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Pierre-Louis Guinand

Étienne-Ovide Domon: Pierre-Louis Guinand, 1844.
Ehemalige Glashütte in Benediktbeuern, heute Museum.

Pierre-Louis Guinand (* April 1748 in La Corbatière, Gemeinde La Sagne; † 13. Februar 1824 in Les Brenets) war ein Optiker und Erfinder aus dem heutigen Schweizer Kanton Neuenburg[1]. Er baute 1805/06 im ehemaligen Kloster Benediktbeuern in Bayern eine Hütte zur Herstellung von optischem Glas auf, was Joseph Fraunhofer (1787–1826) die Entwicklung seines Genies als Wissenschaftler ermöglichte.

Der Schweizer Geologe Johann Samuel von Gruner (1766–1824), ehemals Nationalbuchdrucker und Oberberghauptmann der Helvetischen Republik, machte den bayerischen Politiker und Unternehner Joseph von Utzschneider (1763–1840) mit Guinand bekannt.

Text Welf

Guinand leistete Wichtiges für Bayern, wurde hier aber dessen ungeachtet als Versager, ja als Betrüger hingestellt. 1729 hatte der Engländer Chester Moor Hall entdeckt, dass die Kombination einer Sammellinse aus Kronglas mit einer Zerstreuungslinse aus Flintglas die unterschiedliche Brechung der Farben beim Übergang von einem Medium in das andere ausgleicht. In der Folge hatte Hall die ersten Teleskope mit achromatischen (farbkorrigierten) Objektiven gebaut. Für die Herstellung von Linsen geeignete homogene Stücke zu beschaffen, war aber beim bleihaltigen Flintglas schwierig. Man fand sie bisweilen – doch nur bis zu einem Durchmesser von 10 cm – in den Hütten, die in England und später auch in Frankreich Bleikristall für Schmuck, Trinkgläser, Leuchter usw. herstellten. Letzteres berichtete der Glasfabrikant Aimé-Gabriel d’Artigues 1809 in einer Sitzung der naturwissenschaftlich-mathematischen Klasse des Institut de France.[2]

Guinand war ein erfolgreicher Zulieferer der Schweizer Uhrenindustrie gewesen. Nun stellte er eigenhändig Teleskope her, die den englischen ebenbürtig waren, und zwar vom Entwerfen, maschinellen Schleifen und Polieren der Linsen über das Gießen und Drehen der Messingteile sowie die Bearbeitung des Holzes bis zur Zubereitung des Lacks.[3] Vor allem aber produzierte er – was weder d’Artigues noch später Utzschneider erwähnten – in einem selbstgebauten Schmelzofen schon 1798 Stücke von hochwertigem Flintglas, die deutlich mehr als die erwähnten 10 cm Durchmesser aufwiesen und in Paris den Beifall des Astronomen Joseph-Jérôme Lalande fanden.[4]

Zentral für das Verständnis der Beziehungen zwischen Guinand, Utzschneider und Fraunhofer ist die Chronologie der Ereignisse, die in vielen Darstellungen durcheinandergebracht wird.

Durch Gruners Vermittlung sandte Guinand Anfang 1804 Glasproben und im Juni eine Denkschrift an Utzschneider, die dieser der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vorlegen sollte. Darin gab Guinand die Bereitschaft zu erkennen, seine Fabrikationsgeheimnisse an die Akademie zu verkaufen und nach Bayern überzusiedeln. Möglicherweise behielt aber Utzschneider die erwähnte Schrift für sich, jedenfalls ist von einer Behandlung durch die Akademie nichts bekannt.[5] Im August gründete Utzschneider mit Georg Reichenbach und Joseph Liebherr, die seit 1802 miteinander assoziiert waren, in München das Mathematisch-mechanische Institut. Dieses sollte u. a. Vermessungsinstrumente für das Bureau topographique herstellen, doch exportierten damals weder England noch Frankreich das für die Herstellung von Objektiven erforderliche Flintglas. Offenbar versuchte Utzschneider zuerst, anhand von Guinands Denkschrift selber solches Glas herzustellen, und zwar in der Glashütte des ehemaligen Klosters Ettal in Grafenaschau, in die seine Schwester eingeheiratet hatte.[6] Als diese Versuche scheiterten, fuhr er zu Guinand in die Schweiz. Die erste Begegnung der beiden wurde von Gruner und Zschokke[7] vermittelt und fand am 28. Januar 1805 in Aarau statt[8] – vermutlich im Hause Meyer.

Utzschneider ließ Guinand auf seine Kosten Probeschmelzen durchführen.[9] Im Mai bot er 55 000 fl. für das ehemalige Kloster Benediktbeuern.[10] Im Juni forderte Utzschneider Guinand erfolglos auf, nach München zu kommen.[11] Im Juli erhielt er die Gebäude in Benediktbeuern.[12] Im August/September besuchte er Guinand abermals, diesmal an dessen Wohn- und Arbeitsort Les Brenets.[13] Er zahlte ihm einen Vorschuss von 100 Louisdor[14] und verpflichtete ihn dadurch, nach Benediktbeuern zu übersiedeln.[15] Dies hinderte Utzschneider später nicht daran zu behaupten, der Schweizer sei ihm ohne Auftrag nachgereist.[16]

