Charles Crodel (* 16. September 1894 in Marseille (Frankreich); † 28. November 1973 in München) war als Maler und im bildnerischen Bereich in Deutschland tätig.
Crodel war Lehrer für Malerei und Graphik an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein (Halle/Saale). Crodel wurde zunächst durch seine Wandmalereien bekannt (Universität Jena, Bad Lauchsädt, Universität Halle, Juryfreie Kunstausstellung Berlin, Berliner Bauausstellung 1932). Er wurde von den Nationalsozialisten entlassen. In der Folgezeit fertigte er Entwürfe für Mosaiken, Glasschliff und Glasmalereien an. In den Vereingten Lausitzer Glaswerken wirkte er mit Wilhelm Wagenfeld zusammen, in Berlin mit den HB-Werkstätten für Keramik. Von 1945-1951 war Crodel erneut Lehrer an der Burg Giebichenstein. 1951 wechselte er an die Akademie der Bildenden Künste in München und lehrte auch in den U.S.A.
Nach dem 2. Weltkrieg entwarf er u.a. die auch eigenhändig ausgeführten 5 Westchorfenster von St. Michaelis in Hildesheim.
Nachlass
Der schriftliche Nachlass kam seit 1974 in das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum (u.a. 20 Tagebuchbände mit Zeichnungen und kleineren Aquarellen).
Literatur
- Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum, Ostfildern-Ruit 1998 (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd.2), S.52-56, 82.
- Marina Rudloff - Cornelius Steckner: Gerhard Marcks und Charles Crodel. Eine Künstlerfreundschaft. Bremen 1992.
- Hedwig Bollhagen - Charles Crodel. Briefe und Zeichnungen. Verlag Bärbel Müller, Großpösna 2003.
http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Hall/2923/ Biographie Charles Crodel mit Werkverzeichnis der baugebundenen Werke und einer Literaturliste.