Moto Guzzi

italienischer Motorradhersteller
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Juli 2006 um 18:40 Uhr durch MartinHansV (Diskussion | Beiträge) (Foto V7 Special). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Moto Guzzi ist ein italienischer Hersteller von Motorrädern. Die Firma gehört heute zum Piaggio-Konzern unter Leitung von Roberto Colannino.

Geschichte

 
Moto Guzzi-Rennmaschinen der 1930er Jahre, Falcone-Einzylinder 500ccm
  • 1921 Am 15. März gründen der Heeresflieger Giorgio Parodi und sein Freund der Flugzeugtechniker Carlo Guzzi mit der finanziellen Unterstützung von Giorgos Vater Emanuele Vittorio Parodi, in dem italienischen Städtchen Mandello del Lario die "Aktiengesellschaft Moto Guzzi". Die erste Maschine, die G.P. (Guzzi.Parodi), wird als Prototyp unter Mithilfe des Schmieds von Mandello im Keller des Hauses Guzzi gebaut. In einer abgespeckten Form werden bereits im Gründungsjahr 17 Motorräder als Modell "Normale" gebaut. Wegen der engen Beziehung von Parodi und Guzzi zu Flugzeugen wird als Firmenzeichen ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen verwendet.
  • 1924 Über die Beteiligung an Rennen wird die Marke zunehmend bekannt. Höhepunkt ist der Gewinn der Europameisterschaft, bei der mit der C4V die Plätze eins, zwei und fünf belegt werden.

Die neben den Sportmodellen angebotene "G.T." fährt Carlos Bruder Giuseppe Guzzi bis zum Nordkap, um deren Zuverlässigkeit zu beweisen. Dies bringt der "G.T." den Beinamen "Norge".

  • 1925 werden in Mandello mit über 300 Mitarbeitern bereits 1200 Motorräder gebaut.
  • 1934 ist Moto Guzzi der größte Motorrad-Hersteller in Italien.

Laufende Neuentwicklungen, Rennerfolge und die rapide zunehmende Nachfrage gipfeln in der Vorstellung des ersten Zweitakters, der Guzzino 65, von der in den ersten drei Jahren 50.000 Stück verkauft wurden. Dieses Motorrad lebt in den 50er Jahren dann als Moto Guzzi Cardellino neu auf. Als Konstrukteure machen sich Giulio Cesare Carcano, Lino Tonti und Umberto Todaro unvergesslich. Daneben werden ab 1949 auch wieder größere Motorräder mit liegendem Einzylinder-Viertakt-Motoren gebaut:

 
Moto Guzzi Falcone Turismo, Bj. 1962
  • 1955 stirbt Giorgio Parodi.
  • 1957 steigt Moto Guzzi aus dem Rennsport aus.
  • 1964 stirbt Carlo Guzzi.

Gleichzeitig gerät der gesamte Motorradmarkt in eine existentielle Krise. Autos sind angesagt, der Absatz von Motorrädern geht rapide zurück. Moto Guzzi wird von der SEIMM übernommen. Es gibt wieder neue Modelle:

 
Moto Guzzi V7 Special (750 ccm), Bj. 1970

Der technische Grundstock für die heutigen Modelle wurde bereits Ende der sechziger Jahre gelegt. Damals entwickelte man den quer eingebauten V-Zweizylinder mit längsliegender Kurbelwelle und Kardanantrieb. Das charakteristische Merkmal von Moto Guzzi- Motorräder sind seitdem die V-förmig seitlich aus dem Profil ragenden Zylinderköpfe.

Die beiden Produktlinien unterscheiden Tourenmaschinen, deren Vertreter die weltberühmte California ist, und Hochleistungsmaschinen wie Le Mans, Daytona und Centauro.

Moto Guzzi hat jedoch immer wieder große wirtschaftliche Schwierigkeiten, bis sich Ivano Beggio als Inhaber von Aprilia im Jahr

  • 2000 entschließt, neben Laverda auch Moto Guzzi zu kaufen und umfassend zu sanieren. Seine erste Entwicklung ist die Rosso Mandello, die auf Anhieb Erfolg hat.
 
Moto Guzzi California Special (2001)
  • 2004 zwischen dem 28. und 30. Dezember übernimmt die Piaggio-Gruppe die Aprilia-Gruppe inklusive Moto Guzzi. Der italienische Motorradpool wird geboren, Moto Guzzi gehört jetzt zu einer weltführenden Gruppe, die 1,5 Milliarden Euro umsetzt und einen gesamteuropäischen Marktanteil von 24 Prozent aufweist.
  • 2005 am 3. März, wird der 47-jährige Daniele Bandiera als Verantwortlicher für die Umstrukturierung und den Neustart der Fa. Moto Guzzi verpflichtet. Am 24. März wird in Mailand das Modell Breva 1100 offiziell vorgestellt. Dieses neue Motorrad weist einige technische Neuerungen auf, wie z.B. bei der Kardankonstruktion und weitere Verbesserungen des altbewährten luftgekühlten V-Motors, außerdem erfüllt es bereits die Abgasnorm Euro3. Produziert wird wie eh und je in Mandello - allerdings unter modernen Produktionsbedingungen. Zum Überleben benötigt das Werk ca. 13.000 abgesetzte Motorräder pro Jahr. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Werksbesichtigungen und Museumsbesuch sind in Mandello in der Via E.V. Parodi 57 möglich.

Heutige Produktionsmodelle

 
Moto Guzzi V11
  • Nevada Classic 750 i.e. (744 cc)
  • Stone - Stone Touring (1064 cc)
  • California - California EV (1064 cc)
  • California Vintage (1064 cc) 2005 -
  • V11 - V11 Le Mans (1064 cc) 1998 - 2005
  • Breva V750 i.e. (744 cc) 2002 -
  • Breva V1100 (1064 cc) 2005 -
  • Griso (1064 cc) 2005 -
  • Norge 1200 (1133 cc) 2005 -
  • MGS-01 Corsa (1200 cc) 2004 -
 
Moto Guzzi MGS-01 Corsa

Websites