Als arabisch-byzantinisch-normannische Kunst wird eine für Sizilien typische christlich-islamische Mischkultur bezeichnet, die nach der normannischen Eroberung Palermos (1072) bzw. im 12. Jahrhundert aufkam und im 13. Jahrhundert durch die normannisch-staufische Kunst abgelöst wurde. Sie wird auch als Sizilianische Romanik bezeichnet. Ihre Auswirkungen sind aber auch bis nach Salerno auf dem italienischen Festland zu bemerken.
Architektur
Hauptkennzeichen dieser Epoche ist ein eigenwilliger Baustil, die Architektur zeigt starke islamische und byzantinische Einflüsse, die zu einer harmonischen Einheit zusammenfließen. Da der normannische König Roger II. als "Verteidiger des Christentums" auf der einen Seiten, aber auch als "König von Ifriqiya" auf der anderen Seite weiterhin Kirche und Papsttum mit großzügigen Bauten zu gewinnen trachtete, sind die typischsten Vertreter dieses Architekturstils vor allem Kirchenbauten.
Dazu zählen die
- Kathedrale (Dom San Salvatore) von Cefalu (1131)
- Palastkapelle San Giovanni degli Eremiti in Palermo (1132-1143)
- Kathedrale von Monreale (bei Palermo, 1172-1176 unter dem letzten Normannenkönig Wilhelm II. erbaut)
Kunsthandwerk
Ein weiteres Beispiel für diese auch fatimidisch beeinflußte Mischkultur ist der arabisch verzierte Krönungsmantel Rogers, der später von staufischen bzw. deutschen Kaisern übernommen wurde.