Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Reinheim hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Landkreis: | Darmstadt-Dieburg |
Fläche: | 27,7 km² |
Einwohner: | 17.720 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 640 Einwohner je km² |
Höhe: | ca. 160 m ü. NN |
Postleitzahl: | 64354 |
Vorwahl: | 06162 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | DA |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 32 019 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Cestasplatz 1 64354 Reinheim |
Offizielle Website: | www.reinheim.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@reinheim.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Karl Hartmann (SPD) |
Lage der Stadt Reinheim im Landkreis | |
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Reinheim ist eine Stadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen.
Geografie
Geografische Lage
Reinheim liegt im südlichen Hessen am Rande des Rhein-Main-Gebiets und im Herzen des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Reinheim bildet "das Tor zum Odenwald" (siehe auch Portal:Odenwald).
Nachbargemeinden und -kreise
Reinheim grenzt im Norden an die Gemeinde Groß-Zimmern, im Osten an die Gemeinde Otzberg, im Südosten an die Gemeinde Brensbach (Odenwaldkreis), im Süden an die Stadt Groß-Bieberau, im Westen an die Stadt Ober-Ramstadt, sowie im Nordwesten an die Gemeinde Roßdorf.
Stadtgliederung
Reinheim besteht aus den Stadtteilen Georgenhausen, Reinheim, Spachbrücken, Ueberau und Zeilhard. Dilshofen und Hundertmorgen sind kleine Wohngebiete, die zum Magistrat Reinheim gehören, jedoch nicht als eigene Stadtteile angesehen werden.
Historisches
Hof und Burg Reinheim wurden um 1276/77 erstmals urkundlich erwähnt. Ueberau hat 1305 die erste urkundliche Erwähnung, Georgenhausen 1318, Zeilhard und Spachbrücken folgen 1323.
Über die Entstehung des Namens Reinheim gibt es unterschiedliche Auslegungen. Die einen leiten ihn aus einem Personennamen, etwas Regino an, andere sehen in Reinheim einen Zusammenhang mit dem vorgermanischen Wort für Fluss. Früh entstand eine fränkische Siedlung an der Mündung der über den südwestlichen Odenwald führenden "Hohen Straße" ins Gersprenztal. Zu ihr gehörte auch eine Kirche auf dem Friedhofsberg, die wohl im 11. Jahrhundert dem hl. Nikolaus geweiht wurde.
1821 entstand ein eigener Landratsbezirk Reinheim. Er wurde 1832 mit dem von Dieburg zum Kreis Dieburg vereinigt und 1977 zum Landkreis Darmstadt-Dieburg umstrukturiert.
Durch den Grenzveränderungsvertrag von 1971 haben sich die Gemeinden Ueberau, Spachbrücken und Zeilhard mit der Stadt Reinheim zur Großgemeinde "Stadt Reinheim" zusammengeschlossen, der infolge der Gebietsreform 1977 auch die Gemeinde Georgenhausen eingegliedert wurde. Die Gemeinden tragen ihren bisherigen Namen als Stadtteilbezeichnung weiter.
Ueberau
Ueberau wurde erstmals 1305 urkundlich erwähnt.
Ueberau (im Volksmund Iwwero genannt) ist ein Stadtteil von Reinheim im Odenwald und liegt am Ausgang des nördlichen Odenwalds in Hessen, am rechten Ufer der Gersprenz. Der Ortsname bedeutet: "über dem Wasser" (der Gersprenz). Ueberau war eine selbstständige Gemeinde und wurde 1972 in Reinheim (19.113 Einwohner inklusive aller Stadtteile; Stand: 06/2004) eingegliedert. (Hinweis: "Unser Reinheim" ist nicht zu verwechseln mit der Stadt Reinheim südlich von Saarbrücken)
Der Ortsteil "Hundertmorgen" (247 m über dem Meeresspiegel), der aus nur wenigen Höfen besteht, gehört ebenfalls zu Ueberau. Aus Bodenfunden läßt sich schließen, daß hier eine römische Siedlung bestanden hat.
In Ueberau wohnen 2.389 Einwohner (Stand: 06/2004) und der Ort hat seinen ländlichen Charakter bewahrt. Dieser wird auch durch Bauernhöfe, Vieh- und Landwirtschaft sowie Felder ersichtlich.
"rotes Dorf"
Ueberau wurde und wird auch als "rotes Dorf" oder manchmal als "Klein Moskau" bezeichnet. Dieser Beiname resultiert aus der Tatsache, dass in diesem Ort die Kommunisten seit jeher traditionell sehr stark waren und sind. So stellte die KPD vor und nach 1945 den Bürgermeister.