Im Oktober traf Guinand an seinem Bestimmungsort ein. Mit seiner 22-jährigen Assistentin Rosalie Bouverot verwandelte er das ehemalige Waschhaus des Klosters in eine damals in der Welt einzig dastehende Hütte für optisches Glas. Er richtete wohl auch die viel größere Hütte für Gebrauchsglas ein, für deren Bau Utzschneider die Pfarrkirche von Benediktbeuern abbrechen ließ. Im Mai 1806 erhielt Guinand einen Zehnjahresvertrag als Leiter beider Hütten sowie einer Anstalt zur Herstellung von Teleskopen. Er wurde am Gewinn beteiligt und durfte einen seiner Söhne zum Nachfolger ausbilden. Es besteht daher kein Grund zur Annahme, dass er seine Versprechungen nicht gehalten habe. Doch genau dies war der Vorwand, unter dem Utzschneider Guinand zurückzusetzen begann, sobald er dessen Fabrikationsgeheimnisse kannte. Im Februar 1807 entzog er ihm die Gewinnbeteiligung und das Recht, seinen Nachfolger zu bestimmen. Auch stufte er Benediktbeuern zum Zulieferer des Mathematisch-mechanischen Instituts zurück. Im August 1809 wies Utzschneider Guinand an, seinen Schützling Joseph Fraunhofer (1787–1826) in die Herstellung des optischen Glases einzuweihen. Bei dieser Gelegenheit erscheint Therese Gräfin von Seinsheim, eine der beiden Kammerdamen der verwitweten Kurfürstin Maria Leopoldine, als Utzschneiders Bevollmächtigte. Dies deutet darauf hin, dass das enfant terrible des Königshauses auch an dieser industriellen Unternehmung seines Finanzberaters maßgeblich beteiligt war. 1811 entstand erneut ein Optisches Institut, aber diesmal unter Fraunhofers Leitung. Zwei Jahre später musste der 65-jährige Guinand seinem 26-jährigen Schüler auch die Leitung der Hütte für optisches Glas abtreten. Von da behandelte ihn Fraunhofer – laut Antonin von Schlichtegroll einer der edelsten und reinsten Geister, die je gelebt haben, in Wirklichkeit aber eher ein genialer Autist – wie einen einfachen Arbeiter. Gedemütigt kehrte Guinand 1814 in die Heimat zurück. Es war dies der Zeitpunkt, zu dem Fraunhofer – zwölf Jahre nach dem Engländer William Hyde Wollaston – die Spektrallinien entdeckte. Dass Benediktbeuern Guinand 800 fl. Pension zahlte, nur damit er sich nicht mehr auf dem Gebiet der Optik betätigte, beweist gemäß Wolf hinlänglich, wie sehr es dessen Konkurrenz fürchtete und wie kleinlich es später von Utzschneider war, dessen Verdienste herabzusetzen. Im Februar 1816 bat Guinand unter Verweis auf neue Entdeckungen, wieder in die frühere Position eingesetzt zu werden. Möglicherweise bezog er sich dabei auf seine Methode, gute Glasstücke durch Erweichen (ramollissage) in Linsenform zu bringen und damit ohne Beeinträchtigung der Qualität besser zu nutzen. Als ihn Utzschneider keiner Antwort würdigte, verzichtete Guinand auf die erwähnte Pension. Nach Auffassung des Jenaer Optikers Moritz von Rohr hätte Utzschneider das oben genannte Angebot annehmen und versuchen sollen, Guinand und Fraunhofer miteinander auszusöhnen. Doch man hatte Guinand und Bouverot – mittlerweile dessen vierte Ehefrau – in Benediktbeuern ganz gewaltig unterschätzt. Denn während Fraunhofer nur für den Eigenbedarf optisches Glas produzierte, begann Guinand 1818 Paris zu beliefern. Mit Glas von ihm bauten Noël-Jean Lerebours und Robert-Aglaé Cauchoix weit mehr Teleskope als Fraunhofer. Später beherrschten Guinands Angehörige und Nachfolger lange Zeit den Weltmarkt für optisches Glas. Utzschneider übertrieb den Anteil, den er selber am Erfolg der Glashütte von Benediktbeuern gehabt hatte. Er behauptete sogar, Guinand habe ihm nur gezeigt, welche Fehler man beim Glasmachen vermeiden müsse, und ihm dann das Produktionsgeheimnis gestohlen. Vom ersten Biografen Utzschneiders wurde Guinand zum unsicheren Praktiker abgestempelt. Guinand und Fraunhofer waren beide Autodidakten, doch stammte der eine aus einem einsamen Bergdorf, während der andere in der Residenzstadt München großzügige Förderung erfahren hatte. Fraunhofers Ruhm gründet in erster Linie auf seinen Leistungen als Wissenschaftler. Auch bei der Herstellung von Objektiven und Teleskopen erreichte er ein höheres Niveau als der Schweizer. Doch war er, wie Guinands Sohn Aimé betonte, nicht der einzige Optiker seiner Zeit, der aus gutem Glas gute Objektive herstellen konnte. Hinzu kommt, dass Fraunhofer ohne die Vorarbeit Guinands, dem der Durchbruch bei der Herstellung von optisch reinem Flintglas gelungen war, sein Genie nicht hätte entfalten können. Der Schweizer erfand das Verfahren, welches in der Fachsprache Guinandage heißt. Es besteht darin, die Glasschmelze durch mechanisches Rühren zu homogenisieren. Der dabei verwendete Keramikkolben trägt den Namen seines Erfinders: Guinand. Fraunhofer prüfte den Schlierengehalt des Glases noch 1825 nach einer Methode, die Guinand 1798 aus Paris mitgebracht hatte. Und wie Guinand produzierte auch er zeitlebens mehr Ausschuss als gelungene Schmelzen. Das von Fraunhofer herstellte Glas war keineswegs weitaus besser als das von Guinand, wie ein bayerischer Autor behauptete. Als Glasmacher blieb der fast 40 Jahre ältere und finanziell weniger gut gestellte Lehrer nicht hinter seinem Schüler zurück: Ein Komitee der Astronomical Society of London, dem der Astronom John Herschel angehörte, fand die Leistung eines Objektivs von 17,3 cm Öffnung, das Charles Tulley 1823 aus Flintglas von Guinand anfertigte, in the highest degree satisfactory. Und das Objektiv, welches Cauchoix aus demselben Material 1831 für den Refraktor von Markree (Irland) schuf, war mit 33,8 cm Öffnung wenn nicht das beste, so doch für etliche Jahre das größte der Welt. 1818 erreichte die verwitwete Kurfürstin, dass der König Benediktbeuern zurückkaufte. Utzschneider erhielt dafür 250 000 fl., die er wohl teilweise Maria Leopoldine schuldete. In der optischen Industrie gab es auch noch später Beziehungen zwischen Aarau und Bayern: Ein Mündel Johann Rudolf Meyers I., Jakob Kern, der um 1810 bei Reichenbach gearbeitet hatte, errichtete 1819 in Aarau die Instrumentenbaufirma Kern & Co., die bis 1991 Bestand hatte. Und der letzte Besitzer des optischen Instituts, das 1819 von Benediktbeuern nach München verlegt wurde, war Zschokkes Enkel Paul (1853–1932).

