Draisine (Laufmaschine)

einspuriges, von Menschenkraft betriebenes Fahrzeug
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Juni 2004 um 19:25 Uhr durch 217.81.108.190 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Draisine ist eine Laufmaschine (so auch der ursprüngliche Name) und wurde vom badischen Beamten Karl Drais 1817 in Mannheim als Reaktion auf Hungersnot und Pferdesterben nach der Tambora-Eruption erfunden und zum Patent angemeldet (badisches Privileg und französisches Brevet 1818). Damit war, ohne Vorbild in der Natur, das Zweiradprinzip schlechthin erfunden und der Anstoß zum Individualverkehr ohne Pferd (Fahrrad, Motorrad, Automobil) gegeben.

Laufrad des Freiherrn von Drais, "Draisine", Nachbau von 1817

Zwischen zwei hintereinander stehenden Rädern befindet sich ein Sattel als Sitz und ein Bügel zum Aufstemmen der Arme. Die Fortbewegung erfolgt durch abwechselndes Abstoßen der Füße auf dem Erdboden. Auf ebenen Wegen konnte man so bis 15 km/h zurücklegen, etwa 300 Prozent mehr denn als Fußgänger. In Deutschland wurde der Begriff Fahrrad für Bicycle (Hochrad) erst 1885 eingeführt.

Ein von der ursprünglichen Draisine verschiedenes vierrädriges Fahrzeug wird auf Eisenbahnstrecken benutzt und ebenfalls durch Muskelkraft fortbewegt. Der Name rührt daher, dass der erste Vorschlag eines Bernard in Wien 1837 ein Zweirad auf einer Schiene vorsah, ebenfalls mit den Füßen abgestoßen, oder auch weil hier Individualverkehr auf der Schiene stattfindet.

Literatur

  • Hans-Erhard Lessing: Automobilität – Karl Drais und die unglaublichen Anfänge, Maxime-Verlag, Leipzig 2003