Amstrad CPC

Heimcomputer-Baureihe
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Schneider bzw. Amstrad CPC (Colour Personal Computer) war ein populärer Homecomputer der 80er Jahre, basierend auf dem weitverbreiteten 8 Bit/4 MHz CPU Zilog Z80A. Entwickelt und hergestellt wurden sie von der britischen Firma Amstrad, Verbreitung fanden sie u. a. in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien.

Amstrad CPC 464, mit CTM644 Farbmonitor
Schneider CPC 664
Amstrad CPC 6128

Die Rechner wurden als „Komplettpaket“ verkauft, enthalten waren der eigentliche Rechner inkl. integrierter Tastatur und Speicherlaufwerk, ferner der Monitor (grün oder farbig) und das im Monitor enthaltene Netzteil (mehrere eher kurze Kabel). Alternativ war, über einen Adapter, der übliche Fernseher anschließbar. Das Handbuch kann als gut und ausführlich bezeichnet werden, BASIC (im ROM) und zum Teil auch CP/M (über Diskette) waren inklusive. Der Verkaufspreis war in der Regel vergleichbar bzw. unter dem eines Commodore C64, bei dem zudem Monitor und Laufwerk als Zubehör zu erwerben waren.

Das zunächst schwarze Gehäuse wurde später auf den meisten Schreibtischen durch die meist beigen PCs abgelöst, fand sich jedoch später an anderer Stelle (Steve Jobs' NeXT Cube, soweit finanzierbar) wieder.

Während bei den Amstrad-Modellen die externen Stecker zum Teil direkt auf die Platine gesetzt wurden, analog etwa den heutigen Steckkarten, waren bei den besser geschirmten Schneider-Modellen teilweise Centronics-Schnittstellen/Stecker verbaut worden. Die bunten Tastaturen der frühen Amstrad-Modelle veränderte Schneider ins bekannte „ernsthafte“ Lichtgrau. Amstrad übernahm diese Farbgestaltung schließlich beim CPC 6128.

Technik, Ausrüstung und Handling

Die Technik entsprach durchgehend dem Stand der Zeit, der Computer war in den meisten Aspekten dem direkten Konkurrenten Commodore C64 ebenbürtig und teilweise sogar überlegen. Natürlich waren die Verkaufszahlen etwas kleiner, der Konkurrent war zuerst gestartet, zudem war der CPC „etwas ernsthafter“, wie manch einer zunächst dachte. Obwohl der deutsche Zubehörmarkt nicht die selbe Breite und Tiefe wie im Falle des C64 erreichte, an den auch einzelne Komponenten des CPC (z. B. der Soundchip) nicht ganz heranreichten, waren Ausstattung und Leistung durchaus beachtlich.

Der Rechner startete in Sekundenschnelle ins mitgelieferte, auf dem ROM enthaltene Locomotive BASIC. Weitere Software konnte über Kassette oder Diskette nachgeladen werden. Reichte das Programmangebot nicht aus, konnte in BASIC selbst programmiert werden (ausführliches Handbuch beiliegend), einige recht gute Zeitschriften boten kurze bis lange Programmlistings zum Abtippen an. Mit den beigelegten Disketten konnte das OS CP/M 2.2, bzw. bei den Modellen mit 128kB RAM auch CP/M 3.0, nachgeladen werden, weitere Programme und Programmiersprachen, etwa LOGO und Turbo Pascal 3.01A waren erhältlich. Programmierung in Maschinensprache ist mittels der üblichen PEEK/POKE/CALL-Befehle vom BASIC aus möglich.

Die Programmierung erfolgte im Dialog auf der Kommandozeile, der recht komfortable BASIC-Interpreter weist einen recht guten Befehlsumfang auf. Module und Funktionen fehlen entsprechend der Entstehungszeit beinahe ganz, die automatisierte Bearbeitung des zeilennummerierten Listings (Neunummerierung, Verschmelzen einzelner Listing-Teile, etc.) ist allerdings möglich.