Leben

Wegen der Armut seiner Familie konnte Guinand nur eine mangelhafte Schulbildung erlangen. Er ging bei seinem Vater in die Lehre und lernte die Herstellung von Uhrengehäusen und anderen Uhrenteilen. Als Autodidakt eignete er sich Kenntnisse der Optik an und experimentierte zwischen 1784 und 1790 mit schmelzendem Glas. Um 1805 gelang ihm mit Hilfe des von ihm erfundenen Rührkolbens die Herstellung von reinem, für optische Instrumente geeignetem Flintglas.

1805 wurde Pierre Louis Guinand von dem Unternehmer Joseph von Utzschneider (1763–1840) für das hohe Gehalt von 1600 Gulden als Leiter der Glasschmelze in Benediktbeuern angestellt. Bis 1814 hielt er sich in Benediktbeuern auf, wo er ab 1808 zunächst Vorgesetzter des viel jüngeren Joseph Fraunhofer (1787–1826) war. Als Fraunhofer ab 1811 die Leitung des Betriebs von Utzschneider übertragen bekam, wurden die persönlichen Spannungen so gross, dass Guinand im Jahr 1814 auf eigenen Wunsch in die Schweiz zurückkehrte. Dort konnte er sein in Benediktbeuern gewonnenes Wissen über die Herstellung und Verarbeitung der Gläser in der Glashütte von Les Brenets einsetzen.

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Neuenburg, französisch Neuchâtel war bis 1848 Fürstentum, seit 1707 (außer 1806–1814) im Besitz des Königs von Preußen, zugleich aber bis 1798 Zugewandter Ort der Alten Eidgenossenschaft und ab 1815 Schweizer Kanton.
  2. Aimé-Gabriel d’Artigues: Sur l’art de fabriquer du flint-glass bon pour l’optique, Paris 1811, S. 7 ff. (11. Dezember 1809).
  3. 522
  4. 523
  5. 524
  6. 525
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  16. 535


Kategorie:Erfinder Kategorie:Physikochemiker Kategorie:Schweizer Kategorie:Geboren 1748 Kategorie:Gestorben 1824 Kategorie:Mann

ÖNB

Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von Handschriften und alten Drucken

  • Cod. Ser. N. 1596.[1]
  • Cod. Ser. N. 3517.[2]
  • Cod. Ser. N. 3793.[3]
  • Cod. Ser. N. 3794, 1.–3. Konvolut.[4]

Österreichisches Staatsarchiv, Abteilung Haus-, Hof- und Staatsarchiv

  • Obersthofmeisteramt, Sonderreihe 175.
  • Obersthofmeisteramt, Sonderreihe 176.
  • Oberstkämmereramt, Karton 6.
  • Staatskanzlei, Wissenschaft und Kunst, Karton 6.
  • Verwaltungsarchiv, Karton 79.

Universität Wien, Historische Sammlung des Fakultätszentrums für Biodiversität

Belgisches Staatsarchiv, Generalstaatsarchiv, Öffentliches Archiv Ancien Régime

  • Staats- und Kriegssekretariat, 1497, Teile 1 f.

ÖNB, Cod. Ser. N. 3517

• = mit Handy aufgenommen

fol. 15 (Märter an Cobenzl, Philadelphia, 10. September 1783)

fol. 17 (Märter an Born, Philadelphia, 12. September 1783)

fol. 19 (Moll an Born, Philadelphia, 17. September 1783)

Fol. 20, 25 (Märter an Cobenzl, Philadelphia, 25. Oktober 1783)

fol. 26 f. (Märter an Born, Philadelphia, 25. Oktober 1783)

fol. 28 f. (Boos an Reichsfreiherr …, Charleston, 15. Dezember 1783)

fol. 30, 33 (Märter an Cobenzl, Charleston, 12. Januar 1784)

fol. 34, 36 (Märter an Cobenzl, Charleston, 15. Juni 1784/1)

• fol. 37 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 15. Juni 1784/2)

• fol. 39 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 30. Juni 1784)

• fol. 41 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 25. Juli 1784)

• fol. 43 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 20. August 1784)

• fol. 51 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 28. September 1784)

•• fol. 53 und 78 (Stupić und Boos über Molls Absprung, ohne Datum)

• fol. 56 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 22. Dezember 1784)

• fol. 71 (Märter an Cobenzl, Charleston, 1. Februar 1785)

• fol. 62 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 2. Februar 1785)

• fol. 70 (Märter an Cobenzl, Charleston, 8. Februar 1785)

fol. 87 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 2. März 1785)

fol. 89 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Saint-Pierre, 20. März 1785)

fol. 91 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 12. April 1785)

fol. 93 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 1. Mai 1785)

fol. 95, 102 (Märter an Cobenzl, Charleston, 20. Mai 1785/1)

fol. 103 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 20. Mai 1785/2)

fol. 105, 108 (Märter an Cobenzl, Charleston, 4. Juni 1785)

fol. 106 (Gerichtsentscheid gegen Stupić, Datum? Gegenstand?)

fol. 109 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Saint-Pierre, 25. Juni 1785/1)

fol. 111, 116 (Bredemeyer an Cobenzl, Saint-Pierre, 25. Juni 1785/2)

fol. 117 f. (Bredemeyer an van der Schot, Saint-Pierre, 25. Juni 1785)

fol. 119 f. (Schücht an Cobenzl, Saint-Pierre, 25. Juni 1785)

fol. 121 f. (Schücht an van der Schot, Saint-Pierre, 25. Juni 1785)

fol. 123 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Saint-Pierre, 4. Juli 1785)

fol. 127 f. (Boos an Cobenzl, Brüssel, 5. August 1785)

• fol. 129 f. (Märter an Cobenzl, Cap-Français, 18. August 1785)

fol. 131–134 (Märter an Cobenzl, Cap-Français, 30. August 1785)

fol. 135 f. (Boos an Cobenzl, Ulm, 1. September 1785)

fol. 137 f. (Boos an Cobenzl, Regensburg, 5. September 1785)

fol. 139 f. (Märter an Cobenzl, Cap-Français, 15. September 1785)