Von 1948 an amtierte der Kommunist und KPD-Politiker Adam Büdinger als Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Ueberau. Büdinger blieb auch nach dem Verbot der KPD im Jahre 1956 im Amt. Am Morgen des 14. Oktober 1960 jedoch besetzten etwas 40 Polizeibeamte die Bürgermeisterei in Ueberau. Sie erklärten den Bürgermeister und die zwei Beigeordneten für abgesetzt und holten die Kandidaten der bis zu dieser Stunde in der Gemeinde regierenden "Unabhängigen Wählergemeinschaft" (UWG) zum Verhör in die Bürgermeisterei. Hier wurden sie zu ihren politischen Aktivitäten vernommen und danach befragt, ob sie Mitglied der 1956 verbotenen KPD waren. Gegen den Bürgermeister, die Beigeordneten und weitere Mitglieder der am selben Tag auf Weisung des hessischen Innenminister verbotenen UWG wurden Strafverfahren eingeleitet. Grund für diese Maßnahme war die Tatsache, dass viele ehemalige KPD-Mitglieder in bzw. für die UWG aktiv waren und die UWG somit quasi eine kommunistische Wählergruppe darstellte. Kommunistische Aktivitäten waren jedoch während der Hochzeit des Kalten Krieges in Westdeutschland unerwünscht.
Nach der Gründung der DKP war diese ab 1972 ununterbrochen im Ortsbeirat des mittlerweile nach Reinheim eingemeindeten Ueberau vertreten. Bei den Kommunalwahlen am 26. März 2006 erreichte die DKP in Ueberau 39,1% der Stimmen und zwei Sitze im Ortsbeirat. Zum Ortsvorsteher wurde im zweiten Anlauf der Kommunist Manfred Büdinger (DKP), Enkel des oben erwähnten Adam Büdinger, gewählt.
Verkehr
Reinheim ist durch die Odenwaldbahn ( RMV-Strecke 65) an Darmstadt, Frankfurt sowie Erbach und Eberbach angeschlossen.
Ebenso verkehren einige Buslinien ab Reinheim:
- K 55 Darmstadt - Roßdorf - Reinheim - Gr.-Bieberau - Niedernhausen
- K 57 Reinheim - Gr.-Bieberau - Niedernhausen - Neunkirchen
- 678 Darmstadt - Mühltal - Ober-Ramstadt - Reinheim - Gr.-Umstadt - Wiebelsbach
- 693 Reinheim - Gr.-Bieberau - Brensbach - Reichelsheim - Fürth (nur im Spätverkehr)
- 5509 Reinheim - Gr.-Zimmern - Dieburg - Ober-Roden
Politik
Bei den Kommunalwahlen am 26. März 2006 konnte die SPD sich als stärkte Kraft behaupten. Sie erreichte 40,3% der Stimmen und 15 Sitze im Gemeindeparlament. Zweitstärkste Kraft wurde die CDU mit 27,1% und zehn Sitzen. Der große Wahlgewinner war jedoch die DKP, die sich um über 5% auf 14,7% und fünf Mandate (+2 gegenüber 2001) steigern konnte. In Reinheim hat die DKP eine ihrer kommunalen Hochburgen und sitzt seit Anfang der 1970er Jahren ununterbrochen im Gemeindeparlament. Weiterhin im Gemeindeparlament sind Bündnis'90/Die Grünen mit 9,4% und vier Sitzen, die FWG mit 4,9% und zwei Sitzen sowie die FDP mit 3,6% und einem Sitz.
Bei den Wahlen zu den Ortsbeiräten wurde die SPD in drei der vier Gremien stärkste Kraft. Lediglich in dem auch als "rotes Dorf" bezeichneten Ortsteil Ueberau siegte die DKP mit 39,1% und stellt damit zwei der fünf Mandate (je ein Manadat für SPD, CDU und Grüne).
Wirtschaft
Neben dem klein- und mittelständischen örtlichen Gewerbe haben zwei größere Unternehmen in Reinheim eine Produktionsstätte: das Zweigwerk der Firma MERZ + CO. Frankfurt [1], Hersteller von weltweit bekannten Arzneimitteln (Merz Spezial Dragees, Patentex, Axura) und kosmetischen Produkten (Tetesept) sowie die inzwischen zum Würth Konzern gehörende Möbelbeschlagfabrik MEPLA-ALFIT (früher: Karl Lautenschläger KG).
Sport
Die Stadionanlage besteht u.a. aus einer Wettkampfanlage Typ B mit Rasengroßspielfeld und 400 m-Kunststoffrundbahn.
Die Anlage wurde zum Sportzentrum Reinheim erweitert und verfügt nunmehr auch über einen modernen Kunstrasenplatz, einen Skaterplatz und einen Beachvolleyball-Platz.
Städtepartnerschaften
- Cestas (Frankreich)
- Fürstenwalde bei Berlin
- Licata (Italien)
- Sanok (Polen)
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Stadt
- Linkkatalog zum Thema Reinheim bei odp.org (ehemals DMOZ)