Nicht nur das BASIC, sondern auch das „Betriebssystem“ (für Assembler-Programmierer) waren im Vergleich zu anderen Heimcomputern schnell und geradezu luxuriös ausgestattet. So enthielt der ROM des CPC unter anderem eine komplette Floating-Point-Bibliothek sowie ein ausgeklügeltes Interrupt-System, das teilweise sogar von BASIC aus nutzbar war (sog. Events). Der CPC wurde – im Gegensatz zur Konkurrenz – im Interrupt Mode 1 betrieben, d.h. es gab genau eine Interruptquelle im gesamten System, die während eines Bildaufbaus 6-mal getriggert wurde; davon wurden dann die verschiedenen Event Queues gespeist.

 
Standard 3-Zoll Diskette

Das zur Ablösung des Kassettenlaufwerkes eingebaute 3″-Zoll-Diskettenlaufwerk brachte einen erheblichen Geschwindigkeitsvorteil. Die Disketten waren sehr stabil, wurden einzeln in Pappschubern bzw. „Jewel Cases“ geliefert, mit einem schwarzem Plastikgehäuse ähnlich den heutigen 3,5″-Disketten. Die von Hitachi-Maxell erfundene 3″-Diskette war als Nachfolge der in den siebziger Jahren gängigen 8″-Diskette konzipiert, wurde jedoch vom Markt kaum angenommen. Außer Schneider/Amstrad sowie, bedingt durch den Aufkauf durch Amstrad, später auch Sinclair, wurde dieses Format nur von wenigen, exotischen Computerherstellern verwendet. Das logische Format der 3″-Diskette war identisch mit dem der 8″-Disketten, also Double-Sided, Single-Density, und lieferte somit 360 KB (180KB je Seite), wobei die Diskette zum Beschreiben der zweiten Seite auch physikalisch gedreht werden musste (und konnte), da es sich um Einzelkopflaufwerke (Single-Headed) handelte. Spätere 3″-Doppelkopflaufwerke fanden sich nur beim verwandten PCW-Rechner, nicht aber beim CPC, wohingegen Disketten höherer Speicherkapazität (dank veränderter Formatierungsdichte) durchaus möglich waren. Obwohl die 3″-Diskette der früheren 5 1/4″ Diskette überlegen war, scheiterte sie letztendlich. In der Zwischenzeit waren bereits Sonys 3 1/2″ Diskette dabei ihren Markt zu finden und mit besserer Leistung zu erobern. Durch die technische Verwandtschaft zum 8″-Laufwerk - der Diskettencontroller des CPC wurde ursprünglich sogar für solche entwickelt - entspricht der Anschluss des Laufwerks dem eines PC-XT Diskettenlaufwerks. Da das Betriebssystem AMSDOS jedoch nur eine Seite der Diskette ansprechen kann, wurden beim Anschluss von 3 1/2″-Laufwerken am CPC zumeist Seitenschalter mit eingebaut, da sich 3 1/2″-Disketten nicht drehen lassen. Die Medienpreise waren relativ hoch, für eine einzelne Diskette wurden beim Einzelhändler zwischen 7 und 20 DM verlangt.

Die verschiedenen CPC-Modelle waren - eine Neuerung damals - untereinander kompatibel. Die Software ließ sich weitgehend austauschen. Das CP/M-Betriebssystem - ein MS-DOS-Vorläufer - war de facto Industriestandard. Leider war das riesige CP/M-Softwareangebot wegen des Diskettenformates nicht direkt zugänglich; Internetzugänge waren selten und teuer, Mailboxen kamen gerade erst auf und waren den wenigsten bekannt bzw. zugänglich.