• fol. 141–144 (Märter an Born, Cap-Français, 30. Oktober 1785, Kopie)

fol. 145, 147 (Märter an Cobenzl, Cap-Français, 8. November 1785)

fol. 146 (Aufnahme Märters in den Cercle des Philadelphes, Cap-Français, 19. September 1785)

fol. 148 (Boos an Cobenzl, Brüssel, 25. November 1785)

fol. 150 f. (Märter an Cobenzl, Haut-du-Cap, Cap-Français, 2. Dezember 1785)

fol. 152 f. (Märter an Cobenzl, Haut-du-Cap, Cap-Français, 12. Dezember 1785)

fol. 154 (Boos an Cobenzl, Amsterdam, 22. Dezember 1785)

fol. 156 f. (Boos an Cobenzl, Amsterdam, 16. Januar 1786)

fo. 220 f. (Instruktion Märters für Bredemeyer und Schücht, Cap-Français, 7. Februar 1786)

••• fol. 169, 190 und 208 (Märter an Bredemeyer, Cap-Français, 24. Februar 1786, Kopie)

••• fol. 171 f., 194 f. und 210 f. (Märter an Bredemeyer, Kingston, 15. März 1786, Kopie)

••• fol. 162, 192 und 218 (Märter an Bredemeyer, Kingston, 10. April 1786, Kopie)

••• fol. 164, 200 und 214 (Märter an Bredemeyer, Kingston, 15. April 1786, Kopie)

••• fol. 165, 196 und 216 (Märter an Bredemeyer, Kingston, 15. Mai 1786, Kopie)

••• fol. 161, 189 und 215 (Märter an Bredemeyer, Kingston, 10. Juni 1786, Kopie)

fol. 272 und 275 (Märter an Bredemeyer, Kingston, 5. Juli 1786, Kopie)

••• fol. 167 f., 198 f. und 212 f. (Claeßens an Bredemeyer, Cap-Français, 21. August 1786, Kopie)

fol. 205–207, 228 und 230–233 (Schücht an Cobenzl, Caracas, 31. Dezember 1786)

fol. 224–227 (Rechnung von Bredemeyer und Schücht, 10. Februar–31. Dezember 1786)

fol. 234 f. (Boos an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 25. Januar 1787)

fol. 236 f. (Boos an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 1. Februar 1787)

fol. 238 f. (Boos an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 5. Februar 1787)

• fol. 240 f. (Märter an Cobenzl, Montego Bay, 10. Februar 1787)

fol. 242–245 (Scholl an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 8. März 1787, 2 Exemplare)

fol. 246 f. (Scholl an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 24. März 1787)

• fol. 250 (Extrait du Journal des Isles de France & de Bourbon, Nr. 22, Imprimerie Royale, (Port-Louis) 1787)

fol. 251, 262 (Boos an Cobenzl, Port-Louis, 12. Apri 1787)

• fol. 264, 267 (Märter an Cobenzl, Kingston, 14. April 1787)

fol. 249, 263 und 278–280 (Boos an Cobenzl, Port-Louis, 18. April 1787)

fol. 268 f. (Scholl an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 30. April 1787)

• fol. 270, 273 und 274, 277 (Bredemeyer an Cobenzl, Caracas, 1. Juni 1787) fol. 281–283 (Boos an Cobenzl, Pamplemousses, 10. Juli 1787)

fol. 290 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Caracas, 15. Juli 1787)

fol. 292 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 16. August 1787)

• fol. 296 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 20. August 1787)

fol. 294 f. (Boos an Cobenzl, Pamplemousses, 20. August 1787)

fol. 298 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 22. August 1787)

fol. 306 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 8. September 1787)

fol. 308 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 12. September 1787)

fol. 312–314 (Bredemeyer an Cobenzl, Caracas, 15. September 1787)

fol. 315 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 26. September 1787)

fol. 317/322 (Märter an Cobenzl, Brüssel, 1. Oktober 1787)

fol. 323 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 24. Oktober 1787)

fol. 328–330 (Boos an Cobenzl, Port-Louis, 15. November 1787)

fol. 325/327 (Märter am Cobenzl, Brüssel, 20. Dezember 1787)

fol. 331 f. (Boos an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 12. Januar 1788)

fol. 333/336 und 334 f. (Scholl an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 18. Februar 1788)

fol. 337 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 1. März 1788)

fol. 339 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 7. März 1788)

fol. 341 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 21. März 1788)

fol. 343 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 15. April 1788)

fol. 345–347 (Boos an Cobenzl, Malaga, 18. April 1788)

fol. 350 f. (Bredemeyer an Cobenzl, La Guaira, 20. April 1788)

fol. 352/355 und 353 f. (Scholl an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 26. April 1788)

fol. 348 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 15. Mai 1788)

fol. 356 f. (Boos an Cobenzl, Triest, 7. Juni 1788)

fol. 358 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 15. Juni 1788)

fol. 360 f. (Boos an Cobenzl, Triest, 24. Juni 1788)

fol. 362 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Amsterdam, 7. Juli 1788)

fol. 364 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Amsterdam, 14. Juli 1788)

fol. 366 f. (Märter an Cobenzl, Ulm, 15. Juli 1788)

fol. 368 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Amsterdam, 22. Juli 1788)

fol. 370 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Köln, 8. August 1788)

fol. 380 f. (Märter an Cobenzl, Brüssel, 8. Dezember 1788)

fol. 412 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Genua, 22. April 1792)

fol. 414 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Malaga, 26. Mai 1792)

fol. 416 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Malaga, 24. August 1792)

fol. 418–420 (Bredemeyer an Cobenzl, Malaga, 29. September 1792)

fol. 421 f. (Bredemeyer an Cobenzl, Genua, 22. Dezember 1792)

fol. 423/426 und 424 f. (Scholl an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 14. März 1793)

fol. 427 f. (Scholl an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 25. März 1793)

fol. 429–439 (Scholl an Cobenzl, Vorgebirge der Guten Hoffnung, 26. Juni 1794)

ÖNB, Cod. Ser. N. 3793

fol. 110 f. (Walter an Cobenzl, Santee, 11. Januar 1785)

fol. 228 f. (Grosjean an Cobenzl, Brüssel, 22. Januar 1787)

ÖNB, Cod. Ser. N. 3794, 1. Konvolut

fol. 1–47, 50–57, 62–69, 79–94 (30 Briefe Cobenzls an Märter, Wien, 23. Juni 1783–10. April 1788, Konzepte)

