Joker

Spielkarte
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Ein Joker (englisch Spaßmacher, lateinisch jokus, Scherz, Spass) ist eine Spielkarte beim Kartenspiel. Darauf findet sich gewöhnlich das Bild eines Hofnarren. Der Joker wird meist als wilde Karte eingesetzt, also als Ersatz für eine beliebige Karte.

Normalerweise gibt es pro 52-reguläre-Karten-Spielstapel 3 Joker, jedoch werden nicht unbedingt alle 3 verwendet: bei der häfigsten Rommé-Variante gibt es zum Beispiel zwei Kartenstapel, aber insgesamt nur 4 Joker. Außerdem gibt es Joker im Canasta sowie in einigen Poker-Varianten.

Der Joker ist als der letzte Überrest der eigenständigen, nummerierten Trumpfreihe im Tarock- bzw. Tarot-Blatt anzusehen; er entspricht dem Sküs oder Narr (Tarock Null), dem höchsten Trumpf dieser Spiele.

Joker werden gewöhnlich nur bei Spielen mit 52 oder mehrmals 52 regulären Karten verwendet. Bei Spielen mit reduziertem Blatt (wie etwa Schafkopf, Skat und Doppelkopf) gibt es keine Joker.

Auf der Tradition der Kartenspiele basierend wird der Begriff "Joker" heutzutage in vielen anderen Lebenslagen gebraucht. Beim Fussball zum Beispiel kann ein Joker ein guter, spät eingewechselter Spieler sein, der dem Spiel die Wende bringt.

In ihrer Funktion als Platzhalter finden so genannte Joker auch Verwendung für Suchabfragen in einer Datenbank, in Dateinamen und in vielen anderen Bereichen der EDV. Zuvor definierte Symbole, z.B. das Sternchen *, dienen als Ersatz für beliebige andere Zeichen und erlauben somit eine flexible Suche.

Im Fußball werden umgangsprachlich Joker die kurz vor Spielende eingetauschten Spieler genannt, die kurzfristig Höchstleistung auf dem Platz zeigen und damit innerhalb kürzester Zeit Tore erzielen sollen.

Auch als Comicfigur der Reihe "Batman" hat sich der Joker einen Namen gemacht. Er begreift seine Rolle als Gegenspieler Gottes (Batman), der ihn erschuf, als Verkörperung des urweltlichen Chaos, als Sinnbild des Bösen schlechthin, als Unterlegener und Besiegter (Engelssturz), dem nur das Böse als Betätigungsfeld bleibt, als Joker, Karikierter oder bisweilen auch als von christlichen/kirchlichen Konnotationen befreiter Sympathieträger!