Die technischen Daten

  • CPU: In der CPC-Serie tut eine Zilog Z80-CPU bzw. Z80a (mit einer Datenwort- und Datenbus-Breite von 8 Bit) ihren Dienst. Dieser Prozessor war den meisten anderen damaligen 8-Bit-Prozessoren in vielerlei Hinsicht überlegen (großer Befehlsumfang, maximale Taktfrequenz von bis zu 4 MHz, integrierter IO-Controller, weite Verbreitung und niedriger Preis). Im CPC wird die Z80-CPU mit einer Taktfrequenz von 4 MHz betrieben, wobei jeder Maschinenbefehl auf Vielfache von 4 Zyklen aufgeblasen wird, um Zugriffskonflikte zwischen CPU und Videoelektronik zu vermeiden. Kurze Z80-Befehle sind 3 oder 4 Zyklen lang, erhebliche Performanceverluste kann man diesem Verfahren also nicht anlasten. Es ergibt sich eine theoretische Rechenleistung von bis zu 1 MIPS (in der Realität sind es wohl eher unter 0,5 MIPS). Die Prozessorklasse wurde später auch noch im Gameboy verbaut und war somit noch lange erfolgreich.
  • RAM: Die CPCs sind je nach Modell mit 64K RAM (464, 664) oder 128K RAM (6128) ausgestattet, wovon dem Benutzer unter Basic ca. 42K für Programme und/oder Daten zur Verfügung stehen. Da der Adressbus der Z80-CPU mit 16 Bit Breite maximal 65536 verschiedene Adressen (also Bytes, also 64KByte) ansprechen kann, wurde der erweiterte Speicher des CPC 6128 (und auch ggf. mit Speichererweiterungen bestückter 64K CPCs) per Bankswitching verfügbar gemacht. Hierbei wird ein 16KB großer Speicherblock aus dem 2. 64K Block (bzw. weiteren Blöcken) in dem von der CPU adressierbaren Speicherbereich (hier zwischen 0x4000 und 0x7fff) eingeblendet (wodurch der normalerweise dort liegende Speicher ausgeblendet wird, also temporär nicht zur Verfügung steht). Insgesamt sind so (durch die Ansteuerung der 16K-Blöcke begrenzt) Erweiterungen bis zu 512K möglich.
  • ROM: Die CPCs sind je nach Modell mit 32K ROM (464) bzw. 48K ROM (664, 6128) ausgestattet, wobei sich diese zu jeweils 16K auf Betriebssystem/Kernel (lower ROM), BASIC Interpreter (upper ROM) und (bei Vorhandensein eines Diskettenlaufwerks bzw. Controllers) das AMSDOS (auch upper ROM (s. u.), mit einem Teil der Programmiersprache Logo) verteilen. Durch ein u. a. speziell für diesen Zweck entworfenes Gate Array (vgl. ULA) konnten diese ROMs im CPC (an verschiedenen Adressbereichen: lower-ROM zwischen 0x0000 und 0x3fff und upper-ROM zwischen 0xc000 und 0xffff) beliebig ein- und ausgeblendet werden. Im upper-ROM sind theoretisch sogar bis zu 252 verschiedene, jeweils 16K große ROMs (ein- und ausblendbar) möglich.
  • BASIC: Der Basic-Interpreter der CPC-Serie (Locomotive BASIC 1.0 im 464 bzw. 1.1 in 664 und 6128) war für damalige Verhältnisse aus mehreren Gründen relativ außergewöhnlich. Zum Einen gibt es umfangreiche Befehle zur Erzeugung von Grafik, Sound, Text-Fenstern sowie UDGs (user defined graphics) etc., zum Anderen ist es z. B. möglich, den Befehlssatz per RSX (resident system eXtension) beliebig zu erweitern. Der Interpreter hat außerdem jede im (zeilenbasierten) Editor eingegebene Programmzeile quasi vorcompiliert (tokenisiert) bevor er sie abspeichert.
  • Grafik: Die Grafik-Darstellung in der CPC-Serie wird von dem Gespann CRTC (cathode ray tube controller, einem Motorola MC6845 Controller, der baugleich auch in CGA-Grafikkarten verwendet wurde) sowie dem Gate Array (ein von Amstrad speziell für diesen Zweck in Auftrag gegebenes IC) gesteuert. Interessant ist hierbei die Kombination dieser beiden ICs, da z. B. der CRTC eigentlich zur Darstellung von Textmodi (mit Charakter ROM ähnlich dem C64) ausgelegt ist, im CPC aber auf ziemlich ausgeklügelte Art und Weise zusammen mit dem Gate Array die Steuer-Signale und Bildinhalte erzeugt sowie die Auflösung der Farbpaletten steuert. Dadurch erst sind die 3 verschiedenen Grafik-Modi (160×200 Pixel bei 16, 320×200 Pixel bei 4 und 640×200 Pixel bei 2 aus jeweils 27 Farben) der CPC-Reihe möglich. Das Fehlen von Hardware-Sprites sowie erst relativ spät gefundene (undokumentierte) Methoden zum Hardware-Scrolling schränkten jedoch den CPC (im Vergleich zum C64) im Spielebetrieb deutlich ein.
  • Sound: Der Soundgenerator im CPC ist ein AY-3-8912 (ursprünglich von General Instrument), ein Chip, der 3-Kanal Stereo-Sound erzeugt, sowie integrierte Hüllkurven- und Rausch-Generatoren (sowie IO-Kanäle, über die z. B. im CPC auch die Tastatur abgefragt und das Lesen und Schreiben von Tape/Kassette gesteuert wird) besitzt. Im Vergleich zu den Möglichkeiten eines Synthesizer (wie dem SID, der z. B. dem C64 seine Stimme gibt) sind die des AY-3 relativ eingeschränkt, aber auch hier war wieder der günstige Preis ausschlaggebend für die Wahl. Dieser Soundgenerator (bzw. Abwandlungen davon) wurde z. B. auch in Sega Master System, Sega Mega Drive, Nintendo Gameboy und anderen Konsolen der frühen 90er-Jahre verbaut.