ÖNB, Cod. Ser. N. 3794, 2. Konvolut

fol. 1 f. (Märter an Cobenzl, Cap-Français, 24. Januar 1786)

fol. 13 f. (Märter an Cobenzl, Hôpital de la Charité, Cap-Français, 8. Februar 1786)

fol. 17 f. (Märter an Cobenzl, Cap-Français, 2. März 1786)

fol. 19 f. (Märter an Cobenzl, Kingston, 20. März 1786)

fol. 25 f. (Märter an Cobenzl, Kingston, 15. April 1786)

fol. 27 f. (Märter an Cobenzl, Kingston, 12. Mai 1786)

fol. 33 f. (Märter an Cobenzl, Kingston, 5. Juli 1786)

fol. 47 f. (Märter an Cobenzl, Kingston, 25. Oktober 1786)

fol. 53 f. (Märter an Cobenzl, Kingston, 18. November 1786)

ÖNB, Cod. Ser. N. 3794, 3. Konvolut

fol. 1–7 (= Physikalische Arbeiten 1/3, S. 53–66)

fol. 9–19 (= Physikalische Arbeiten 1/4, S. 20–39)

„sehr artig und leicht zu zähmend“, „scheußliche Bestien“, „Heere“, „Dungbehälter“, „gewaltige Gährung“

fol. 21–25 (= Physikalische Arbeiten 1/4, S. 101–107)

fol. 26–31 (= Physikalische Arbeiten 1/4, S. 93–100)

„(…) alle häuslichen Geschäfte sowohl als Feldarbeiten blos von schwarzen Sklaven verrichtet werden, und man es einem Weissen zur Schande anrechnen würde, ihn bey der geringsten Arbeit anzutreffen; daß also blos solche Leute das Land bearbeiten, die unter dem härtesten Joche, das allen Trieb zur Thätigkeit unterdrückt, seufzen.“

fol. 32–51 (= Physikalische Arbeiten 2/1, S. 58–84)

„Es waren zu jener Zeit diese Inseln von sehr gutherzigen und dienstwilligen Indianern (…) bewohnt, die aber bald nachher von der allerkatholischesten Nation, vermuthlich aus Eifer zum wahren Christenthume, mit ihrem eigenen Blute getauft, und bis auf den letzten Mann zur Seeligkeit befördert wurden (…)“

fol. 54–64 (= Physikalische Arbeiten 1/4, S. 20–39)

fol. 66–75 (Versuch einer Stuffenabtheilung der phÿsikalisch-tropischen Klimaten bei Gelegenheit einer Gebirgsreise auf der Insel Jamaika)

fol. 76–81 (Tagebuch Stupić, Wien–Brüssel, 27. April–18. Mai 1783)

fol. 82–86 (Tagebuch Stupić, Philadelphia–Charleston, 4. September 1783–16. Januar 1784)

fol. 141 recto (Verzeichnis von Vögeln und anderen Tieren aus Mauritius, La Réunion, Madagaskar und Kapprovinz, Datum? Abfahrt oder Ankunft?)


„Der Stupitz hätte den nemlichen Auftrag (mit dem ersten Schiff nach Europa zurückzukehren) verdient, da sein beständiges Murren gegen seinen Dienst, gegen Euer Excellenz und den Kaÿser selbst kein Ende nimmt und(,) da es an fremden Orten geschieht, dem Ansehen unsrer Sendung nicht wenig anstössig ist; seine Dienste können mir über dies so viel als Nichts taugen; würde es Euer Excellenz wohl jemal haben glauben können, daß, da ich ihn unlängst mit einer guten Gelegenheit fast 200 Meilen in diesem Paradise landeinwärts schickte, blos ein Kistchen von lebendigen Pflanzen der stelea sfoliata (?), die ihm also vernünftiger Weise bisher noch unbekannt war, nebst einer großen Menge Samen von eben derselben zurückbrachte, aber meine Rechtschafenheit und das Augenzeugniß des Gärtner Boos können Euer Excellenz dafür Bürge seÿn; ich wüsste es es also nicht zu verantworten, wenn ich künftighin noch einen Kreuzer auf seine Excursionen insonderheit verwenden sollte; da er indessen trotz alledem noch Mine macht(,) nach Haus zurückzukehren, so will ich seine Absendung bis künftiges Frühjahr versparen, da ihm jedoch seiner Unbeholfenheit und Verdrossenheit wegen der Transport auf einer Landreise nicht anvertraut werden dürfte, so werde ich den Minister oder Konsul(,) an den die Adreße kommen muß(,) ansuchen(,) ihm einen geschickten und der Sache kundigen Menschen bis nach Wien zuzugeben.“[5]

15. 6.

„(…) Die zweÿ Gärtner fangen an, ihren von jeher geäußerten Wahn, als wenn sie einen eigenen, und von ihnen allein abhangenden Gegenstand zu besorgen hätten, immer mehr und mehr zu behaupten, und dem noch in Wien aus einer unreinen Quelle geschöpften Vorsatz, mir bei jeder thunlichen Gelegenheit hinderlich zu seÿn, oder einen Verdruß zu verursachen, täglich mehr ins Werk zu setzen, davon sich besonders derjenige, den ich hiemit zurücksende, noch durch seine Indolenz, und dem Betragen, als wenn er nur um sich zu gute zu thun, wäre abgeschickt worden, vorzüglich ausgezeichnet hat; aus welcher Ursache ich auch nicht wenig, ausser der ihm so oft anempfohlenen Sorgfältigkeit, an der guten Wartung der überschickten Gegenstände besorgt bin.“

30. 6.

„(…) Die zweÿ Gärtner fiengen seit einiger Zeit an ihren zwar schon von jeher geäußerten Wahn, als wenn sie einen eigenen, und von ihnen allein abhangenden Gegenstand zu besorgen hätten, immer mehr und mehr zu behaupten, und den noch in Wien aus einer unreinen Quelle geschöpften Vorsatz, mir bei jeder thunlichen Gelegenheit hinderlich zu seÿn oder einen Verdruß zu verursachen, täglich mehr ins Werk zu setzen; davon sich besonders derjenige den ich zurücksandte durch seine Indolenz, und dem Betragen, als wenn er nur um sich etwas zu gute zu thun wäre abgeschickt worden, unter den übrigen vorzüglich ausgezeichnet hat.“

15. 6.

