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Themen

Mit dem Flamenco untrennbar verbunden sind die tragischen Themen Tod, Schmerz und Trauer. Dem gegenüber stehen Liebesthemen und -Geschichten, teils ernst und getragen, teils leidenschaftlich vorgetragen.[1]

Der Tod

Vorlage:Zitat-es

Indem der Flamenco sich mit dem Tod auseinandersetzt, reiht er sich in eine durchgängige literarische Tradition ein.[1] Er wird als Urheber und Sinngeber des Lebens dargestellt; deshalb soll man die Furcht vor ihm überwinden. Diese Auffassung steht Francisco Gutiérrez Carbajo zufolge in der Tradition der antiken Philosophen Epikur und Seneca. In etlichen Versen wird der Tod sogar herbeigesehnt, beispielsweise in der folgenden Strophe, die Demófilo zufolge von Silverio Franconetti vorgetragen wurde:[2]

Todos le piden a Dios
la salud y la libertad
y yo le pido la muerte
y no me la quiere mandar.

Alle bitten Gott
um Gesundheit und Freiheit
und ich bitte ihn um den Tod
den er mir nicht schicken will.

Viele Gesangsstrophen im Flamenco beklagen den Tod einer nahestehenden Person: der Mutter, des Vaters, eines Kindes, eines Freundes. Besonders häufig ist es die Mutter, um die getrauert wird, wie in den folgenden, ebenfalls von Demófilo überlieferten Zeilen:[3]

Doblen las campanas
doblen con dolor.
Se ha muerto la mare de mi alma
de mi corazón.

Die Totenglocken läuten
in schmerzvollem Klang.
Die Mutter meiner Seele, meines Herzens
ist gestorben.

Besonders in der Seguiriya findet die Trauer um den Tod vielfach Ausdruck, beispielsweise in folgender Strophe aus Demófilos Sammlung:[3]

Día de Santiago
al ponerse el sol
cómo mararon a mi bata y bato
miren qué dolor

Am Jakobstag
zum Sonnenuntergang
wie mordeten[4][5] sie mir Mutter und Vater.[6]
Seht meinen Schmerz!

Formen

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b Francisco Gutiérrez Carbajo: La poesía del flamenco. Editorial Almuzara, Córdoba 2007, ISBN 978-84-96710-61-0, S. 69.
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen gutierrez70.
  3. a b Francisco Gutiérrez Carbajo: La poesía del flamenco. S. 71.
  4. marar (caló) = matar (kastilisch)
  5. alle Übersetzungen aus dem Caló gemäß Franciso Sales de Mayo: El Gitanismo, Historria, Costumbres y Dialecto de los Gitanos. Librería de Victoriano Suarez, Madrid 1870, ISBN 978-0-270-15674-4, Abschnitt Diccionario Gitano (Nachdruck im Faksimile bei Wentworth Press).
  6. bata, bato (caló) = madre, padre (kastilisch)