Versuch einer (subjektiven) Wertung

Einen zeitgemäßen Vergleich zum leistungsschwächeren Sinclair ZX Spectrum oder dem sehr ähnlichen Commodore C64 und C128 brauchen die Homecomputer von Amstrad bzw. Schneider nicht zu scheuen. Im Vergleich zum IBM-PC waren die Rechner zunächst auch für den Otto Normalverbraucher erschwinglich, zum teuren Apple Macintosh fehlte die speicherhungrige graphische Oberfläche. Die GUI hatte bei Bedarf die Anwendung mitzubringen oder musste hier selbst programmiert werden. Alternativ kann sich der Anwender heutzutage die freien Betriebssysteme SymbOS bzw. FutureOS installieren.

Einer der Gründe für die geringe Akzeptanz des CPC war sein Diskettenformat. Es gab für den CPC nur ein Laufwerk eines Drittherstellers für das damals geläufige 5 1/4" Format. Nur für wenige andere Systeme wie den Sharp MZ oder den späten Sinclair ZX Spectrum +3 waren 3" Laufwerke erhältlich. Zwar unterschieden sich die Aufzeichnungsformate z.B. zwischen dem C64 und einem PC ebenfalls - die konnte jedoch durch Software zum Teil behoben werden, da sie eine mechanisch identische Diskette verwendeten. Eine Datenübertragung von einem CPC auf eine anderes Computersystem oder umgekehrt standen im Gegensatz dazu schwer überwindbare Hindernisse gegenüber. Zusätzlich sorgte der hohe Preis einer Diskette dafür eine weitere Verbreitung des Mediums zu verhindern.

An die Leistung und den Preis einer Unix-Workstation oder eines Cray-Supercomputer reichten die damaligen CPCs natürlich nicht heran. Die Berechnung eines Apfelmännchens dauerte einige Stunden. Den wenig später (1985) verfügbaren Atari STs und Commodore Amigas sind die Rechner unterlegen.

Die Homecomputer stellen, als Urenkel von Zuse und ENIAC, als Enkel von Mainframe und Selbstbaucomputer, als Vorläufer des vernetzten PCs auf Windows-, Linux- oder Apple-Basis einen bemerkenswerten Zwischenschritt, einen nostalgischen Meilenstein dar, ebenso etwa wie Lochkarte und Rechenschieber. Während sich der Z80A-CPU zuweilen noch immer in technischen Schaltungen und Maschinensteuerungen findet, ist der „kultige“ schwarze CPC beinahe ausgestorben, ein Museumsstück. Emulatoren und freigegebene Software ermöglichen den Rückblick.