„Moll, den ich bisher noch immer am beßten gebrauchen konnte, ist, seitdem er sich goldene Berge von seiner Profeßion in Amerika zu versprechen angefangen hat, ganz verkehrt; während meiner Abwesenheit auf den Bahamen hat er, ungeachtet der vielen zurückgelassenen Gegenständen, nicht einen Pinsel in seinem Dienste angerührt, bei meiner Zurückkunft begegnete er mir, weil ich ihm nicht auf den ersten Augenblick eine monatliche Zulage von 16 fl. bewilligte, auf die unhöflichste Weise, und ist nun überhaupt so nachläßig, daß er die wenigen eingeschickten Tafeln, ohne einmal eines Dupplikats zu melden, kaum zur Noth für den Stecher ausgefertiget hat, und ungeacht ich ihm auch seine verlangte Zulage, um keine Entschuldigung zu haben, ausbezahle, so weiß ich doch aus allem schon, daß es blos dahin gerichtet seÿe um durch Weigerung seiner Pflicht, was ein sehr undankbares Vorhaben ist, seine Entlassung bewirken zu wollen.“

30. 6.

„Moll, den ich bisher noch immer am beßten gebrauchen konte, ist, seitdem er sich goldene Berge von einer Etablirung in Amerika zu träumen angefangen hat, ganz verkehrt; während meiner Abwesenheit auf den Bahamen hat er nicht einen Pinsel in seinem Dienste angerührt; bei meiner Zurückkunft begegnete er mir, weil ich ihm nicht auf den ersten Wink eine monatliche Zulage von 8 Thal. bewilligen konnte, auf eine sehr niedrige Art, und ist überhaupt so nachlässig, daß er die wenigen eingeschickten Tafeln, ohne einmal eines Dupplikats zu melden, kaum zur Noth für den Stecher ausgefertigt hat; aus allem aber ersehe ich, daß die Weigerung seiner Pflicht blos dahin gerichtet seye um desto sicherer seine erwünschte Entlassung bewirken zu wollen.“

15. 6.

„D. Stupiz setzte seine Kenntnisse und Charakter ebenfalls von Tag zu Tag mehr ins Licht, ungeachtet ich, wie es auch der zurückkommende Gärtner bezeugen kann, von keiner Seite eine Hilfe von ihm habe, so macht er noch durch seine Unbeholfenheit, und außerordentliches Betragen in jedem ihm zustoßenden fremden Zufalle, unsere ganze Expedition nicht selten lächerlich, auch hat er, was mir vorzüglich nahe gieng, sich an verschiedenen Orten schon beklagt, als wenn ich ihn um einen Theil seiner Besoldung betröge, indem er die spanischen Thaler nicht nach ihrem wahren Werte, in welchem ich sie in der Bank bekam, und nach dem solche hier coursiren, sondern nach dem, den sie in Wien haben, annehmen wollte, ich würde mich daher viel mehr verbindlich gehalten haben, ihn mit dem ersten Transporte zurückzusenden, wenn mir nicht seine bekannte Verdrossenheit bei derleÿ Gegenständen, einen völligen Verlurst dieser wichtigen Seltenheiten hätte befürchten lassen.“

30. 6.

„D. Stupitz setzt seine Kenntnisse und Charakter ebenfalls von Tag zu Tag mehr ins Licht; ungeachtet ich, so wie es auch der zurückkommende Gärtner bezeügen kann, von keiner Seite eine Hülfe von ihm habe, so ist er noch durch seine Unbeholfenheit und ausserordentliches Betragen bei jedem ihm zustossenden fremden Zufalle unserer Expedition nicht selten hinderlich; auch hat er, was mir vorzüglich nahe gieng, sich an verschiedenen Orten beklagt, als wenn ich ihn um einen Theil seiner Besoldung betrüge, indem er die spanischen und französischen Thaler nicht nach ihrem wahren Werte, so wie ich sie in der Bank bekam, und nach welchem sie hier koursiren; als: 18 französische Lib. für 7 Wienergulden, sondern nach dem, den sie in Wien haben annehmen wollte; auch hat er sich sowohl als Moll unter verschiedenen unbedeutenden Vorwänden, theils um desto freÿer zu seÿn, theils auch um alles was gesamelt wird meiner Obsorge allein zu überlassen, aus meinem Quartier gezogen.“

15. 6.

„Euer Excellenz darfen dabei nicht vermuthen, daß ich es je an Güte und freundschaftlichen Ermahnungen habe ermanglen lassen, da ohnehin in einem Lande wo die allzugrosse Freÿheit nicht selten ein Schutz des Lasters wird, keine anderen Masregeln zu nehmen waren. In dieser Aussicht hoffe ich von Euer Excellenz, wen ich meinem Amte länger vorstehen und der Zweck unserer Sendung nach der allerhöchsten Willensmeinung ausgeführt werden soll, die gehörig zu ergreifenden Maasregeln zu vernehmen, die mir allenfalls noch nach Charleston, wo ich, da sich bei bevorstehender Hurricanzeit ohnehin keine weitere Gelegenheit nach Ostindien darbieten wird, die zukünftige Samenzeit zuzubringen und etwas weiter nach Georgien zu gehen entschlossen bin, zugeschickt werden könnten. (…)“

30. 6.

„Euer Excellenz werden also von meiner Seite unterthänigst ersucht mir in gegenwärtigem Verhältnisse, um so mehr, da ich zweifle ob je einer von beiden leztern mit einem Transporte zurückkehren, oder mich weiter nach Westindien zu begleiten sich entschliessen werde (den wir leben in einem Lande, wo übermässige Freÿheit nicht zum erstenmale der Schuz des Lasters werden dörfte) die gehörig zu ergreifenden Maasregeln zu berichten; die ich noch in Charleston, wo ich aus Mangel einer Gelegenheit weiter nach Süden zu gehen, so lange die bevorstehende Hurricanzeit währt, die zukünftige Samenzeit zuzubringen gedenke, zu erhalten hoffe. (…)“

Handschriftliche Quellen

Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von Handschriften und alten Drucken

