWemdingWechingenHarburg (Schwaben)HohenaltheimDeiningenAlerheimOttingFünfstettenHuisheimMönchsdeggingenMöttingenBaden-WürttembergLandkreis AnsbachLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis EichstättLandkreis Neuburg-SchrobenhausenLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis AugsburgLandkreis Dillingen an der Donau
Karte

Geografie

Mönchsdeggingen liegt am Südrand des Nördlinger Rieses. Im Süden grenzt es an den Landkreis Dillingen. Geologisch gehört das Gebiet zur Riesalb, dem östlichsten, nur noch hügeligen Ausläufer der Schwäbischen Alb.

Die Gemeinde hat sieben amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2]

  • Merzingen (Dorf)
  • Mönchsdeggingen (Pfarrdorf)
  • Rohrbach (Dorf)
  • Schaffhausen (Pfarrdorf)

Es existieren die Gemarkungen Merzingen, Mönchsdeggingen, Rohrbach, Schaffhausen, Untermagerbein und Ziswingen.

Geschichte

zur Geschichte des Klosters siehe: Kloster Mönchsdeggingen

Bis zur Gemeindegründung

Deggingen wurde erstmals 1007 in einer Urkunde König Heinrichs II. erwähnt, in der der Ort – bis dahin vermutlich Reichs- oder Ottonisches Hausgut – als Gründungsausstattung dem Hochstift Bamberg übergeben wurde. Die Oberlehenshoheit Bambergs blieb trotz wechselnder faktischer Machtverhältnisse bis zum Ende des Alten Reiches unbestritten.

Das Kloster hatte umfangreichen Besitz und zahlreiche Rechte (u. a. das Patronat der Pfarrkirche St. Georg) im Dorf. Nachdem die Grafen von Oettingen den Herren von Hürnheim als Klostervögte folgten, entglitten Kloster und Ort zunehmend dem hochstiftlichen Einfluss. Mönchsdeggingen wurde in die Grafschaft Oettingen integriert. Bei den Teilungen des Hauses Oettingen blieb die Vogtei als Recht bei der katholischen Linie Oettingen-Wallerstein, das Dorf gehörte zu Oettingen-Oettingen. Letztere führten vor Ort im 16. Jahrhundert die Reformation ein; das Kloster blieb jedoch davon unberührt. Das hatte kuriose Folgen, da das Kloster als Patronatsherr nun evangelische Pfarrer berufen musste.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Mönchsdeggingen vor allem in der Schlacht bei Nördlingen schwer zerstört. Um den Bevölkerungsverlust auszugleichen, wurden 1684 aus Pfalz-Neuburg vertriebene Juden angesiedelt. In den folgenden zwei Jahrhunderten übten diese einen nachhaltigen Einfluss auf Wirtschaft, Kultur und das Ortsbild des Dorfes aus. 1879 löste sich die jüdische Gemeinde wegen Abwanderung nach Übersee und Nördlingen auf.

1802 wurde das Kloster aufgelöst. Mit der Rheinbundakte 1806 kamen der Ort, der seit 1500 auch im Schwäbischen Reichskreis lag, und das säkularisierte Kloster zum Königreich Bayern. 1818 entstand mit dem Gemeindeedikt die heutige politische Gemeinde.

20. und 21. Jahrhundert

1950 übernahm die Kongregation der Missionare von Mariannhill die alten Klostergebäude als Noviziat für ihre angehenden Priester.

Am 11. Dezember 1930 wurde der Name der Gemeinde amtlich von Deggingen in Mönchsdeggingen geändert.[3]

Im Jahr 2007 feierte der Ort sein 1000-jähriges Bestehen.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Merzingen, Schaffhausen und Ziswingen eingegliedert.[3] Untermagerbein kam am 1. Januar 1976 hinzu. Rohrbach folgte schließlich am 1. Mai 1978.[4]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1538 Einwohner[4]
  • 1970: 1581 Einwohner[4]
  • 1987: 1563 Einwohner
  • 1991: 1563 Einwohner
  • 1995: 1573 Einwohner
  • 2000: 1542 Einwohner
  • 2005: 1499 Einwohner
  • 2010: 1366 Einwohner
  • 2015: 1429 Einwohner

Zur Zeit der Volkszählung 1987 waren mehr als drei Viertel (75,2 %) der Einwohner evangelisch und 22,2 % katholisch. Die Anteile beider Konfessionen haben bis zur Volkszählung 2011 abgenommen. Nach wie vor war 2011 die deutliche Mehrheit evangelisch (66,5 %), 20,2 % waren katholisch.[5]

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist Karl Wiedenmann (CSU).

Wappen und Flagge

 
Wappen von Mönchsdeggingen
Blasonierung: „Über rotem Schildfuß, darin ein halber silberner Schragen, gespalten in Blau und Silber; vorne eine golden bewehrte silberne Gans, hinten ein rotes Tatzenkreuz.“[6]
Wappenbegründung: Die Schragen erinnern das Wappen der Oettinger, die Gans steht für das St.-Martin-Patronat der Klosterkirche, das Tatzenkreuz für das Georgskreuz (St. Georg als Patron der Pfarrkirche).

Die 1990 genehmigte weiß-rote Gemeindeflagge wird nicht verwendet.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 52 und im Bereich Handel und Verkehr neun sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 51 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 552. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 71 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1300 ha, davon waren 1022 ha Ackerfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2011):

  • Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 28 Kindern
  • Volksschulen: eine mit 18 Lehrern und 251 Schülern

Literatur

Commons: Mönchsdeggingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Gemeinde Mönchsdeggingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 1. September 2019.
  3. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 541.
  4. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 793 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  5. Amtliche Gemeindestatistik.
  6. Wappen von Mönchsdeggingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Eintrag zu Mönchsdeggingen auf der Seite kommunalflaggen.eu