Geschichte der Baureihe

Klassische Modelle

CPC 464
Der CPC 464 ist das ursprüngliche Modell der CPC Serie. Er wurde von Amstrad hergestellt und in Deutschland von der Schneider Computer Division in Lizenz vertrieben.
Im Gegensatz zu den anderen Modellen besitzt der CPC 464 ein Kassettenlaufwerk zum Speichern von Daten sowie das Locomotive BASIC in der Version 1.0. Das fehlende 3″-Diskettenlaufwerk war separat erhältlich. Er wurde mit 64 KB Speicher ausgeliefert.
Im Jahr 1985 wurde der CPC 464 zum Computer des Jahres gewählt.
CPC 472
Der CPC 472 wurde in einer kleinen Serie von Amstrad/Indescomp für den spanischen Markt hergestellt. Ein Grund hierfür war ein spanisches Gesetz, nach dem jeder Rechner, der 64 KB Speicher besitzt, mit einer spanischen Tastatur ausgeliefert werden musste. Um dieses Gesetz zu umgehen, wurden in den CPC 464 zusätzliche 8 KB RAM eingebaut, sodass weiterhin eine englische Tastatur mit ausgeliefert werden konnte. Nachdem das Gesetz auf beliebige Speichergrößen ausgeweitet wurde, wurde der CPC 472 für kurze Zeit mit einer spanischen Tastatur ausgeliefert. Für die spanische Tastatur- und Zeichensatzanpassung sorgte ein spezieller Signalwandlerchip, der mit zwei weiteren integrierten Bausteinen auf einer Platine oberhalb bzw. zwischen Tastatur und dem Motherboard saß.
Kurioserweise kann der 8 KB große Zusatzspeicher im CPC 472 nicht angesprochen werden.
CPC 664
verbesserte ergonomische Tastatur mit leichter Krümmung, 3″-Diskettenlaufwerk, 64 KB, wurde im selben Jahr vom weiterentwickelten CPC6128 abgelöst
CPC 6128
verbesserte einfachere Tastatur ohne Krümmung, 3″-Diskettenlaufwerk, 128 KB (bank switching), ursprünglich für den amerikanischen Markt gedacht.

Länderspezifikation

Die Tastaturen wurden teilweise auf lokale Standards angepasst (spanische, französische, etc. Belegung). Der Signalwandler zwischen Tastatur und Motherboard saß hierbei auf einer extra Platine oberhalb des Motherboards. Selbst eine deutsche Tastatur soll es, gerüchteweise, gegeben haben.

Bei den durch Mitsubishi nach Australien exportierten Rechnern änderte man den Startbildschirm. Statt Amstrad stand hier AWA, die Gehäusebeschriftung blieb gleich. Durch drei Lötbrücken auf dem Motherboard konnte die Produktion zwischen den (Handelsmarken) Amstrad, Orion, Schneider, Awa, Solavox, Saisho (Dixon UK), Triumph und ISP umgestellt werden. Genutzt wurde soweit bekannt Amstrad, Awa und Schneider.

Während bei den Amstrad-Modellen die externen Stecker zum Teil direkt auf die Platine gesetzt wurden, analog etwa den heutigen Steckkarten, waren bei den besser geschirmten Schneider-Modellen Centronics-Schnittstellen/Stecker verbaut worden. Die bunten Tastaturen der frühen Amstrad-Modelle veränderte Schneider ins bekannte „ernsthafte“ Lichtgrau. Amstrad übernahm diese Farbgestaltung schließlich beim CPC 6128.

ein ostdeutscher Klon

Weiter ist der KC compact zu nennen, ein wegen des Zusammenbruches der DDR seltener Nachbau des CPC 664/6128 auf Basis ostdeutscher bzw. russischer Chipsets. Fast kompatibel, mit 64 KB bzw. optionalen 128 KB RAM ausgestattet, wurde er mit einem Kassettenrecorder oder einem optionalen (und noch selteneren) externen 5,25″ Robotron-Diskettenlaufwerk und einem Fernseher betrieben, das Gehäuse erinnerte entfernt an den C64.

ein falscher Rechner aus Frankreich

Beim CPC 5512 handelte es sich um eine Zeitungsente aus Frankreich.

Projekte und interne Codebezeichnungen

Ein Nachfolgeprojekt der ursprünglichen CPC-Reihe lief unter dem Codenamen Arnold bzw. ANT (Arnold Number Two).