  • Cod. Ser. N. 1596, fol. 3–22 (Instruktion für Märter und seine Begleiter), 70 f. (Verzeichnis der Bredemeyer mitgegebenen lebenden Pflanzen und Tiere, Charleston, 26. Januar 1784), 108 f. (Instruktionen van der Schots für Bredemeyer und Schücht, 29. November 1784), 114, 222 ff., Instructionsentwürfe für Dr. Märter, Stupicz, die Gärtner Boos, Bredemayer und Schücht nach Indien.[6]
  • Cod. Ser. N. 3517, fol. 1–9 (Instruktion Josephs II. an die Expeditionsteilnehmer, 24. April 1783), 14 f., 17–19, 26, 31, 37 f., 51, 78, 127 f., 131 f., 139, 205–228.[7]
  • Cod. Ser. N. 3793, fol. 92, 736 ff.[8]
  • Cod. Ser. N. 3794, pars I, fol. 30 (Märter an Cobenzl, Charleston, 15. Juni 1784), 31 (Märter an Cobenzl, Charleston, 28. September 1784), 38, 50 (21. November 1785), 53; pars II, fol. 13, 21, 37 f., 42; pars III, fol. 4, 6, 76–86 (Tagebücher Stupić, April/Mai 1783 und November 1783–Januar 1784).[9]
  • OMeA (Obersthofmeisteramt), SR (Sonderreihe) 175, Reiserechnungen.[10]
  • OMeA, SR 176, fol. 6 (Born an Cobenzl, 23. Juni bzw. 4. Dezember 1782), 14, 18, 20 f., 37–40 (15./22. November 1784).[11]
  • Oberstkämmereramt, Karton 6, 2 L. 99/1780, Rosenberg an Joseph II., 13. März 1780.[12]
  • St. K. (Staatskanzlei), Wissenschaft und Kunst, Karton 6[13]
  • V. A. (Verwaltungsarchiv), Karton 79, Freimauerakte, fol. 58, 97.[14]

