Das Elbe-Trajekt Lauenburg–Hohnstorf war eine Eisenbahnfähre über die Elbe.

Mit der Eröffnung der Teilstrecke Boizenburg – Büchen – Bergedorf bei Hamburg am 15. Dezember 1846 stellte die Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft ihre Bahnlinie Berlin – Hamburg fertig. Am 16. Oktober 1851 schloss von Lübeck aus die Lübeck-Büchener Eisenbahn ihre erste Bahnstrecke in Büchen an die Berlin-Hamburger Bahn an. Einen Tag vorher hatte die Berlin-Hamburger Bahn ihre 12 Kilometer lange Strecke von Büchen nach Süden an die Elbe bei Lauenburg in Betrieb genommen. Die Elbe bildete hier die Grenze zum Königreich Hannover.
Der Bau dieser kurzen Strecke war der Versuch, wegen der entstehenden Konkurrenz in Mecklenburg und über Lehrte einen günstigen Anschluss auch nach Bremen zu erlangen. Aber erst 1863/64 bauten die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen das 16 Kilometer lange Verbindungsstück von Lüneburg nach Norden zur Elbe gegenüber Lauenburg. Auf dieser Strecke von Lüneburg über Echem und Hohnstorf bis zur Uferladestelle bei Hohnstorf begann der Bahnbetrieb am 15. März 1864. Am gleichen Tag nahm auch das Elbetrajekt zwischen Hohnstorf und Lauenburg seinen Betrieb auf.
Der Fährbetrieb lief über 14 Jahre. Erst mit der Eröffnung der Eisenbahnbrücke über die Elbe nach Lauenburg am 1. November 1878 konnte die Bahnstrecke Lüneburg – Lauenburg – Büchen durchgehend befahren werden. In Echem zweigt die neue 4 Kilometer lange Brückenstrecke von der alten Strecke ab. Diese blieb bis zur Uferladestelle bei Hohnstorf für den Güterverkehr bestehen.
Literatur
- Deutsche Reichsbahn: Die Deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835-1935, Berlin 1935
- Wolfgang Klee, Dr. Günther Scheingraber: Preußische Eisenbahngeschichte, Teil 1: 1838 – 1870/71 in: Preußen-Report Band No. 1.1, Fürstenfeldbruck, 1992.