Gerüchten zufolge sollen Amstrads Computer firmenintern allerdings alle „Arnold“ geheissen haben, nach dem Chefentwickler Roland Perry („Arnold“ ist ein Anagramm von „Roland“).

Da wenig Informationen vorliegen führt vermutlich ein Vergleich mit der PCW-Technik am weitesten, realistisch für das Projekt erscheinen folglich 256 oder 512 KB RAM sowie ein 3,5″ Laufwerk. Auch die Verwendung des kompatiblen, mit 8MHz doppelt so schnell getakteten Z80H könnte zum Plan gehört haben.

Die Nummerierung ist jeweils auf dem Startbildschirm, z. B. als (V3), sichtbar:

  • Arnold 1 = CPC 464
  • Arnold 2 = CPC 664
  • Arnold 3 = CPC 6128
  • Arnold 4 = CPC 5512 (Fake bzw. Zeitungsente, s. o.)
  • Arnold 5 = CPC 464 Plus
  • Arnold 6 = CPC 6128 Plus

Für den CPC 472 und den GX-4000 ist keine Arnold-Nummer bekannt. Ebenso verhält es sich mit der wahren Arnold-Nummer 4.

Ein anderer, offiziell bestätigter, allerdings vermutlich sehr inoffiziell benutzter Name innerhalb der CPC-Serie war IDIOT, er stand als Abkürzung für „Insert Disc Instead Of Tape“.

Nachfolger (teilkompatibel)

Neben dieser ursprünglichen Serien gab es später auch einige einfacher produzierte und zugleich verbesserte, aber doch zu spät entwickelte Nachfolgemodelle von Amstrad, auf den Spielekonsolenmarkt abzielend. Die Gehäusefarbe wechselte hierbei zum üblichen beige-grau, die Tastaturen waren wenigstens zum Teil auf regionale Standards angepasst. Änderungen gab es auch beim Soundchip und beim Graphikchip, der Sprites, Scrolling und sogar 32 Farben (aus 4096) integriert hatte. Die Kompatibilität blieb durch das CPC-ROM in der Cartridge weitgehend erhalten. Aufgrund der weiterentwickelten Konkurrenz (Atari etc.) konnten sich die Modelle nicht durchsetzen.

weiter sind zu nennen:

  • der KC-compact – DDR-Nachbau des CPC 464/6128, kompatibel, anderes Gehäuse (s. o.)
  • der CPC 5512 – ein französischer Aprilscherz mit üblen Folgen, s. o.
  • der CSD oder „Cartridge Software Demonstrator“ – eine Werbemaßnahme für die CPC Plus / GX-Reihe. Aufbauend auf CPC-Ersatzteilen, mit einem kasten- bzw. kistenähnlichen Gehäuse, waren auf einem zweiten Board bis zu 12 Spielecartridges untergebracht, die zeitlich begrenzt gespielt werden konnten. Die Auswahl der einzelnen Cartridges erfolgte im Bildschirmmenü.

Nachfolger und verwandte Rechner (nicht kompatibel)

Weiter im Zusammenhang (mehr oder minder) bemerkenswert sind:

  • Amstrad PCW bzw. Joyce - Schreibcomputer auf CP/M-Basis, z. T. 3″ Laufwerke, diese aber z. T. mit anderen Disketten. Das Büromodell der Firma Amstrad.
  • Schneider Euro PC – IBM-kompatibler Computer mit 8088-CPU und 512 KiB bzw. 640 KiB Arbeitsspeicher beim Euro PC II. Der Euro PC besaß ein CPC-ähnliches, beiges Gehäuse und ein rechts neben der Tastatur eingebautes 3,5″-Diskettenlaufwerk. Festplatte und 5,25″-Diskettenlaufwerk ließen sich extern nachrüsten. Obwohl seine Technik bei der Markteinführung bereits veraltet war, wurde der Euro PC ein Erfolg.
  • IBM CPC – von IBM bzw. Northrop. Nur dem Namen nach zur Familie gehörend, garantiert nicht kompatibel. Eines der frühen Lochkarten-Monster. CPC steht hier für „Card Programmed Calculator(s)“. Man könnte ihn auch scherzhafterweise den "Urahnen" der CPC-Computer nennen.