Anmerkungen

  1. Otto Mazal, Franz Unterkircher: Katalog der abendländischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, „Series nova“ (Neuerwerbungen), Teil 1 (Museion, Neue Folge, 4. Reihe, 2. Band, Teil 1). Georg Prachner, Wien 1965, S. 212 f. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbilder.manuscripta-mediaevalia.de%2Fhs%2F%2Fkatalogseiten%2FHSK0749_b0212_jpg.htm~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D)
  2. Otto Mazal, Franz Unterkircher: Katalog der abendländischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, „Series nova“ (Neuerwerbungen), Teil 3 (Museion, Neue Folge 4, Band 2, Teil 3). Georg Prachner, Wien 1967, S. 127 f. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbilder.manuscripta-mediaevalia.de%2Fhs%2F%2Fkatalogseiten%2FHSK0753_b0127_jpg.htm~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  3. Otto Mazal, Franz Unterkircher: Katalog der abendländischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, „Series nova“ (Neuerwerbungen), Teil 3 (Museion, Neue Folge 4, Band 2, Teil 3). Georg Prachner, Wien 1967, S. 268–288 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbilder.manuscripta-mediaevalia.de%2Fhs%2F%2Fkatalogseiten%2FHSK0753_b0268_jpg.htm~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  4. Otto Mazal, Franz Unterkircher: Katalog der abendländischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, „Series nova“ (Neuerwerbungen), Teil 3 (Museion, Neue Folge 4, Band 2, Teil 3). Georg Prachner, Wien 1967, S. 288–291 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbilder.manuscripta-mediaevalia.de%2Fhs%2F%2Fkatalogseiten%2FHSK0753_b0288_jpg.htm~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  5. Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Cod. Ser. N. 3517, fol. 51 f. (Märter an Cobenzl, Charleston, 28. September 1784).
  6. Helga Hühnel: Botanische Sammelreisen nach Amerika im 18. Jahrhundert. In Franz Wawrik et al. (Hrsg.): Die Neue Welt, Österreich und die Erforschung Amerikas, Österreichische Nationalbibliothek, Edition Christian Brandstätter, Wien 1992, ISBN 3-85447-427-X, S. 61–77, hier: S. 64/Anm. 13, 68/Anm. 31; Helga Hühnel: Kaiserliche „Gärtnergesellen“ bereisen Amerika. In Elisabeth Zeilinger (Hrsg.): Österreich und die Neue Welt, Symposion in der Österreichischen Nationalbibliothek, Tagungsband (Biblos-Schriften 160), Österreichische Nationalbibliothek, Wien 1993, ISBN 3-01-000010-X, S. 95–102, hier: S. 96/Anm. 4, 100/Anm. 15; Madeleine Ly-Tio-Fane: Le Géographe et le Naturaliste à l’Île-de-France (…), Port-Louis (Mauritius) 2003, ISBN 99903-31-12-X, S. 153.
  7. John Andre, Hartmut Fröschle: The American Expedition of Emperor Joseph II and Bernhard Moll’s Silhouettes. In Gerhard K. Friesen, Walter Schatzberg (Hrsg.): The German Contribution to the Building of the Americas, Studies in Honor of Karl J. R. Arndt, University Press of New England, Hanover (New Hampshire) 1977, ISBN 0-87451-133-X, S. 135–172, hier: S. 135 f./Anm. 1, 4; Helga Hühnel: Botanische Sammelreisen nach Amerika im 18. Jahrhundert. In Franz Wawrik et al. (Hrsg.): Die Neue Welt, Österreich und die Erforschung Amerikas, Österreichische Nationalbibliothek, Edition Christian Brandstätter, Wien 1992, ISBN 3-85447-427-X, S. 61–77, hier: S. 64/Anm. 13, 67/Anm. 24 f., 70/Anm. 35–37; Helga Hühnel: Kaiserliche „Gärtnergesellen“ bereisen Amerika. In Elisabeth Zeilinger (Hrsg.): Österreich und die Neue Welt, Symposion in der Österreichischen Nationalbibliothek, Tagungsband (Biblos-Schriften 160), Österreichische Nationalbibliothek, Wien 1993, ISBN 3-01-000010-X, S. 95–102, hier: S. 97–102/Anm. 5–8, 10–12, 16 f., 19–21; Madeleine Ly-Tio-Fane: Le Géographe et le Naturaliste à l’Île-de-France (…), Port-Louis (Mauritius) 2003, ISBN 99903-31-12-X, S. 153.
  8. Helga Hühnel: Botanische Sammelreisen nach Amerika im 18. Jahrhundert. In Franz Wawrik et al. (Hrsg.): Die Neue Welt, Österreich und die Erforschung Amerikas, Österreichische Nationalbibliothek, Edition Christian Brandstätter, Wien 1992, ISBN 3-85447-427-X, S. 61–77, hier: S. 64/Anm. 13; Helga Hühnel: Kaiserliche „Gärtnergesellen“ bereisen Amerika. In Elisabeth Zeilinger (Hrsg.): Österreich und die Neue Welt, Symposion in der Österreichischen Nationalbibliothek, Tagungsband (Biblos-Schriften 160), Österreichische Nationalbibliothek, Wien 1993, ISBN 3-01-000010-X, S. 95–102, hier: S. 99/Anm. 13; Madeleine Ly-Tio-Fane: Le Géographe et le Naturaliste à l’Île-de-France (…), Port-Louis (Mauritius) 2003, ISBN 99903-31-12-X, S. 153.
  9. John Andre, Hartmut Fröschle: The American Expedition of Emperor Joseph II and Bernhard Moll’s Silhouettes. In Gerhard K. Friesen, Walter Schatzberg (Hrsg.): The German Contribution to the Building of the Americas, Studies in Honor of Karl J. R. Arndt, University Press of New England, Hanover (New Hampshire) 1977, ISBN 0-87451-133-X, S. 135–172, hier: S. 150/Anm. 25, 152/Anm. 26, 154 f./Anm. 27 f.; Helga Hühnel: Botanische Sammelreisen nach Amerika im 18. Jahrhundert. In Franz Wawrik et al. (Hrsg.): Die Neue Welt, Österreich und die Erforschung Amerikas, Österreichische Nationalbibliothek, Edition Christian Brandstätter, Wien 1992, ISBN 3-85447-427-X, S. 61–77, hier: S. 66–70/Anm. 20–23, 25, 28–30, 32–35; Helga Hühnel: Kaiserliche „Gärtnergesellen“ bereisen Amerika. In Elisabeth Zeilinger (Hrsg.): Österreich und die Neue Welt, Symposion in der Österreichischen Nationalbibliothek, Tagungsband (Biblos-Schriften 160), Österreichische Nationalbibliothek, Wien 1993, ISBN 3-01-000010-X, S. 95–102, hier: S. 97/Anm. 9, 100/Anm. 14, 18.
  10. Helga Hühnel: Botanische Sammelreisen nach Amerika im 18. Jahrhundert. In Franz Wawrik et al. (Hrsg.): Die Neue Welt, Österreich und die Erforschung Amerikas, Österreichische Nationalbibliothek, Edition Christian Brandstätter, Wien 1992, ISBN 3-85447-427-X, S. 61–77, hier: S. 64/Anm. 13, 70/Anm. 37.
  11. John Andre, Hartmut Fröschle: The American Expedition of Emperor Joseph II and Bernhard Moll’s Silhouettes. In Gerhard K. Friesen, Walter Schatzberg (Hrsg.): The German Contribution to the Building of the Americas, Studies in Honor of Karl J. R. Arndt, University Press of New England, Hanover (New Hampshire) 1977, ISBN 0-87451-133-X, S. 135–172, hier: S. 140/Anm. 11 f., 155/Anm. 29; Helga Hühnel: Botanische Sammelreisen nach Amerika im 18. Jahrhundert. In Franz Wawrik et al. (Hrsg.): Die Neue Welt, Österreich und die Erforschung Amerikas, Österreichische Nationalbibliothek, Edition Christian Brandstätter, Wien 1992, ISBN 3-85447-427-X, S. 61–77, hier: S. 66 f./Anm. 17–19, 27; Helga Hühnel: Kaiserliche „Gärtnergesellen“ bereisen Amerika. In Elisabeth Zeilinger (Hrsg.): Österreich und die Neue Welt, Symposion in der Österreichischen Nationalbibliothek, Tagungsband (Biblos-Schriften 160), Österreichische Nationalbibliothek, Wien 1993, ISBN 3-01-000010-X, S. 95–102, hier: S. 96/Anm. 3.
  12. John Andre, Hartmut Fröschle: The American Expedition of Emperor Joseph II and Bernhard Moll’s Silhouettes. In Gerhard K. Friesen, Walter Schatzberg (Hrsg.): The German Contribution to the Building of the Americas, Studies in Honor of Karl J. R. Arndt, University Press of New England, Hanover (New Hampshire) 1977, ISBN 0-87451-133-X, S. 135–172, hier: S. 138/Anm. 9.
  13. Helga Hühnel: Botanische Sammelreisen nach Amerika im 18. Jahrhundert. In Franz Wawrik et al. (Hrsg.): Die Neue Welt, Österreich und die Erforschung Amerikas, Österreichische Nationalbibliothek, Edition Christian Brandstätter, Wien 1992, ISBN 3-85447-427-X, S. 61–77, hier: S. 64/Anm. 13.
  14. Helga Hühnel: Botanische Sammelreisen nach Amerika im 18. Jahrhundert. In Franz Wawrik et al. (Hrsg.): Die Neue Welt, Österreich und die Erforschung Amerikas, Österreichische Nationalbibliothek, Edition Christian Brandstätter, Wien 1992, ISBN 3-85447-427-X, S. 61–77, hier: S. 66/Anm. 14 f.; Helga Hühnel: Kaiserliche „Gärtnergesellen“ bereisen Amerika. In Elisabeth Zeilinger (Hrsg.): Österreich und die Neue Welt, Symposion in der Österreichischen Nationalbibliothek, Tagungsband (Biblos-Schriften 160), Österreichische Nationalbibliothek, Wien 1993, ISBN 3-01-000010-X, S. 95–102, hier: S. 95/Anm. 1.

Beaumarchais

Bis zum Tod Ludwigs XV.

1732–1764

Bis zu Figaros Hochzeit

1764–1784

Revolution und Alter

1784–1799[1]

Wirkungsgeschichte

Anmerkungen

  1. Nach Pierre Larthomas, unter Mitwirkung v. Jacqueline Larthomas (Hrsg.): Beaumarchais, Œuvres, Gallimard (Bibliothèque de la Pléiade), Paris 1988, ISBN 2-07-011137-7, S. XXIII–XLI.