Nachdem die Firma Amstrad die Firma Sinclair Research aufgekauft hatte, produzierte sie kurz einige Nachfolger des Sinclair Spectrum, so etwa die Typen 2.2, +3 bzw. Sinclair QL. Die Gehäuse besitzen wiederum die klassische schwarze CPC-Form mit brauchbarer Tastatur sowie fest eingebautem Laufwerk: Kassette, Sinclairs Microdrive bzw. Diskette.

Weitere:

  • PPC640D – ein erster "transportierbarer" DOS-Laptop mit LCD und 10 Standard-Batterien
  • PDA600, ein sehr früher PDA
  • NC100, NC150 und NC200 – flache Organizer-Notebooks ähnlich dem Sinclair-Cambridge-Konzept Z88
  • PC1512 und PC1640 – IBM-kompatible PC mit CP/M, DOS und GEM, letzte bekannte Plattform für das BASIC des CPCs, Locomotive BASIC, hier als Version 2.0.

Erhältliches Zubehör und Software

Hardware (Auswahl)

  • Externes Diskettenlaufwerk DDI-1, 3 Zoll, speziell auch zur Nachrüstung des CPC 464
  • Drucker (Amstrad), Nadeldrucker für Endlospapier (Traktor)
  • Beliebige Drucker, Centronics-Schnittstelle (Druckerport), 7-bit oder 8-bit.
  • Joystick, verschiedene Modelle und Hersteller
    • Kult: Schwarze rechteckige Basis mit rotem Knüppel und Tasten
  • Maus, LightPen, Video-Schnittstelle, externe Lautsprecher, Fischertechnik-Scanner-Plotter, Sprach-Ausgabemodul
  • Selbstbau-Steuer- und Messmodule
  • selten: Monitor-Fernseher-Adapter
  • externe Datasettenlaufwerke (normale Kassettenrekorder mit Adapterkabel)
  • andere Diskettenlaufwerke (3,5 Zoll und 5 1/4 Zoll)
  • Speichererweiterungen (bis zu 512 KByte)
  • etc.

Software (Auswahl)

  • Programmiersprachen: C, LOGO, Turbo-Pascal, Basic-Compiler für Locomotive BASIC, Assembler-Editoren, ...
  • Büroanwendungen: Textverarbeitung(en), Tabellenkalkulationen, Kalender, Datenbank, Desktop-Publishing (DTP) für Broschüren, Geschäftsgraphiken, ...
  • Labor & Technik: CAD, 3D-Graphik, Statistik & Berechnungen, sonstige ...
  • Tools: Bildbearbeitung, (ASCII-)Posterdruck, Bilddruck, Musik, Diskettenkopieren, Diskettensektoreditor, ...
  • Experiment: Apfelmännchen, Künstliche Intelligenz, Spiel des Lebens, Sprachsynthese, Video, ...
  • Diverse Spiele (vgl. C64 und Sinclair), alle Genres
  • Ansteuerung zusätzlicher Hardware: Plotter, Scanner, LightPen, Maus, Laufwerke, Modem ...
  • CP/M-Software, in der Praxis Zugang durch 3"-Medien und Händler eingeschränkt. Ein günstiges 3.5" B-Laufwerk behebt das 3" Manko.
  • etc.

Emulatoren

Per Software:

Per Hardware:

Literatur

  • Günter Woigk: Das SCHNEIDER CPC Systembuch; 1987; ISBN 3887456068
  • Hans L. Schneider: Arbeiten mit dem Schneider CPC; 1985; ISBN 3887456033
  • Norbert Hesselmann, Christoph Hesselmann: Mein SCHNEIDER CPC 464/664; 1985; ISBN 3887456025
  • Hans Lorenz Schneider: Das SCHNEIDER CPC Grafikbuch; 1986; ISBN 3887456114
  • Wolfgang Schneider: Wie arbeite ich mit dem SCHNEIDER CPC 464; 1986; ISBN 3528044527
  • Andreas Werminghoff: DuMonts Handbuch zum SCHNEIDER CPC; 1986; ISBN 3770117247